Wie Träume Realität werden, zeigte sich wieder einmal beim Losseglertreffen des Trans-Ocean in Kiel. Für die 11. Auflage hatten sich 49 Crews und über 90 Teilnehmende angemeldet, das ist Rekord. Immer mehr Seglerinnen und Segler erfüllen sich den Traum vom blauen Wasser und machen sich auf die Reise.

Das Treffen in Kiel war von einer sehr besonderen, sehr ansteckenden Stimmung geprägt. Es herrschte Aufbruchstimmung, gemischt mit großer Vorfreude, leichter Nervosität und manchmal auch ein bisschen Verzweiflung aufgrund der Dinge, die bis zum Start noch zu tun sind. Für manche Teilnehmenden festigte sich auch die Erkenntnis: Wow, jetzt geht es wirklich bald los.
Viele Crews haben in den vergangenen Wochen, Monaten und manchmal sogar Jahren freie Zeit und Geld investiert, um ihr Boot und sich selbst auf die Langfahrt vorzubereiten. Nicht selten gehörte dazu auch der mutige Schritt den Job zu kündigen und die eigene Wohnung aufzugeben. In Kiel kamen alle zusammen, berichteten von ihren Reiseplänen und bekamen noch wertvolle Tipps und Informationen von erfahrenen Crews, die bereits auf Langfahrt waren.
Im Mittelpunkt standen aber die angehenden Blauwassersegler:innen selbst. Sie stellten ihre Ideen, ihre Crews und ihre Boote vor. So ließen sich leicht Gleichgesinnte identifizieren und Informationen austauschen. Es wurde gefachsimpelt, neue Kontakte genknüpft und sogar schon erste Verabredungen getroffen. Deshalb gehörte zwischen den Vorstellungen auch immer genügend Zeit für den persönlichen Austausch dazu.

Es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Crews und wie ähnlich die Pläne sind: Es gibt Paare mit und ohne Haustiere, Familien mit kleinen und großen Kindern, Vater-Sohn Gespanne, Freunde die zusammen auf große Tour gehen, Crews die sich über eine Anzeige gefunden haben und Einhandsegler die sich alleine ins große Abenteuer stürzen. Erfreulich war in Kiel auch der große Anteil an jungen Segler:innen. Man muss nicht erst auf die Rente warten, um sich seine Träume zu verwirklichen.

Neben den vielen wunderbaren Crews führte Johannes Frost souverän durch den Tag und kitzelte bei der einen oder anderen Crew noch eine Besonderheit heraus. Zusammen mit dem Team vom TO und der Stützpunktleiterin in Kiel, Karin Fehlau, hat er wieder eine großartige Veranstaltung an der Kiellinie auf die Beine gestellt. Mit Egon Lutomsky und Bert Frisch waren noch zwei weitere Stützpunktleiter vor Ort und konnten mit ihren Erfahrungen unterstützen.
Ein Grußwort von Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer und ein Ständchen für das Geburtstagskind des Tages rundeten den durch und durch gelungenen Tag ab.
Kirsten Kurze