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Schiff

SY Manatee
DK4031
3711
Berlin 
Bavaria 47 Ocean
2002
14,68 m
4,45 m
11,900 t
2,00 m
Slup
Die erste Begegnung mit Bavaria Yachten der Ocean Serie hatte ich auf der Düsseldorfer Boot im Jahr 2002. Wie immer schaute ich mir die aktuellen Modelle der C-Yacht, Sunbeam, Najad und Hallberg Rassy an. Anmutung, Ausrüstung und Qualität der Bavaria Ocean Serie haben mich bei einem direkten Vergleich von Mittelcockpit Yachten auf der Messe sofort überzeugt. Der im Vergleich mit den anderen Werften sehr günstige Preis für Mittelcockpityachten war für mich ein starkes Argument, sich intensiv mit diesen Yachten der Ocean Serie zu befassen. In der Ausgabe 18/2000 der Yacht erschien ein Test der Bavaria 47 Achter- und Mittelcockpit Versionen. Dieser Bericht ist sehr zu empfehlen. Das Fazit als Zitat aus diesem Testbericht: „Viel Schiff fürs Geld, hoher Komfort, üppige Ausstattung und zufriedenstellende Segelleistungen … Wer längere Reisen zu zweit oder viert plant, findet in der Ocean optimale Voraussetzungen ohne Abstriche.“ In dem originalen Werftprospekt aus dem Jahr 12/01 wurden drei Ocean Modelle von Bavaria angeboten. Bavaria 40, 44 & 47 Ocean. Das Prospekt geht auf den Produktionsablauf sowie Materialeinsatz ein. Stichworte wie: „Sandwich über Wasser, Massivlaminat unter Wasser, Laminatverdopplung im Kielbereich, verstärkter Bugbereich durch Kevlargewebe, verstärkte und anlaminierte Bodenwrangen“ haben mich damals schon im Vergleich mit anderen Werften von der Bavaria Ocean Serie überzeugt. Unsere erste Erfahrung mit einer Bavaria 40 Ocean sammelten wir in Kroatien im Jahre 2014/2015. Wir charterten diese Yacht insgesamt 6 Wochen. Dieses Schiff begeisterte uns in fast allen Disziplinen. Einzig allein die Größe der Yacht mit einer Länge von 12 Metern erschien uns für ein ausgedehntes Blauwasserabenteuer nicht komfortabel genug. Auch die aufgrund der Größe beschränkten Tankkapazitäten für Diesel und Wasser lagen unter unseren Vorstellungen. Erfahrungen nach drei Jahren und 3.129 Semeilen mit unserer Bavaria 47 Ocean: Die Konstruktion von Rumpf und Deck mutet sehr robust an. Der Bau wird in den Schiffspapieren mit Germanischen Lloyd nach den Richtlinien einer erweiterten Serienbau-Überwachung kontrolliert und nach 100 A 5 Y zertifiziert. Dies geht deutlich über die Anforderungen einer CE-Norm hinaus. Zur Konstruktion dieses Schiffes haben wir grenzenloses Vertrauen aufgebaut. Das stehende sowie laufende Gut ist ausreichend dimensioniert und von exzellenter Verarbeitung. Es werden ausschließlich Markenprodukte verwendet, welche sich auch bei Hallberg Rassy und anderen Premium Anbietern wiederfinden. Der Mast von SELDEN mit einem durchgelatteten Rollgroßsegel von Elvstrøm macht auch bei Starkwind einen sehr stabilen Eindruck. Allein der Baum hätte noch 50 Zentimeter länger sein können. Dann würde die Großschot mit 90 Grad auf die Umlenkrolle auf der Trimmschiene treffen. Bei 40 Grad am Wind und perfekt getrimmten Segelkleid erreichen wir mit unserer Manatee stabile 7 Knoten über Grund. Windstärken bis 50 Knoten meistert die Technik ohne Probleme Auf der Ostsee mit dem üblichen „Ostseehack“ hat sich das Schiff als sehr Kursstabil erwiesen. Die Selbststeueranlage Raymarine ST 6001 steuert das Schiff zuverlässig auch durch ruppige See. Bei überkommender See ist der Wasserablauf über das Heck tadellos. In unserem Mittelcockpit sind wir noch nicht überspült worden. Bei langer Fahrt auf einer Bugseite läuft im mittleren Rumpfbereich das Wasser nicht ab und sammelt sich an der Fußreling. Aus dem Mittelcockpit lassen sich bei unserer Yacht alle Manöver unter Segel bedienen. Dafür haben wir 4 manuelle - und 2 elektrische Winschen zur Verfügung. Schade das die Bavaria 47 Ocean, anders als die Schwesterschiffe