Vera Kron
"Hinterm Horizont geht´s weiter
ein neuer Tag
hinterm Horizont immer weiter
zusammen sind wir stark......"
(Udo Lindenberg)
Ende unserer Traumreise-Abschied vom Seglerleben Teil 2 (Trinidad bis Langkawi/Malaysia)
NACH DER HURRICANSAISON: SEGELN VON TRINIDAD bis FORT MYERS / FLORIDA
Aus Deutschland zurück haben wir unser Schiff wohlbehalten in der Coral Cove Marina/Trinidad an Land vorgefunden. Als sehr hilfreiche Maßnahme erwies sich das Installieren einer Klimaanlage im Sturmvogel, besser gesagt auf Sturmvogel, nämlich direkt auf dem Salondecksfenster. Diese Klimaanlage lief die Zeit unserer Abwesenheit und hat somit allen Schimmel abgehalten. Das ist sehr wichtig, denn in Trinidad herrscht extreme Feuchte, und was diese im Schiff alles angreifen kann, davon können viele Schiffseigner ein "Lied singen". Damit es sichergestellt war, daß die Klimaanlage auch lief, hatten wir einen Einheimischen Geschäftsmann, Cosmos, beauftragt, das Laufen der Anlage zu kontrollieren.
Nachdem nach ein paar kleinen Reparaturen und neuem Antifouling Sturmvogel segelbereit war, ging es Anfang Dezember den Inselbogen nach Norden. Unser Ziel war Florida.
Von Dezember bis ca. April herrschen hier in der nördlichen Hälfte der Erdkugel die Nordostpassatwinde vor, sodaß wir oft sehr" hart am Wind" segeln mußten um unsere Ziele zu erreichen .
Viele Stopps haben wir eingelegt: Grenada-Union Island-Bequia-St.Vincent- St. Lucia-Martinique- Gouadeloupe mit Les Saintes- Domenica- Antigua- St. Kitts and Nevis-
St. Maarten/St. Martin- British Virgin Islands- Amerikan. Virgin Islands- Puerto Rico- Dom. Rep.- Florida Keys.
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Wie an einer Perlenkette aufgereiht ziehen sich diese "Eilande" durch die Ostkaribik, eines schöner als das andere. In den Virgin Islands fanden wir es besonders angenehm, da hier die Etappen von Bucht zu Bucht sehr kurz sind und man manchesmal an einem Tag verschiedene Ambiente genießen konnte. Hatte man zu viele Schiffe ( reichlich Bootschartertourismus in den Virgins) um sich herum und fühlte sich unwohl, konnte man ankerauf gehen, denn die nächste einladende Bucht lag nur ca 3 Meilen entfernt.In St.Thomas (Amerikan. Virgin Islands) konnte Norbert wieder einmal seiner "Herzenssache frönen": Mit einer N-registrierten Cessna, die er gechartert hatte, flogen wir über die Virgins und genossen das fantastische Panorama aus der Vogelperspektive: Inseln und ihre Riffe, umgeben von kristallklarem Wasser, schillernd in den verschiedensten Blau- und Grüntönen. Hier haben wir auch unsere neuen Segel (Genua und Großsegel) von der Fa. Doyle/Karibik bekommen.
Wir waren 100% zufrieden mit diesen Segel, nicht zuletzt auch wegen dem Stackpack, was eine enorme Erleichterung beim Niederholen des Groß darstellte. Im Wind fahrend sauste unser Groß meist ohne Probleme hinunter in seine Tasche. Das war ohne Stackpack nicht immer so: Auch heute noch ist mir eine nicht ungefährliche Situation lebhaft vor Augen, als Skipper Norbert beim Einfahren durch eine enge Zufahrt in eine Bucht halbwegs mit dem Großbaum über der Reling hing.Was war passiert: Er hatte versucht das Groß runterzulassen, aber eine heftige Fallböe hat den Baum so zur Seite gedrückt, daß es sehr mühsam war das Segel runter zu bekommen.Ich konnte keine Manöver fahren, da links und rechts der Einfahrt Felsen waren.Irgendwie hat Norbert es dann doch geschafft, und seit diesem Vorfall heißt diese Bucht "Veras Bucht". Ich kann nur sagen: Mit Stackpack wäre das nicht passiert!
