Sie kann scheinbar wirklich nichts erschüttern, selbst das dickste Eis nicht – Susanne Huber-Curphey hat sich durchgebissen und als erste Frau einhand die Nordwestpassage bezwungen.
Es war ein harter Weg. Oft haben ihr Eisbarrieren die Weiterfahrt unmöglich gemacht - Sie musste umdrehen, ausharren und sich in endloser Geduld üben. Einige, die ihre Tour durchs Eis verfolgt haben, hatten bereits Sorge, dass sie es nicht schaffen würde und den Winter im Eis verbringen müsste.
Das Meer im Norden beginnt schon wieder zu frieren, von einem Grad Außentemperatur berichtete Susanne Huber-Curphey beispielsweise, während sie in Weld Harbour festsaß. Auf Shiptrack veränderte sich ihre Position nicht mehr.
Doch nun kam soeben die erleichternde E-Mail: „Ich bin auf dem Weg nach Grönland, heute den 4. Tag auf See in der Baffin Bay, Kurs Südost. Position 71*02'N, 065*16'W, 350 Seemeilen bis Sisimiut“, schreibt sie.
Sie hat es geschafft!
Auch wenn es ihr noch schwerfällt, zu glauben, was ihr nun wirklich – ganz alleine – gelungen ist. Anstrengend und faszinierend zugleich sei es gewesen, schreibt sie und das klingt schon wieder fast wie eine Untertreibung.
Geholfen hat ihr auf dem Weg durchs Eis die tägliche Verbindung zu Victor Wejer in Canada, der bereits seit vielen Jahren Segler in der Nordwestpassage berät und sie über Eisdrift, Eisstärke und die örtlichen Wetterbedingungen auf dem Laufenden hält.
Nun hat Susanne Huber-Curphey, der nichts an Rekorden liegt und die einfach nur um des Segelns willen segelt, noch einige Meilen vor sich, bis sie ins eisfreie Wasser gelangt und erst dann, schreibt sie, könne sie sich wirklich entspannen.
Gratulation und weiterhin Fair Winds!