Wo bleiben die Segler, wo können sie wie oder unter welchen Bedingungen noch einlaufen, festmachen, bleiben? In Zeiten, in denen alles getan wird und getan werden muss, um einem Virus die Einreise und die Verbreitung zu erschweren, kommt es zu nie für möglich gehaltenen Maßnahmen - Grenzen werden geschlossen, Häfen dicht gemacht und Länder, von denen man es nie gedacht hätte, müssen als Risikogebiete eingestuft werden.
Da bleibt die Frage, was mit den Seglern geschieht, die auf den Meeren unterwegs sind. Klingt wie ein Luxusproblem, ist es aber für diejenigen, deren Boot ihr Zuhause ist, bei weitem nicht.
Wir haben unsere Trans-Ocean-Stützpunktleiter, TO-Segler und einige Botschaften in der Welt gefragt, was noch möglich ist.
Hier eine Zusammenstellung – wobei unbedingt bedacht werden muss, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handeln kann, in Zeiten, in denen sich die Nachrichten überschlagen und Behörden, Regierungen stündlich neue Beschlüsse veröffentlichen.
Unsere Informationen galten / gelten nun aktualisiert am 16.4.2020 und werden ohne Gewähr veröffentlicht – wir werden aber versuchen, Änderungen schnellstmöglich bekannt zu geben.
Für die meisten Länder gilt, dass Besucher sich zwei bis drei Wochen vor Einreise nicht in China, Italien, Südkorea, Iran aufgehalten haben dürfen, was jeweils nicht gesondert aufgeführt wird.
Antigua und Barbuda – Geschlossen,Ausgangssperre 20 bis 6 Uhr, nur noch lebensnotwendige Versorgung möglich.Ganztägige Ausgangssperre (1.4.)
Argentinien – Geschlossen.(19.3.) Ausgangssperre (20.3) bleibt mindestens bis Ostern bestehen (31.3.) Quarantäne wurde bis auf weiteres verlängert, nur eine Person darf für Besorgungen unterwegs sein, totalke Ausgangssperre in der Nacht. Der Hafen von Ushuiaia soll für innerargentinische Segler offen sein. Außer Landes darf man nur , wenn das Zielland schriftlich die Aufnahme bestätigt hat (Meldung aus Ushuaia 16.4.)
Aruba – Geschlossen!
Australien – Seit Sonntag, 15.3., 24 Uhr AEST (14:00 UTC) müssen alle einreisende Personen für 14 Tage in deren Wohnung in Quarantäne bleiben. Das gilt auch für die Crews einreisender Yachten. Zuwiderhandlung wird bis zu AUD 50,000.- bestraft. Ein Einreiseverbot gilt außerdem für all jene, die sich zuvor in China (seit 1. 2.), Korea (5.3.), Italien (11.3.) oder dem Iran (1.3.) aufgehalten haben.
Bahamas – Einreisesperre. Ausgangsperre von 21 bis 5 Uhr. (24.03.)
Barbados – Keine Einreisebeschränkungen. Ausgangssperre seit dem 28.3. bis zum 14.4.
Bermuda – Geschlossen (19.3.)
Bonaire, Arruba, Curacao – Yachten, die eine mindestens eintägigige Anreise hatten, dürfen einlaufen, müssen aber in eine 14-tägige Quarantäne (19.3.)
British Virgin Islands – Geschlossen (18.3.)
Cayman Island - kann man anlaufen, 14-tägige Quarantäne (2.4.20).
Chile – Geschlossen (19.3.)
Cook Islands – Geschlossen - bis zum 30. Juni ist es auch Segelyachten verboten, die Cook Islands anzulaufen oder auch nur die Hohheitsgewässer zu befahren.
Costa Rica – See- und Flughäfen sind noch geöffnet. Einreisende müssen sich einer Gesundheitskontrolle unterziehen (16.3.) Nord- und Südrenze zu Nicaragua und Panama sind geschlossen, Ansammlungen von mehr als 5 Personen sind strafbar. (17.3.)
Dänemark – Geschlossen!
Deutschland – Die Sportboothäfen sind geschlossen (18.3.), Kiel meldet bis zum 19.4.. Auch Helgoland darf nicht mehr angelaufen werden. (19.3.) - Update die Häfen bleiben bis zum 24.4. geschlossen.
Dominica – Keine Einschränkungen (16.3.) Es wurde eine Einreisesperre verhängt, die ab dem 28.3. sogar auch auf Staatsangehörige Domenicas ausgeweitet wird.(22.3.)
Dominikanische Republik – Einreiseverbot auch für Reisende, die sich zwei Wochen zuvor in Europa aufgehalten haben..
