Verstanden

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Reisebericht




Zu zweit mit WorldARC um die Erde (2)

3. August 2013
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von Harald Ertl, SY “Sophie”,  ertlharald@hotmail.com

Hiva Oa (Marquesas) bis Musket Cove (Fidschi)

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Die Rallyleitung organisiert einen Tankwagen mit Diesel, denn auf dieser Insel gibt es keine Tankstelle. Wir bekommen nach einer akrobatischen Schlauch-Übergabe 100 l Diesel. Allmählich tritt wieder Ruhe ein und wir genießen die großartige Landschaft.

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Tanken auf Hiva Ova


Für Freitag, den 30. März ist das Versorgungsschiff angekündigt; wir müssen die Bucht räumen. So fahren wir zunächst zur Nachbarinsel Tahuata und ankern dort. Es ist hier zauberhaft – wie im Bilderbuch. Und am Traumstrand keine Menschenseele. Anderntags fahren wir zur Insel Ua Pou und schließlich nach Nuku Hiva, dem Hauptort des Marquesas-Archipels. Hier können wir voll tanken und einkaufen für die Passage zu den Tuamotos und nach Tahiti.

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Tahuata (Marquesas)

imageUa Pou (Matquesas)
 

 

 

 

 

 

 

imageRangiroa (Tuamotos)
 
Am Donnerstag, den 5. April sind wir wieder unterwegs zu den Tuamotos und fahren am 9. April morgens durch die Passage nach Rangiroa ein. Am 1. April erreichen wir Tahiti und versuchen im Norden von Papeete zu ankern. Unsere Ankerkette wickelt sich um einen Korallenstock und kommt nicht frei. Drei Einheimische helfen uns, sie wieder frei zu bekommen und zeigen uns einen Ankerplatz ohne Korallen.


Am Donnerstag, den 12. April fahren wir durch die Haupt-Einfahrt von Papeete und durch den Flughafen-Kanal zur Marina Taina. Wir wollen zunächst vor der Marina ankern, aber dann kommt ein freundlicher Franzose per Dinghi angefahren, zeigt uns seine Boje, die frei ist und lädt uns ein, sie zu benützen. So hängen wir nun die nächsten Tage an einer schönen Boje. Man sieht die Bilderbuch-Insel Moorea und die anfliegenden Flugzeuge über uns. Die von Air Tahiti haben eine große Blume auf dem Leitwerk.


Am Samstag, den 14.April verholen wir uns in die Marina Taina. Ich pumpe mit der kleinen, fest eingebauten Handpumpe 2 l dreckigen Diesel aus dem unteren Tank.
Wir bleiben bis Freitag, den 27. April in Papeete und genießen die große Stadt, Restaurants, alle Einkaufsmöglichkeiten und den Flugplatz, wo unser Besuch nach einem Marathon-Flug ankommt. Papeete hat über 100.000 Einwohner und den entsprechenden Autoverkehr. Und das in der Südsee! WorldARC organisiert eine ganztägige Insel-Rundfahrt mit Besuch des Gauguin-Museums und des Tahiti-Museums. Außerdem eine Vortrags-Veranstaltung mit Informationen über die Inseln Französisch-Polynesiens und wie immer einen großen Party-Abend mit Preisverleihung, Tanz und Snacks. Die Preisvergabe nimmt niemand so richtig ernst, auch wir bekommen einen Preis aus Schokolade, damit wir uns freuen, was wir auch machen.


image Moorea (Französisch-Polynesien)

Am Freitag, den 27. April legen wir ab nach Moorea; wir ankern dort in der Cooks Bay und bleiben eine Woche dort. Moorea ist – zusammen mit Bora-Bora – die wohl bekannteste Südsee-Insel. Es ist hier auch tatsächlich so schön, wie auf den zahlreichen Aufnahmen, die Südsee-Bücher schmücken. Mit dem Beiboot kaufen wir täglich frische Brötchen, bis dann der Außenbord-Motor streikt. Er wird zerlegt und gereinigt und läuft dann wieder.
Am Samstag, den 5. Mai fahren wir zurück nach Tahiti und unser Besuch fliegt nach Hause. Am nächsten Tag fahren wir erneut nach Moorea und dann weiter über Raiatea nach Bora-Bora, wo wir am Donnerstag, den 10. Mai an einer Boje vor dem Yachtclub festmachen. Die Südsee-Atmosphäre hat alle Segler erfasst. Es herrscht bei der abendlichen Happy Hour eine unglaubliche Stimmung. Am nächsten Tag findet eine Spaß-Regatta mit den Beibooten statt. Sogar wir nehmen teil und bekommen dafür wieder einen Preis.


image Bora-Bora (Französisch-Polynesien)
Dann entschließen wir uns, die gesamte WorldARC mitzumachen. Wir hatten vorsichtshalber zunächst nur bis Australien gebucht, aber nun sehen wir, dass wir auch die ganze Strecke schaffen können.
Wir starten am Mittwoch, den 16. Mai zu 700 sm entfernten Südsee-Insel Suwarow. Die Insel ist eher ein großes Atoll und völlig unbewohnt. Alle Schiffe ankern vor dem traumhaft schönen Sandstrand und genießen die Atmosphäre. Am Freitag, den 25. Mai nähert sich eine Sturmfront – exakt nach Gribfile-Vorhersage. Es regnet Bindfäden und stürmt. Um 1800 dreht der Wind überraschend auf Süd und legt auf 35 kn zu. Wir alle hängen nun auf Legerwall vor dem Traumstrand und jeder flüchtet ins freiere Wasser – sofern der Anker frei kommt. Das ist nicht einfach, weil die Korallen Anker und Kette blockieren. Schließlich ankern alle in der Mitte der Lagune – bis auf den Katamaran „Ensemble“. Man bekam den Anker nicht frei und wurde auf die Korallen getrieben.  image