Ursprünglich hatten wir auch mal ins Auge gefaßt, die kommende Hurricanzeit 2000 in Lupéron/Dominikan. Republik zu verbringen, doch nach 9 Tagen in diesem Hurricanhole haben wir uns dann doch entschieden, unserem Vorhaben treu zu bleiben und Fort Myers/Florida anzusteuern. Wir konnten uns einfach nicht vorstellen die Hurricanzeit hier abzuwettern, viele Segelfreunde fanden es jedoch toll, so lange dort zu liegen.
Wir waren spät dran, denn offiziell waren wir im Juli ja schon in der Hurricanzeit, doch der Wettergott hat es gut mit uns gemeint: wir erreichten am 1. August Fort Myers Beach und wenig später den Hard Stand von Fort Myers Yacht. Hier haben wir Sturmvogel für das kommende Jahr geparkt, denn wir wollten unseren "anderen Traum" wahrmachen: Eine große Rundreise durch die USA mit einem Motorhome, ähnlich wie mit dem Schiff, auch hier die Freiheit, dort anzuhalten und zu verweilen , wo immer es einem gefällt, und stets das eigene Zuhause dabei!
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VON FORT MYERS BIS NACH PANAMA
Im Februar 2002 ging es mit Sturmvogel wieder zur See, Ausklarierungshafen war Key West, der südlichste Zipfel der Florida Keys, 90 Seemeilen bis Kuba, also ein schöner Übernachttörn! Zielhafen war die Hemingway Marina bei Havanna,Kubas Hauptstadt.
Es war und ist bis heute noch ein Segen, daß Kuba nicht für die USA geöffnet ist.Jeder mag verschieden darüber denken, eines ist gewiß: das kristallklare Wasser ist noch um Kuba rundum erhalten, da eben nicht täglich Hunderte von Motorbooten zur Verschmutzung beitragen. Die Ursprünglichkeit des Kubanischen Flairs blieb erhalten. Und schließlich gibt es eine große Vielfalt von Fischen, nicht zu vergessen, die tollen Lobster, dick und lecker, die uns Kubanische Fischer "Eimerweise" an Bord geschüttet haben.Natürlich haben auch wir immer wieder den sehr armen Menschen dort Geschenke mitgebracht.
Ein weiteres Highlight sind die Zigarrenfabriken: Hier wird noch echte Handarbeit angewendet.
Es ist hochinteressant die Zigarrenproduktion sich anzuschauen, und wer das typische Kuba-Feeling einatmen will, muß Zigarre rauchen.
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So haben auch wir uns reichlich eingedeckt mit den verschiedensten Marken, die Gelegenheit war günstig und damals einmalig. Neben den bekannten und hochpreisigen Marken wie Cohiba oder Romeo y Julietta, gab es auch noch die erschwinglichen für das arme Volk:die sog. Popularis. Ein Bund von 25 Popularis damals kostete 1 US Dollar! Auch diese fanden ihren Weg in den "Sturmvogel".
Viele dieser edlen Kubanischen Zigarren werden auf illegalem Weg ins Ausland geschmuggelt. Vor allem der benachbarte Inselstaat Gran Cayman muß sich damit auseinandersetzen. So hatte uns ein Zollbeamter dort beim Einklarieren erklärt, daß gerade 2 Tage zuvor wieder mal Zigarrenschmuggler, per Segelboot kommend, erwischt wurden. Wir hatten darunter insofern zu leiden, daß wir eine eingehende Durchsuchung des Schiffes über uns ergehen lassen mußten. Sogar unser Unterwasserschiff wurde eingehend untersucht.
Ein besonderes Erlebnis in der Nordlagune von Gran Cayman ist uns noch gut in Erinnerung: Das Schwimmen und Schnorcheln mit den riesigen Rochen. Ihre Körper sind groß wie Tischplatten, und wenn sie an einem vorbeigleiten, fühlt es sich wie Samt an! Sie sind die Schnorchler gewöhnt und so sind sie keine Gefahr. Aber wie man heute weiß, ist der australische Abenteurer, Steve Irwin, der ein Leben lang mit wilden Tieren arbeitete, an einem Stich eines Stachelrochens gestorben.