Ecuador - Galapagos – Gesperrt !
Estland - kann angelaufen werden, 14-tägige Quarantäne (09.04.)
Fidschi – 14-tägige Quarantäne für Yachten (20.3.)
Frankreich – In den Häfen ist kein Bootsverkehr gestattet, kein Ein- und kein Auslaufen! Die Ausgangssperre gilt bis auf Weiteres! Die Ausgangssperre wurde bis zum 11. Mai verlängert (14.4.)
Französisch Guyana – Keine Einreisebeschränkungen. Einreise nur noch für Schiffe unter EU-Flagge erlaubt und nur in Saint Laurent oder Degrade de Cannes. Alle Besatzungsmitglieder müssen 14 Tage auf dem Schiff in Quarantäne (27.3.).
Französisch Polynesien – Momentan wird versucht, die Segler des Landes zu verweisen - noch keine endgültige Information (20.3.)
Gibraltar – Keine Einreise für alle, die sich in den vorhergehenden 15 Tagen in einem vom Coronavirus betroffenen Land aufgehalten haben. (18.3.)
Grenada – Bei Einreise 14-tägige Selbstquarantäne- Einreiseverbot bei Anreise aus Europa incl. England, USA und den oben genannten Ländern (20.2.). Geschlossen! Neue Boote werden abgewiesen. Auf der Insel Carriacou ist Quarantäne angeordnet.(24.3.) Shutdown für 7 Tage. Ausgangssperre! Man darf nur noch in Notfällen (medizinische, Grundversorgung) an Land. Strassensperren und Checkpoints durch die Polizei. Einkaufen nur noch in der direkten Umgebung möglich. Einkaufszentren und Tankstellen sind geschlossen (31.3.).
Griechenland – Geschlossen (17.3.)
Guadeloupe – Geschlossen (16.3.) Personen, die Guadeloupe über den Seeweg erreichen, müssen eine 14-tägige Quarantäne einhalten. Die Einreise muss begründet sein. Es gibt Ausnahmen der Ausgangssperre (Einkauf, Arzt- oder Apothekenbesuch). Es gilt eine verschärfte Ausgangssperre von 20 h bis 5 h. Die Maßnahmen sind bis zum 11. Mai verlängert worden.(Stand 13.4.)
Guatemala – Geschlossen (17.3.)
Haiti – Geschlossen (19.3.)
Honduras – Die Häfen sind vorerst für eine Woche geschlossen (Stand 15.3.)
Indonesien – Geschlossen (Stand 20.3.)
Irland – Eine Maritime Declaration of Health muss vorab ausgefüllt werden, darin werden Angaben abgefragt, ob und wann, wie lange man und ob man sich in Coronagebieten aufgehalten hat, mit Quarantäne kann gerechnet werden, die Einschränkungen werden momentan immer größer. (17.3.) Das Gesundheitszeugnis muss bei der örtlichen Gesundheitsbehörde vorgezeigt werden (18.03.) Geschlossen - Fahrtenseglern aus dem Ausland ist kein Anlegen mehr in irischen Häfen erlaubt, ausser in Notsituationen, gilt mindestens bis Ostern 12,4. (30.3.)
Italien – Einreise ist möglich, wer aus der sogenannten roten Zone kommt, muss für 14 Tage in die Selbstisolierung an Bord, Ausgangssperre.
Jamaika – Einreiseverbot auch für jene, die 14 Tage zuvor sich in Deutschland, Frankreich und Spanien aufgehalten haben
Kanada – Die Grenzen sind geschlossen (17.3.)
Kapverden – Noch keine Einreisebeschränkungen (16.3.), Gesundheitscheck bei Einreise (17.3.) Geschlossen (21.3.)
Kiribati – Einreisende müssen sich zuvor 14 Tage lang in einem gänzlich coronafreien Land aufgehalten haben. Temperaturkontrolle.
Kroatien – Reisende aus stark betroffenen Infektionsländern haben mit 14-tägigen Quarantänemaßnahmen bei ihrer Einreise zu rechnen.
Kuba – Geschlossen. ausländische Yachten müssen diese außerdem verlassen.
Malaysia – Geschlossen (17.3.) bis zum 31. März. Das Auslaufen ist erlaubt. (18.3.)
Malediven – Geschlossen (17.3.)
Malta – Geschlossen - Kein Ein- oder Auslaufen möglich.
Mauritius – Einreisebeschränkung bei vorherigem Aufenthalt in den o.g. Ländern. Temperaturmessung, evtl. Gesundheitskontrolle.
Marokko – Die Häfen sind geschlossen (18.03.) Ausgangssperer bis voraussichtlich Ende April (23.3.)
