Die Sankt-Bredan Inseln, Keenan-Land oder die Bouvet-Gruppe - Sehnsuchtsziele, die man irgendwann einmal mit dem eigenen Boot ansteuern möchte, dann wenn man von den Kanaren weiter nach Westen segelt, sich auf den Weg durch die Nord-West-Passage macht oder Australien als nächstes großes Ziel plant. Stehen die nicht bei vielen Seglern ganz oben auf der Wunschliste?
Wohl kaum, denn all die Inseln (und noch 27 weitere) gibt es gar nicht. Sie wurden zwar „entdeckt“, doch waren es eher Erscheinungen, Phantastereien, Wunschvorstellungen als echte Eilande und manchmal auch bewusst eingesetzte Falschmeldungen, Hochstapeleien oder auch einfach nur Irrläufer verwirrter Gedankenwelten. Manche dieser Phantominseln wurden sogar kartographiert und hielten sich über gewisse Zeiträume in den Seekarten der Nationen. Und dennoch irgendwann sind sie auch wieder verschwunden, meist sang- und klanglos.
Dirk Liesemer hat diese Phantominseln nun wiederentdeckt und ihnen ein mit seinem Buch kleines Denkmal gesetzt. Es lohnt sich in ihn zu stöbern und sich auf Spurensuche zu den Inseln zu machen, die es nie gegeben hat.