Von Gran Cayman segelten wir weiter über die kolumbianischen Inseln La Providencia und San Andres. Herrliche Inseln, wobei San Andres die touristischere der Beiden ist. Hier lernten wir den Deutschen Werner kennen, der eine Tauchschule besitzt, und einen hervorragenden Unterricht erteilt, sodaß ich, Vera, meinem Skipper Norbert empfahl, doch hier sein Tauchbrevier zu absolvieren. Und Norbert hat es nicht bereut: Mehrere Tauchgänge im klaren Wasser mit guten Sichten auch in größeren Tiefen waren die Belohnung. Jedoch herrscht in dieser Region eine Fischarmut, hervorgerufen wohl durch eine Überfischung der Fischerflotten um Honduras und Nicaragua herum.
Nach einer schönen Zeit in San Andres starteten wir Mitte Oktober unseren Segeltörn mit Kurs Panama, wo wir, fast nur motorend, nach 220 Seemeilen ankamen.
Unser Anker fiel zunächst einmal in dem Ankerfeld vor dem Yachtclub in Colon Hier konnten wir die vollbeladenen Containerschiffe beobachten, die wie auf einer Autobahn an uns vorbei zogen: Die Einen in die Schleuse rein, die anderen, vom Pazifik kommend, aus der Schleuse heraus.Es ist die Vielzahl der Riesen, die das besondere Flair ausmachen.
Endlich waren wir in Panama und wir spürten, daß uns ein neuer Abschnitt in unserem Seglerleben erwartet.Hier wollten wir nicht allzu schnell aufbrechen und so beschlossen wir ca. 1 Jahr hier zu verweilen um die Region ausgiebigst kennen zu lernen.Es hat sich gelohnt, denn auf der Ostseite Panamas befinden sich die San Blas Inseln, eines der Paradiese der Karibik. Hier gibt es noch viele Plätze, wo man ungestört schnorcheln kann. Von Zeit zu Zeit kommen die Einheimischen "zu Besuch", die sog. Kuna-Indianer und bieten ihre genähten Kunstwerke, die weltberühmten
Molas, u.a. an. Sehr interessant, daß dieses Volk noch ihre alten Traditionen leben kann, sie bilden sozusagen einen Staat im Staat Panama.
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Kuna-Indianerinnen |
Genähte Kunstwerke: Molas |
Die Region San Blas besteht aus einem schmalen Küstenstreifen und über 300 vorgelagerten Inseln.Die Umgebung erinnert sehr an die Südsee. Die mit Palmen bewachsenen, kleinen Inselchen sind allesamt umgeben von traumhaften, weißen, feinkörnigen Sandstränden und kristallklarem Wasser. Hier haben wir erholsame Tage verbracht, entweder mit Schnorcheln oder einsamen Spaziergängen oder Meditationen konnte man sichs gut gehen lassen....
Längere Zeit im Panamakanal Yachtclub von Colon liegend haben wir viele amerikanische Seglerfreunde gewonnen und so hat es sich ergeben, daß wir bei den Amerikanern unsere amerikanische Funkamateurlizenz ablegen konnten. Norberts Rufzeichen:KB3IXU und Veras:KB3IXV.
Witzig dabei war, daß genau in der Zeit, in DL die Morseprüfung nicht mehr verlangt wurde, ich aber- unter einigem Lernaufwand- sie noch abgelegt habe.
Und so blieb es auch nicht aus, daß wir "Contadora-Günter" besuchten, der mit seinem Pazifikislandnetz die Segler auf ihrer Strecke durch den Pazifik über Hochfrequenz begleitete. Neben Infos über Panama, dem Wettergeschehen im Pazifik und vielem mehr, war man bei Günter immer an der richtigen "Adresse".
Auch war er sehr hilfsbereit, wenn es um Übermittlung von E-Mails nach Deutschland ging, denn in dieser Zeit (2002/03) hatten nicht alle Schiffe Pactor oder ein Satellitentelefon an Bord! Ein Dankeschön an Günter für seinen unermüdlichen Einsatz!
click for zoomGünter vom Pazifik- Island-Netz/Contadora in Panama
Ein Erlebnis der besonderen Art ist es für jeden Segler, einmal im Leben mit seinem Boot die Passage durch den Panamakanal zu machen. Wir hatten das Glück, den Kanal gleich 2 Mal zu durchfahren! Ein erstes Mal mit amerikanischen Freunden als sog. "Linehander" und später dann auf eigenem Kiel. Es hat sich als großen Vorteil erwiesen, die Passage in der "Nebensaison" zu machen, nicht in der Zeit, da alle Weltumsegler durchfahren.So war es dann im November eine günstige Zeit.