Martinique – Ausgangssperre für die nächsten 15 Tage, Grenzen sind geschlossen, Yachten können noch in St-Anne einklarieren.
Mexiko – Noch keine Einreisebeschränkung (16.3.) Quarantäne, wobei es heißt, dass die Passage angerechnet werden kann / könnte (31.3.)
Neuseeland – Seit heute 15.3. um 24 Uhr AEST (14:00 UTC) müssen alle einreisende Personen für 14 Tage in deren Wohnung in Quarantäne bleiben. Das gilt auch für die Crews einreisender Yachten.
Neukaledonien – Geschlossen. Der Einklarierungshafen Port Moselle darf nicht mehr angelaufen werden (20.3.)
Norwegen – Geschlossen!
Panama – Geschlossen ! (16.3.), Ausgangssperre. Bocas del Toro - Ankommende Boote werden z.T. toleriert (Quarantäne vor Anker, Versorgung durch die Polizei) ( 27.3.)
Panama-Kanal - Der Panama Kanal darf noch passiert werden (17.3.) Der Panamá Kanal ist für Yachten unter 65 Fuß gesperrt. (31.3.)
Papua Neuguinea – Der Ausnahmezustand ist ausgerufen (26.3.)
Philippinen – Einreiseverbot bei vorherigem Aufenthalt in einem Land mit bestätigten Coronafällen. Für den Großraum Manila gilt bis zum 12. April eine Ein- und Ausreisesperre.
Portugal – Azoren – Alle Häfen sind bis zum 14.4. (Update 17.3.) geschlossen – von Horta heißt es: Segelboote können Horta anlaufen, müssen sich aber (möglichst 24 Stunden zuvor) per VHF / Telefon anmelden und Erlaubnis erfragen. Dürfen dann im Hafenbecken ankern, bis ein Gesundheitsbeauftragter (delegado de saúde) an Bord kommt und die Erlaubnis erteilt, Wasser oder Diesel zu tanken. Die Crew darf nicht an Land gehen. Lebensmittel zu bunkern geht nur über eine Drittperson an Land (gilt vorerst bis zum 31.3.).
Portugal – Lissabon Hafen darf nicht mehr angelaufen werden, Segler nicht mehr an Land gehen. (17.3.)
Portugal – Madeira und Porto Santo – bis zum 31. März bleiben alle Marinas und Häfen geschlossen (16.3.)
Portugal – Festland – Die Häfen sind geschlossen. Das Einlaufen ist nicht mehr erlaubt, das Auslaufen nur mit Genehmigung. Falls ein wichtiger Grund (z.B. Versorgung) besteht, einen portugiesischen Hafen anlaufen zu müssen, braucht man eine Genehmigung, die im Ausnahmefall erteilt werden könnte. (Seefahrtsbehörde, Port Officer, Kanal 16, E-Mail) (19.03.)
Puerto Rico – Geschlossen (29.3.)
Reunion – Geschlossen, 14tägige Quarantäne (28.3.)
Samoa – Einreisende müssen sich vor der Einreise mindestens 14 Tage lang in einem coronafreien Land aufgehalten haben, sowie ein höchstens drei Tage altes medizinisches Gutachten vorlegen können.
Schweden – Keine Einreisebeschränkungen, evtl. Temperaturmessung.
Seychellen – Geschlossen (20.3.)
Singapur – Einreise- und Transitverbot, für all jene, die sich 14 Tage zuvor in Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, China, Iran, Korea aufgehalten haben. Ein ärztliches Gesundheitszeugnis muss ab dem 21. März 12 Stunden vor Einreise beim Hafengesundgeitsamt / Zentralregister eingereicht werden.
Spanien - Baiona/Galizien - (Stand 08.04.) Einlaufen in die Marina zum Kraftstoff tanken und Versorgung durch Supermarkt (Lieferung auf telef. Bestellung) erlaubt. Vor Ankerung in der Bucht von Baiona unbedingt Anmeldung bei der Zivilgarde von Vigo.
Spanien – Kanaren – Die Häfen sind geschlossen. Aus Lanzarote heißt es, dass auch die Crews im Hafen ankernder Yachten nicht mehr an Land gehen dürfen. (19.3.). Die Häfen sind gesperrt, Einlaufen ist nicht möglich!
Spanien – Tazacorte/Isla La Palma – Die Marina Tazacorte ist weiterhin geschlossen. Die Ausgangssperre wurde bis zum 25.4.20 verlängert (Stand 4.4.)
Spanien – Roda de Bará – alle spanischen Häfen sind komplett geschlossen. Die Ausgangssperre ist bis zum 11. April verlängert worden. (23.3.)
