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Der „Luft“ auf den Fersen – MidsummerSail 2024


 

Der „Luft“ auf den Fersen – MidsummerSail 2024

23. Juli 2024
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Nicolas Manthos überzeugte letztes Jahr die Preisjury des Trans-Ocean. Mit einer 18 Fuß langen Hurley segelte er von Europa in die Karibik und im Jahr darauf wieder zurück. Inzwischen sind einige Fuß Bootslänge dazugekommen. Im aktuellen TO-Magazin beschreibt er den Wechsel von der Hurley zur Class 40. Und statt Rund Atlantik steht jetzt Rund Globus auf der Agenda. Erste Schritte dazu: Zusammen mit dem Mini 6.50 Segler Jonas Kroner segelte er beim MidsummerSail mit.

Um 13:00 fällt der Startschuss und wir überqueren mit 85 weiteren Booten die Startlinie der MidsummerSail. Die, mit 900 Seemeilen längste Regatta der Ostsee soll uns vom südlichsten Punkt der Ostsee, der Bucht von Wismar, bis an den nördlichsten Punkt, die berühmte gelbe Tonne vor Töre führen. Mit an Bord meiner Class40 Cheekytatoo ist der Mini-Segler Jonas Kroner, mit dem ich mich beim Training im Frühling in Lorient gut angefreundet hatte.

Die ersten Meilen gestalten sich gleich spannend. Bei drei oder vier Knoten Wind schleichen wir uns langsam durch das Fahrwasser gen Norden. Es gilt aufmerksam zu bleiben, denn unsere Class40 mit ihren drei Meter Tiefgang ist nicht gerade für diese seichten Gewässer gebaut. Beim Verlassen des Fahrwassers liegen wir auf Platz 7 und arbeiten uns die erste Nacht über langsam auf Platz 2 vor. Nur die unter schwedischer Flagge segelnde X-55 „Luft“ hält konstant die Führung. Am zweiten Abend erreichen wir nach viel Leichtwind die Südküste Schwedens. Die Vorhersage stimmt uns nicht glücklich: Es bleibt beim Amwind-Kurs, keine Bedingungen bei denen wir die 55 Fuß Yacht vor uns einholen können. Doch das kann unsere Laune nicht verderben. Die Nächte werden immer kürzer und wir verstehen uns super! Das Boot läuft gut und der Abstand zu den Verfolgern wächst! Es geht zwischen Öland und Gotland hindurch Richtung Norden und dann entlang des Stockholmer Schärengartens und vorbei an den Aaland-Inseln in den Bottnischen Meerbusen.

Weiterhin weht es aus nördlicher Richtung und die „Luft“ bleibt gerade außer Reichweite unseres AIS. Am Tracker checken wir fast stündlich den Status: Die Entfernung zum Erstplatzierten bleibt konstant bei zwanzig Meilen. Beim Checken des Wetterberichts und des weiteren Routings zeigt sich erst am vierten Tag eine Option, den Vorsprung zu verringern. Denn der Wind soll die letzten 24 Stunden unseres Rennens mit 25 Knoten auf Süd drehen. Das ist unsere Chance! Noch ca 200 Meilen trennen uns vom Ziel, als wir zum ersten Mal den großen Spinnaker setzen können. Mit bis zu 18 Knoten rauschen wir die kurzen Ostseewellen hinunter und freuen uns riesig! Leider ist der Autopilot ausgefallen und wir müssen komplett von Hand steuern. – Einmal schlafe ich fast an der Pinne ein. Beim Erreichen der Schären sinkt der Vorsprung der „Luft“ auf weniger als zehn Meilen. Doch kurze Zeit später stehen wir zwischen Wäldern und Vogelgezwitscher in der Flaute. – Fast zehn lange Stunden brauchen wir für die letzten zehn Seemeilen.

Um 8:00 Uhr morgens treiben wir dann eher, als das wir segeln, nach fünf Tagen und 18 Stunden über die Ziellinie.Nach einem kurzen Schläfchen treffen wir dort die Crew der „Luft“ und werden direkt auf ein Bier eingeladen. Wir sind uns alle einig: Ohne den jeweils anderen wäre das Rennen nur halb so spannend gewesen!

Nicolas Manthos & Jonas Kroner


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