Sturmvogel lag im Päckchen mit einem Tugboot, und vor uns ein Biggy, und die aufregende Schleusenfüllung konnte losgehen.Was für ein Getöse im Wasser, als das Containerschiff vor uns die Motoren startete! Wir haben die Passage des Kanals in 2 Etappen zurückgelegt, somit war eine Übernachtung im ruhigen Gatunsee angesagt.
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Alle Schleusendurchfahrten verliefen problemlos, alles war bestens organisiert, kurz vor dem Balboa Yachtclub verließen uns der Lotse wie auch unsere 3 Linehanders, und vor uns lag der große Pazifik! |
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Sturmvogel vor der Schleusenöffnung zum Pazifik
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in der Schleuse hinter rotem "Biggi"
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DER PAZIFIK RUFT: VON PANAMA NACH FRANZÖSISCH POLYNESIEN
Nach ausgiebigen Erkundungen der Las Perlas Inseln inclusive einem Besuch bei Dieter und Gerda (Photo 10, 11) auf "San Jose", die uns mit reichlich frischem Obst von ihrer Plantage versorgten, nahmen wir Kurs auf Galapagos Islands. Dieses Naturparadies ist etwas ganz Besonderes, und die Vielfalt der Tierwelt dort möchte ich in Bildern sprechen lassen.
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Norbert vor Nationalpark Galapagos |
Seelöwen San Cristobal/Galapagos |
Riesenschildkröten in Isabela/Galapagos |
Ponytour zum Vulkan/Isabela |
Vulkanlandschaft |
Galapagosmeerechsen |
Riesenschildkröte am Teich/Galapagos |
Vera an Schildkrötenskulptur/Galapagos |
Nach erlebnisreichen 4 Wochen starteten wir von "Isabela" aus unsere längste Segelpassage (3100 Seemeilen) mit Kurs auf "Fatu Hiva", einer der Marquesas Inseln in Französisch Polynesien.
Wir hatten die südlichere Route gewählt mit viel gutem Wetter, dafür aber Flauten, und so erreichten wir unser Ziel nach exakt 28 Tagen.Viele Segler unserer Funkrunde waren nördlich von uns gesegelt mit schlechterem Wetter, aber beständigeren Winden, und sie erreichten somit ihr Ziel bis zu einer Woche vor uns.
"TE FENUA ENATA" - die Erde der Männer - nennen die Polynesier ihren Archipel, dessen Küsten bis heute größtenteils unangetastet blieben. Wir besuchten 4 Inseln dieses wildromantischen Tropenparadieses: Fatu Hiva - Tahuata - Nuku Hiva - Oua Pou. Sie sind alle von tiefgrün wucherndem Dschungel bedeckt, Farne und Moose klettern fast senkrechte Felswände empor.Schroffe Grate trennen die tief eingeschnittenen Täler.
Neben der atemberaubenden Natur hatten wir reichlich Zeit die lieben Polynesier und ihre Kultur kennenzulernen. Ein Highlight dabei waren die Tanzfeste im Juni in Nuku Hiva und Oua Pou.(Photo 20 bis 25)
Nach den "Isles de Marquise" segelten wir weiter zu den einsamen Atollen, den TUAMOTUS. Ein Seglerfreund hatte über Funk uns mitgeteilt, wir sollten uns viel Zeit nehmen, beim Erkunden der Atolle, denn in dieser Form käme es im ganzen Pazifik und auch später im Indik nicht wieder. Es sollte sich bewahrheiten!!
Während ganzen 2 Monaten haben wir RAROIA, MAKEMO, KAUEHI, FAKARAVA und TOAU besucht.
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Auf Raroia lernten wir Gérard, einen französischen Pfarrer, kennen, durch ihn bekamen wir sehr viel schöne Kontakte zu den Einheimischen. Als ein Polynesier des Dorfes Geburtstag hatte, richtete Gérard das Fest aus. Auf der Festtafel befanden sich allerlei Kostbarkeiten, u.a. haben wir zum ersten Mal eine Kokosnußkrabbe gegessen. Eine ganz "neue" Geschmacksrichtung bei einem Schalentier, ich muß sagen, sehr köstlich. Für das Dessert war dann der "Sturmvogel" zuständig: Ein selbstgebackener Rumnußkuchen rundete das Menu ab.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß ich in der Karibik mein Französisch "aufpoliert" hatte, denn nun in Franz. Polynesien konnte ich wieder richtig viel reden.Und was hat es Spaß gemacht, vorallem da die Polynesier noch mehr beim Sprechen "singen als die Franzosen aus dem Mutterland. Es ist einfach herrlich ihnen zuzuhören!!!!