Spanien – Marbella – geöffnet (16.3.)
Spanien – Almerimar ist geschlossen - Boote können weder ein- noch auslaufen (18.3.). Segler dürfen in Spanien erst nach einem medizinischen Test an Land gehen. Außerdem hat Spanien die Ausgangssperre verhängt, die natürlich auch für Crews gilt - Auch segeln ist somit verboten. Die Häfen sind geschlossen (20.3.)
St. Lucia – Die Einreise von privaten und gewerblichen Booten ist seit gestern nicht mehr gestattet. Unabhängig der letzten angelaufenen Häfen und Nationen. Rodney Bay Marina ist geschlossen. Das Verhalten der Segler wird streng von der Coast Guard kontrolliert. (17.3.)
St. Vincent und die Grenadinen – Für deutsche Staatsbürger noch keine Restriktionen, wenn sie sich nicht 14 Tage vor Einreise in Italien, China, Korea und Iran aufgehalten haben, Selbstauskunft. Sollte auch nur ein Crewmitglied in diesen Ländern gewesen sein, wird die Yacht von der Coast Guard aus dem Hoheitsgebiet von SVG eskortiert. 30.3.: Die Einreisehäfen auf Union Island, Canouan und Bequia sind mit sofortiger Wirkung (27.3.) geschlossen. Yachten dürfen nur einen der drei Häfen auf St. Vincent einlaufen - Kingstown, Blue Lagoon und Wallilabou. Es muss unverzüglich eine Einreisegenehmigung beantragt werden.
Suriname – Seit dem 14. März und für mindestens 30 Tage ist weder die Ein- noch Ausreise auf dem See- und Luftweg erlaubt. (17.3.)
Tanzania – Keine Einreisebeschränkungen (16.3.)
Tonga – Einreisesperre für Yachten auf unbestimmte Zeit (18.3.)
Trinidad und Tobago – Einreise erlaubt, wenn man nicht 14 Tage zuvor in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, China, Iran, Japan, Singapur, Südkorea aufgehalten hat. (17.3.). Trinidad seit dem 21.03. geschlossen - Inzwischen wurden alle Yachten in die Chaguaramas Bay "gebeten", um diese besser übewachen zu können (14.04) - Tobago - seit 24.3. sind alle Häfen für eine Ein- oder Ausreise für unbestimmte Zeit gesperrt.
Türkei – Geschlossen! Einreiseverbot (bis zum 17. April) für alle die sich 14 Tage zuvor in folgenden Ländern aufgehalten haben: Deutschland, Spanien, Frankreich, Österreich, Norwegen, Dänemark, Schweden, Belgien, Niederlande, Georgien, Aserbeidschan, China, Iran, Südkorea und Italien. Bei Yachten werden zurzeit die letzten 10 Häfen abgefragt.
Uruguay – Deutsche müssen grundsätzlich 14 Tage in Quarantäne. Unser Stütrzpunktleiter rät davon ab, Urguay anzulaufen, (18.3.)
Ushuaia – Hafen von Ushuaia geschlossen. Die Prefectura stellt bis zum 31. März keine Zarpe mehr aus, auch nicht für innerargentinische Ziele. „Please stay on your boat“.
USA – Einreiseverbot für Personen, die sich 14 Tage vor Einreise in einem Schengen-Staat, Großbritannien, Irland aufgehalten haben.
USA – Los Angeles, www.lifesail.org, schreibt:"we welcome all sailors from the sea" (17.3.)
US Virgin Islands – Ab dem 25. März bleiben die Inseln 30 Tage lang für alle Besucher geschlossen.
Vanuatu – Gesundheitskontrolle bei Einreise. Einreiseverbot für Reisende die 14 Tage vor Einreise sich in China aufgehalten haben. Wer China seit dem 31. Dezember besucht hat, muss ein ärztliches Attest zu Atemwegserkrankungen vorweisen.
Zypern – Nordzypern – Einreisesperre bei Anreise aus den o.g. Ländern sowie aus Deutschland, den USA, der Schweiz, Norwegen, den Niederlanden, Hongkong, Bahrain, Spanien, Griechenland, Großbritannien, Österreich, Frankreich und Deutschland.
Zypern – Südzypern – Es ist bei Anreise aus u.a. Deutschland, Italien, Frankreich mit einer 14-tägigen Quarantäne zu rechnen, auch eine Einreisverweigerung ist möglich.
Aktuelle Informationen gibt es auch auf folgenden Seiten:
Auswärtiges Amt
Robert Koch Institut
IATA
Johns Hopkins Universität
Karte zur Verbreitung des Corona-Virus