mit 40 und 44 Fuß nicht mit einer festen Scheibe ausgerüstet sind. Wir planen eine Nachrüstung mit fester Scheibe. Auf dem Deck ist viel Platz. So wird die Rettungsinsel sicher vor dem Mast verstaut. Auf dem Vorschiff als auch am Heck finden sich freie Flächen für eine Sonnenliege oder auch einem Dingi. Die Wanten werden zwischen Kajüte und Lauffläche innen geführt, so dass ein einfaches Begehen des Schiffes rundum möglich ist. Die Manatee ist mit sehr soliden Davids ausgerüstet, somit ist das Dingi ein "Caribe C8X" am Heck verstaut und schnell einsatzbereit. Unter Motor, ein Volvo Perkins Turbodiesel TMD22 (78 PS / 57 kW) mit Wellenantrieb, haben wir mit unserem Schiff bisher jede Herausforderung gemeistert. In der Kombination mit dem Bugstrahlruder Side-Power 75 sind Hafenmanöver ein Kinderspiel. Bei Rückwärtsfahrten muss der Radeffekt und Versatz nach Steuerbord durch die rechtsdrehende feste Schraube berücksichtigt werden. Mit 1800 Umdrehungen pro Minute erreichen wir mit unserer Manatee ca. 7 Knoten Geschwindigkeit über Grund. Der Motorraum ist von drei Seiten zugänglich und bietet noch ausreichend Platz. Die Wartung des Motors ist aber trotzdem eine trickreiche Angelegenheit, wenn alle Filter gewechselt werden müssen. Der Wechsel des vorderen Ölfilters ist anstrengende Fummel Arbeit. Die Technik unter Deck lässt von der Verarbeitung bis zur Möglichkeit der Wartung kaum Wünsche offen. Es werden bewährte Produkte von Marktführern verwendet. Wir haben unser Schiff vollständig mit LED Leuchtmitteln ausgerüstet und durch einige Rotlicht LEDs für die Nachtfahrten ergänzt. Alle Tanks (3 x Wasser, 2 x Diesel und 1 x Fäkalien) sind hervorragend verarbeitet und installiert. Verwendet werden Tanks aus Plastik. Vorteil für die Dieseltanks ist, dass diese bei Temperaturschwankungen kein Schwitzwasser bilden. Den Fäkalientank werden wir noch mit einem Y-Verbinder zum Seeventil nachrüsten, da dieser nur zum Absaugen geeignet ist. Der Kartentisch ist ein solider Arbeitsplatz für die Navigation. Durch die großen Fenster haben wir stehend im Salon oder vom Kartentisch auch einen sehr guten 180 Grad Blick nach vorn. Die Wohnqualität für uns zwei Personen ist optimal für die bevorstehende Langfahrt. Die Ausbauqualität unterscheidet sich in den sichtbaren Bereichen nicht wesentlich von Premium Schiffen in diesem Segment. In nicht sichtbaren Bereichen hat Bavaria aber ohne funktionale Einschränkung optimiert. Da es für unser Empfinden eher kosmetische Aspekte sind, können wir damit sehr gut leben. Der Salon unser Bavaria 47 Ocean ist mit einem optionalen Zweisitzer in der Mitte des Salons zur Ergänzung von Plätzen am Tisch ausgerüstet. Diese Raumaufteilung empfinden wir als sehr praktisch und bietet ausreichend Platz für Gemütlichkeit auch mit Gästen an Bord. Gewöhnungsbedürftig ist der Übergang vom Salon in das Vorschiff als auch in die Pantry, welche jeweils mit einer Stufe versehen ist. Also Vorsicht! Die Eigner Kabine im Heckbereich mit Zugang zur Toilette und Dusche ist vom Raumgefühl luxuriös. Sitzgelegenheiten neben dem Doppelbett sowie Stauraum sind ausreichend vorhanden. Die originalen Matratzen von Bavaria haben wir durch eine einteilige Matratze eines Herstellers aus Österreich ausgetauscht. Hinweisen möchte ich auf die Bauform des Schiffes. Diese bietet bei ungünstiger Strömung und Welle hohes Potential für Wellenschlag unter dem Heck. Dann können Nächte sehr unruhig werden. Unser Fazit: eine grundsolide Mittelcockpityacht in der „15-Meter-Klasse“. Gebraucht ein „Schnäppchen“ da neue Mittelcockpityachten in dieser Größe nicht unter 500T Euro zu haben sind.
Crew
SY-Manatee
Skipper
Aktueller Törn
12.5.2021
Wir möchten das Leben an Bord unserer Manatee so lang wie möglich genießen ⛵️
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