Unser letztes Atoll, bevor es nach Tahiti ging, war dann Tuau, das Atoll mit dem toten Pass. Der Aufenthalt hier hat unserem Tuamotus Besuch eine besondere Note gegeben.
In der Anse Amyot vor Anker, direkt vor dem kleinen "Restaurant" der Familie Taupiri haben wir es lange ausgehalten. Es hatte sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt. Norbert ist mit Taupiri zum Schnorcheln und Fische Speeren, ich hatte derweil mit dem weiblichen Part der Familie Beschäftigung. Diverse Nagellacke, T-Shirts, sogar BHs fanden ihren Weg vom Sturmvogel zu den Taupirifrauen. Sie haben mich in die Geheimnisse der polynesischen Küche eingeweiht, und so standen wir so manchesmal beim Kochen zusammen. Und immer wieder wurden viele Fragen über uns gestellt, wie man es anstellt mit einem Schiff um die Welt zu fahren und vieles mehr. Taupiris Frau Rosette zeigte uns dann noch zum Abschluß wie man Perlen züchtet, sie aus der Schale herausnimmt etc.
Nun hatten wir also, nachdem wir 2 Monate im Herzen der Blackpearlzüchtung verbracht hatten, endlich auch mal eine sehr praxisnahe Lehrstunde darüber!! Vielen Dank, liebe Rosette.
Der Abschied fiel, wie so oft, sehr schwer, doch es muß sein, denn es winkte schon ein nächstes Traumziel:TAHITI.
Schon in den Tuamotus hatte ich einen Antrag bei dem Haut-Commissariat in Tahiti gestellt, uns ein Visa für ein Jahr auszustellen. Es war kein Problem, da wir als Deutsche hier in Tahiti in einem Territoire-Outremer uns befanden und somit in einem Teil Europas waren. In Tahiti angekommen wurde der Antrag dann verifiziert, und wir hatten nun alle Zeit der Welt Tahiti und Moorea zu genießen. (Photo 34 bis 37)
Hier gab es nun wieder alles in "Hülle und Fülle" zu kaufen. Aber das Preisniveau war schon außerordentlich hoch. So haben wir unseren Rotwein- und Bierkonsum etwas eingeschränkt um die Bordkasse nicht allzusehr zu plündern!
Hier trafen wir auch unseren französischen Freund Gérard und seine Familie wieder und durch sie hatten wir viele nützliche Infos erhalten wie auch so manche Einladung zu einem üppigen französischen Diner. Vielen Dank an Euch, lieber Gérard!
Insgesamt verbrachten wir 8 Monate in Tahiti an einer Mooring vor Maeva Beach Resort. Ein netter Franzose hatte sie uns überlassen. Hin und wieder segelten wir zum Pointe Venus, nach Moorea und auch zum sog. Hurricanhole zwischen Tahiti Nui und Tahiti Iti. Diesen Platz zu kennen war wichtig, denn Tahiti liegt am Rande des Cyclongürtels. Die Locals informierten uns, daß Cyclons vor allem in "El Nino" Jahren zu erwarten sind. Mal gut, daß sich dieses Phänomen in diesem Jahr nicht zeigte.
So hatten wir eine wunderbare Zeit, in der wir den Südseeflair genießen konnten. Auch hier wieder versüßten uns die Gespräche mit den friedliebenden Polynesiern den Aufenthalt. Viele von ihnen zeigten mit Stolz ihre Tattoos, die eine alte Tradition darstellen, und die in den letzten Jahrzehnten eine wahre Renaissance erfuhren.
Fast alles ließ sich von der Haut ablesen: Der soziale Status und die Herkunft eines Menschen, Hochzeit und Kinder, große Taten im Kampf und andere Errungenschaften.
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Tahiti Markt |
Tahiti-Blick auf Moorea |
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Ansteuerung auf Moorea |
Kunstwerke |
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VON FRANZÖSISCH POLYNESIEN NACH AUSTRALIEN
Im Mai 2005 verließen wir mit Wehmut Tahiti und Moorea, segelten über Huahine, Raiatea und Bora Bora zu unserer südlichsten Insel im Pazifik, Rarotonga, Cook Islands. Der Hafen ist mit Vorsicht zu genießen, bei auflandigem Wind mit mehr als 25 Knoten muß man hier weg, sonst wird es gefährlich für Schiff und Crew.
