Zu Piratenüberfällen kam es gleich zu Beginn des Jahres erneut im Seegebiet vor Honduras. Ein französischer Katamaran wurde am 19. Januar geentert, eine amerikanische Yacht am 13. Januar.
Wie CSSN, das Caribbean Savety and Security Netzwerk, berichtet, befand sich der Katamaran auf seinem Weg von der Insel Providencia, Kolumbien, nach Rio Dulce, Guatemala, als es zu dem Überfall kam. Aus Vorsicht hatten die Segler auf dieser Route ihr AIS abgeschaltet. Trotzdem näherte sich nach 175 zurückgelegten Seemeilen am Morgen des 19. Januar ein Fischerboot mit 6 bis 7 Männern an Bord aus Richtung Nord dem Segler an. Der Katamaran war zu diesem Zeitpunkt circa 70 Seemeilen von der Küste Nicaraguas entfernt und 35 Seemeilen ostsüdöstlich der Hobbie Inseln. Die Männer fragten nach Wasser und Lebensmitteln und drehten anschließend wieder ab, kehrten dann aber schnell für eine zweite Lieferung wieder zurück. In der Zwischenzeit rasten zwei weitere Fischerboote heran, rammten und enterten mit Messern und Eisenstangen bewaffnet das Segelschiff, um Computer, technisches Equipment, Geld, Funkgeräte , Ferngläser, Alkohol und Kleidung zu rauben. Nach einer Stunde war der Überfall überstanden. Einen weiteren, erneuten Raubversuch, brachen sie ab, als sie bemerkten, dass dank eines versteckten Funkgerätes es bereits einen Funkkontakt zwischen dem Katamaran und einem Frachter gab, der auf dem Weg zu den Seglern war.
Das Paar an Bord der amerikanischen Yacht hatte eine knappe Woche zuvor ebenfalls Glück im Unglück. Als der Amerikaner und die Kanadierin überfallen wurden, waren sie auf dem Weg von Puerto Cortes nach Roatan, Islas de la Bahia, und nur noch fünf Seemeilen von der Nordwestküste Honduras‘ entfernt. Diesmal waren die Piraten mit Schusswaffen bewaffnet und raubten neben Elektronik, Geld, Alkohol, Tauchausrüstung, Fernseher und Dingy mit Außenborder auch die Pässe der Segler. Laut CSSN geht der Skipper der Yacht davon aus, dass es wichtig war, von Anfang an deutlich zu machen, dass man kooperieren werde und keinen Widerstand leisten wolle. Nur so hätte die Eskalation der äußerst gefährlichen Situation vermieden werden können.
Im Dezember war es bereits in den Media Luna Cays im nördlichen Grenzgebiet zwischen Nicaragua und Honduras im Karibischen Meer zu einem Piratenüberfall gekommen.