Suwarow
Am nächsten Morgen wird die „Ensemble“ frei geschleppt und die Tauchexperten unter den WorldARC-Seglern versuchen, die großen Löcher im Rumpf der „Ensemble“ zu schließen. Sie arbeiten zwei Tage lang; alle haben Dichtungs-Material und verwendbare Gegenstände gespendet, um die Ensemble dicht zu bekommen. Wir haben die Schäden gesehen, es war schrecklich. Ein Katamaran hat einen dünnen Rumpf und große Flächen, die leck schlagen können. Sechs Schiffe, darunter wir, beschließen, die „Ensemble“ nach Pago-Pago auf US-Samoa zu begleiten, wo man hoffentlich den Katamaran reparieren kann.

 

 


Am Dienstag, den 29. Mai startet die kleine Flottille nach Samoa – aber erst nach stundenlangen Versuchen und Tauchgängen, um die Anker frei zu bekommen. Unterwegs droht die „Ensemble“ zu sinken. Die „Zoe“ hat eine extrem große und leistungsstarke motorgetriebene Pumpe an Bord. Die Pumpe wird auf der „Ensemble“ installiert, und wir erreichen Pago-Pago am Samstag, den 2. Juni 2012. Dort grüßt uns in der Einfahrt ein großer knallgelber McDonalds.


 imagePago-Pago (US-Samoa)


Ja, wir sind in den USA. Das merkt man auch am Diesel-Preis. Nirgendwo haben wir so billig getankt wie hier. Aber: ein Sicherheits-Offizier verlangte kategorisch, dass wir zum Tanken eine rote Flagge setzen. Glücklicherweise hatten wir so etwas aus Bodensee-Zeiten an Bord. So war er und wir zufrieden. Leider hatten wir sehr schlechtes Wetter in Pago-Pago und dort ist der Ankergrund recht mäßig. Täglich trieben ankernde Schiffe herum und mussten neu ankern. Und ebenfalls typisch USA: Auf Kanal 2 A läuft ein automatischer Wetterbericht, den wir mit unserem Icom empfangen können.
Am Freitag, den 8. Juni fahren wir mit den anderen ab Richtung Vavau auf Tonga. Nur die „Ensemble“ bleibt zurück. Sie kann auf US-Samoa nicht repariert werden, voraussichtlich nur in Australien. Später erfahren wir, dass sie als versicherungstechnischer Totalschaden abgerechnet wurde.
Auf dem Wege nach Tonga überqueren wir die Datumsgrenze. Nun sind wir Europa voraus. Wir erreichen Vavau auf Tonga am Dienstag, den 12. Juni, hängen uns an eine Boje in der schönen und sehr geschützten Hafenbucht, klarieren ein und bekommen Besuch von dem örtlichen Trans-Ocean-Vertreter. Das ist schön und das erste Mal.


Die Flotte trifft sich wieder in Musket Cove am Westrand von Fidschi. Bis dahin kann jeder fahren wie er will und wann er will. Musket Cove soll ein weiteres Highlight sein; daher bleiben wir nicht lange in Tonga und wollen ausklarieren. Aber das geht heute nicht: es ist Sonntag. Die Einwohner des Königreichs Tonga sind sehr religiös und am Sonntag alle in der Kirche.
Am Montag, den 18. Juni klarieren wir aus und nehmen Kurs auf Savusavu im Norden von Fidschi. Dort kommen wir am Donnerstag, den 21. Juni an. Auf dem Wege dorthin passieren wir den Längengrad 180 = 0 und sind nun östlich von Greenwich.
Die Coprashed-Marina in Savusavu ist gemütlich und familiär, und es gefällt uns sehr gut hier. Wir liegen an einer Boje vor der Marina neben einem japanischen Schiff, das wir von New York her kennen.

image Die Coprashed-Marina in Savusavu (Fidschi)

  
Im Straßenbild und in den Geschäften fällt uns sofort das Problem Fidschis auf: rund die Hälfte der Bevölkerung sind Inder. Wir gehen indisch essen und einkaufen; es gibt Geschenke und Lebensmittel. Alles ist erstaunlich billig.
Wir bekommen Besuch von dem Trans-Ocean-Vertreter. Er bringt uns in Kopie genaue Seekarten und Wegpunkte zur Passage durch die mit Riffen gespickte Bligh-See. Am Dienstag, den 26. Juni machen wir uns auf dem Weg. Die anderen Segler meiden diese Passage und fahren einen deutlichen Umweg.  Die Nordseite von Fidschi 

imageDie Nordseite von Fidschi


Dank der erhaltenen Karten und Wegpunkten haben wir eine leichte Fahrt durch die Bligh-See und fahren dann am Nordrand der Hauptinsel Fidschi entlang und an Lautoka vorbei bis zur Denarau-Marina. Dort füllen wir Wasser und Diesel nach und fahren dann nach Musket Cove, wo wir am Freitag, den 29. Juni ankommen.

 

 

 


imageimageimageMusket Cove ist wunderschön; die Wirklichkeit übertrifft alle Beschreibungen. Wir ankern knapp außerhalb der Marina und fahren im Weiteren immer mit dem Beiboot an Land. Unserem Außenbord-Motor gefällt das nicht. Er streikt öfters und wir müssen abgeschleppt werden. Im architektonisch anspruchsvollen Restaurant der Hotelanlage, zu der die Marina gehört, gibt es Willkommens-Drinks, Barbecue und ein festliches Dinner. Hier kann man es sich wirklich schön machen.          

Wird weiter fortgesetzt HvS


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