Die guten Windverhältnisse bliesen uns schnell nach Tonga, dann weiter nach Fidji.
Es sind immer wieder die Erlebnisse mit den Einheimischen, die das "Leben lebenswert" machen: So hatten wir in Mackongai, Fidji, uns mit dem Häuptling der Insel angefreundet, und fuhren mit unserem Dinghi mit ihm zum Landkrebse fangen. Der Häuptling errichtete Fallen aus Palmenblättern und Kokosnüssen und so konnten wir später einen ganzen Reissack voll Krebse "ernten". Die Krönung des Ganzen war, daß uns die Frau des Häuptlings abends davon ein köstliches Essen zubereitete, eine Delikatesse!
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Nach Fidji segelten wir Richtung Neukaledonien, bei Windstärken 6 stellten wir plötzlich fest, daß wir keine Ruderwirkung mehr hatten. Mit viel Aufwand und ein bißchen Glück erreichten wir - ohne Abschleppen - unser Ziel, die Isle de Pin in Neukaledonien. In Noumea mußte Sturmvogel an Land und das, was Norbert schon unterwegs vermutet hatte, bewahrheitete sich nun: Es war die Paßfeder total wegkorodiert, sie stellt die Verbindung zwischen Ruderwelle und Ruderbeschlag her. Offensichtlich war bei der Produktion, bzgl. Materialverträglichkeit, geschlampt worden. Und das passiert bei Hallberg Rassy!!!!
Es war schon Dezember, also Hurricanzeit, und wir wollten nach Australien. Gott sei Dank bietet Météo France (Wetterdienst) einen exzellenten Service mit guten Hurricanvorhersagen. Am 27. Dez. gaben sie grünes Licht und wir segelten los mit Kurs auf Bundaberg, wo wir nach 7 Tagen herrlichstem Segeln einliefen.
Endlich war es nun soweit, wir hatten den Pazifik "bezwungen". Und vor uns lag der große Kontinent "Down Under": Australien!
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Sturmvogel Richtung "Opera House"/Sydney |
Skyline Sydney |
Aborigines/Sydney |
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Insgesamt verbrachten wir anderthalb Jahre hier, wobei wir die Ostküste von Bundaberg bis Sydney segelten, mit längeren Aufenthalten in Brisbane, Southport/Goldcoast, Yamba River, Coffs Harbour , Camden Haven und Sydney. 6 Wochen lang erkundeten wir per Schiff und per Bus diese tolle Stadt.
Am "Australia Day" hatten wir Deutsche Freunde, die in Sydney leben, an Bord, und mischten uns mitten in den Trubel in Sydney Harbour.
Wir hätten gerne noch bleiben können, aber zum 1. Mal in unserer Weltumsegelung gab es eine "Deadline", wir waren angemeldet bei der "Sail Indonesia", einer organisierten Rally, die im Juli in Darwin starten sollte.
Also hieß es, die Ostküste gen Norden zu segeln, wobei einen besonderen Spaß das Segeln im Great Barrier Reef bedeutete: Man segelt dort relativ schwellfrei, da die Ozeandünung des großen Pazifik gebremst wird. Bei Stopps in Airlie Beach, Whitsunday Islands, Townsville, Cairns und Cape York, trafen sich immer mehr Segler, die an der "Rally" teilnehmen wollten. Zum guten Schluß waren wir 12 Schiffe mit Deutschsprachiger Crew, die am 24. Juli 2007 in Darwin gemeinsam mit 120 Anderen an den Start gingen:SY- Antares - Chez Nous - Jan Plezier - Pegasus - Saadine - Schoggelgaul - Serenade - Sturmvogel - Triglaw - Zwaantje - Mignon - Reve de Lune.
"SAIL INDONESIA" - VON DARWIN ÜBER INDONESIEN NACH MALAYSIA
Leichte Winde brachten uns zu den traumhaften Inseln des SUNDA-Archipels: Westtimor/Kupang - Alor - Lembata - Flores - Komodo - Lombok - Bali - Karimunjawa - Belitung - Batam - Singapur. (Photo 47 bis 58) In FLORES, der Einzigen Insel mit katholischen Einwohnern, wurden wir zu den Feierlichkeiten einer Priesterweihe eingeladen. Welch eine Gastfreundschaft erwartete uns, wir waren überwältigt. Die Zeremonie der 1.Heiligen Messe des neuen Priesters ähnelte der in Europa, jedoch wurde sie durch einheimische Tänzerinnen in bunten traditionellen Gewändern wundervoll untermalt.
