Am 16. Juni 2018 ist sie in Portland / Main an der Ostkueste der USA aufgebrochen. Zuvor hatte sie die Nordwestpassage durchquert und in Neufundland ueberwintert. Ihr neues Ziel im vergangenen Sommer: die Longue Route, einmal um die Welt, einhand, nonstop. Doch Susanne Huber-Curphey hat sich den Namen der Wettfahrt zu Herzen genommen und hat nach der Umrundung Kap Hoorns nicht den Bug ihrer Nehaj zurück nach Norden gewendet. Sie ist weiter gesegelt, weiter nach Osten, genauso wie damals Bernard Moitessier, der auch nach der Umrundung der Kaps und der Welt nicht zurückkehren wollte in die Welt der Medien, des Kommerzes. ![](/Portals/0/Media/news/Susanne%20Huber-Curphey/00%20NEHAJ%20in%20Arctic%20Bay%2C%20Susanne%20Huber-Curphey%20%28Copy%29.JPG)
Er ist damals weitergesegegel - die 'Longue Route 2018'. Und Susanne Huber-Curphey ist ihm gefolgt. Doch nicht bis zum Ende, nicht bis in die Südsee, nicht bis Tahiti. Französisch Polynesien war keine Option für sie, denn das wäre ja zu erwartbar und damit auch zu pr-trächtig gewesen. Und genau das will Susanne Huber-Curphey nicht. Sie segelt für sich und nicht für Rekorde oder um die Medien zu befriedigen. Sie segelt, weil es ihr Leben ist, weil ihre Yacht Nehaj ihr Zuhause und gleichzeitig ein guter Freud ist.
Doch nun bereitet Susanne Huber-Curphey langsam den Anker und die Festmacher vor, nach 250 Tagen auf See, nach 32 854 Seemeilen nonstop – für viele unerwartet und überraschend, für die, die sie kennen, aber durchaus nachvollziehbar. Hobart wird es, die Hauptstadt Tasmaniens – weit weg von allem Rummel.
„Irgendwann muss ich ja mal anhalten“, schrieb sie noch in einer ihrer letzten Mails von See, danach hat die inzwischen mehrfache – und nun auch einhand – Weltumseglerin nur noch mit einigen Engvertrauten geschrieben und einfach nur „ihr Ding“ gemacht. Heute dann die Bestätigung – noch 200 Seemeilen bis Hobart.
Mit ausschlaggebend für ihren Landfall war neben der betörenden Landschaft Tasmaniens vielleicht auch der Umstand, dass ihr Jordan Drogue nach tausenden von Seemeilen und unermüdlichem Einsatz im Sturm stark gelitten hat und trotz hingebungsvoller Näharbeiten nun nicht mehr Einsatzfähig ist. Dass dieser Treibanker für sie im Southern Ocean eine Art Lebensversicherung ist. Auf ihn war bisher immer Verlass.
Nun ist also erst einmal Schluss, Susanne Huber-Curphey ist angekommen – in Hobart, ganz ohne Trubel, so wie sie es sich gewünscht hat – denn bei all ihren unvorstellbaren Törns durchs Eis, um Kaps, durch Stürme und Flauten, es geht ihr immer um die Reise und nicht um ich Ego.
Trans-Ocean wünscht Dir, Susanne, alles Gute und Fair winds für die letzten Seemeilen allein auf See.