24.300 Seemeilen, einmal non-stop einhand um die Welt: Am Sonntag, dem 10. November 2024 startet um 13:02 Uhr die zehnte Ausgabe der größten Einhand-Regatta Vendée Globe. Zu den Topfavoriten gehört in diesem Jahr Boris Herrmann auf seiner Malizia-Seaexplorer und auch die Deutsch-Französin Isabell Joschke ist auf ihrer Macsf wieder am Start.
Mit 40 Skipper und Skipperinnen aus zehn Nationen ist das Teilnehmerfeld so groß wie nie zuvor. Als Titelverteidiger geht Yannick Bestaven ins Rennen, doch zu den Favoriten zählen andere. Neben Herrmann werden Charlie Dahlin (Macif), Jérémie Beyou (Charal), Thomas Ryant (Vulnerable) und Yoann Richomme (Paprec Arkéa) auf den Sieg gehandelt. Mit der erfahrenen Britin Samantha Davis (Initiatives Coeur) und der Schweizerin Justine Mettraux (Teamwork) zählen auch zwei der sechs Starterinnen zum Favoritenkreis der prestigeträchtigen Regatta. Um den Rekord von Armel le Cléarc’h aus den Jahren 2016/2017 zu brechen, müsste der Sieger oder die Siegerin in weniger als 74 Tagen und drei Stunden und 35 Minuten das Ziel erreichen.
Das Rennen startet traditionell an der französischen Atlantikküste in Les Sables d’Olonne und führt zunächst auf dem Atlantik in Richtung Süden. Gemäß Reglement müssen die Teilnehmenden dann das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika), Kap Leeuwin (Australien) und Kap Hoorn (Chile) an Backbord und die Arktis an Steuerbord lassen, ehe es zurück in den Atlantik, durch die Doldrums und wieder nach Les Sables d’Olonne geht. Rund ein Drittel der Distanz wird im Südpolarmeer gesegelt.
Mit nur 23 Jahren ist die Französin Violette Dorange in diesem Jahr die jüngste Teilnehmerin. Jean Le Cam oder „König Jean“ ist mit seinen 65 Jahren dagegen der erfahrenste Segler im Feld. Der Bretone startet zum sechsten Mal bei der Vendée Globe und verzichtet auf Foils an seinem Imoca. Statt auf Geschwindigkeitsrekorde setzt er auf Zuverlässigkeit, allerdings hat er das jüngste Boot im Feld.
Zuverlässigkeit ist auch ein Thema in der Vorbereitung von Boris Herrmann gewesen. Obwohl Malizia-Seaexplorer zu den Booten der neuen Generation gehört, hat sie seit ihrem Stapellauf bereits über 60.000 Meilen hinter sich gebracht. Sein neues Boot wurde so konzipiert, dass es komfortabler und ruhiger durch die Wellen des Südpolarmeers segelt. Damit lassen sich auch die Strapazen besser überstehen. „Ich glaube, wir gehören zu den Favoriten in diesem Rennen“, sagt Boris Herrmann selbstbewusst.
Die Vorbereitung war eine Kombination aus Trainings- und Qualifikationsrennen sowie technische Verbesserungen am Boot. Im Winter wurde Malizia – Seaexplorer mit neuen - noch leistungsfähigeren - Foils ausgestattet, Verbesserungen an den Segeln und der Gewichtsverteilung vorgenommen und die Ergonomie im Cockpit verbessert. „Wir gehen mit allem, was wir uns wünschen können, in dieses Rennen und das ist ein großartiges Gefühl“, fasst Herrmann zusammen.
Dank der Berichterstattung von Bord dürfen wir uns auch in dieser Ausgabe der Vendée Globe wieder auf spektakuläre Bilder, Hintergründe und Emotionen von unterwegs freuen. Ab 8 Uhr legen am Sonntag die Boote alle drei Minuten einzeln vom Rennponton ab und machen sich auf den Weg durch den weltberühmten Kanal von Les Sables d'Olonne in Richtung Startzone. Der offizielle Rennstart erfolgt um 13:02 Uhr.
Weitere Informationen und die Live-Berichterstattung vom Rennen gibt es auf den Websiten der Vendée Globe und beim Team Malizia. Wer sich für den Stand des Feldes interessiert, findet den Tracker hier. Wir drücken Boris Herrmann die Daumen.