In KOMODO besuchten wir den Nationalpark, seit 1993 UNESCO-WELTNATURERBE. Der Park beherbergt u.a. die größte Landechse der Welt, die bis zu 3 m lang, 170 kg schwer und 100 Jahre alt werden kann. Mit einem Guide konnten wir diesen urzeitlich anmutenden Tieren in Freiheit begegnen.
Bei allen unseren Stopps dieser Rally hatten wir auf verschiedenen Festen und Märkten, immer wieder die Möglichkeit mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.
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Vera und Indonesische Frauen auf dem Weg zum Tempelfest |
Tempel/Bali |
Balinesische Frauen mit Opfergaben |
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Reisterrassen/Bali |
Traditionelles Ochsenkarrenrennen/Bali |
Vera und Indonesische "Beautys" |
Zum Abschluß eines Besuchs gab es immer ein Gala Dinner, wo wir auch mit den Politikern (Bürgermeister, Abgeordnete u.a.)ins Gespräch kamen.
Es gab uns einen tiefen Einblick in die Kultur und Traditionen der verschiedenen indonesischen Volksgruppen.
In Begleitung, unserem letzten, offiziellen Besuch hatte sogar ein Bürgermeister zum Abschluß der Feierlichkeiten für uns gesungen: Mit voluminöser Stimme sang er einige Songs von Frank Sinatra, der Applaus für ihn war grandios.
Viele Fahrtensegler kritisierten unsere Teilnahme an einer Rally, "Wie kann man so was mitmachen, wo wir doch unsere Freiheit lieben, selbst zu entscheiden, wo wir stoppen und bleiben wollen"? Grundsätzlich ist diese Aussage ja richtig, wir Blauwassersegler planen und entscheiden selbständig die Segelrouten, richten uns nach dem WX etc... In diesem Fall aber waren wir vollends zufrieden mit unserem Entschluß, die indonesische Inselwelt per organisierter Rally zu erkunden.
Nicht nur war es in dieser Zeit eine erhebliche Erleichterung was die Formalitäten bei den Behörden anbelangt, denn die Rallyleitung hatte alles bestens organisiert. Sondern wir kamen auch durch sie an Dörfchen fernab jeglicher Zivilisation und hatten tiefe Einblicke in deren Sitten und Gebräuche!
Nach dieser erlebnisreichen "SAIL INDONESIA" ging es für uns weiter an der Westseite von Westmalaysia über Sebana Cove Marina/Johor Baru, Singapur, Port Dickson, Penang nach Langkawi.
Von 2008 bis 2012 segelten wir in dem Tropenparadies von Phuket mit seinen vorgelagerten Inseln, die jeweiligen Regensaisons verbrachten wir in dem Rebak-Marina-Ressort in Langkawi, einem wirklich "einzigen botanischen Garten".
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Malaysisches Fischerboot |
Norbert u. Vera im Rebak-Marina-Resort/Langkawi |
Botanischer Garten Rebak-Resort |
Auf dem Weg zum "James Bond-Felsen"/Phuket/Thailand |
"Symbol" Phukets-Lady Boys |
In 2013 entschlossen wir uns zum Verkauf von Sturmvogel. Im Oktober 2013 übernahm der neue Eigner, ein Schotte, unsere Segelyacht. Sturmvogel segelt fortan weiter unter Britischer Flagge!
Mit Wehmut verließen wir unsere Yacht, war sie doch für so lange Zeit unser Zuhause.
Gerne wären wir durch das Rote Meer zurück in die Türkei gesegelt, doch die sich verschlimmernde Piratensituation am Horn von Afrika ließ uns dagegen stimmen.
Es war eine gute Entscheidung, denn nun leben wir in einem schönen Häuschen inmitten der Reisfelder, genießen Natur und Leute von Langkawi, das schon fast unser zweites Zuhause geworden ist. Wie lange wir noch hier bleiben, wir wissen es noch nicht......
Heute nach 8 Monaten an Land lebend, hat sich der Abschied vom Segelleben vollzogen.
SY"Sturmvogel" - Norbert und Vera Kron
Bericht: Vera Kron
Photos: Norbert und Vera Kron
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