Servus Hannah,
Vorab möchte ich bemerken, dass es nicht sehr hilfreich ist, einzelne Wörter durch englische Begriffe zu ersetzen, da dadurch nur das schnelle Verstehen erschwert wird.
Diese Verhaltensweise ist zwar in Presse und Politik inzwischen Mode, um Sachverstand oder gar Intelligenz vorzutäuschen-aber wenig lösungsorientiert.
Zum Thema:
Wenn ich Dein Schreiben richtig verstanden habe, verfügt Dein Boot über eine Wellenanlage, also keinen Z-Antrieb.
Desweiteren vermute ich, dass die Kraft der Schraube, ohne seperates Drucklager, direkt auf den Motor wirkt.
Der Fehler tritt nur unter Last voraus und nicht zurück auf.
Damit scheidet der Motor als Übeltäter aus.
Auch das Getriebe kann es kaum sein, da es bei einer solchen Fehlfunktion einen invernalischen Lärm erzeugen würde.
Das führt zu meiner dritten Vermutung, dass Dein Boot mit einem Verstellpropeller ausgerüstet ist.
Ob dieser klappt oder dreht ist ohne Belang.
Damit ein Verstellpropeller alle Propellerflügel zeitgleich öffnet, sind diese über einen Zahnkranz miteinander verbunden.
Meine Vermutung ist, dass einer dieser Zähne ausgebrochen ist und sich damit einer der Flügel nicht vollständig öffnet.
Die dadurch entstehende Unwucht überträgt sich auf den Motor, was zu dem von Dir beschriebenen Fehler führt.
Bei erhöhter Drehzahl öffnet sich dann der beschädigte Flügel durch die Fliehkraft vollständig.
Die Unwucht ist damit behoben und das System kann auch bei geringerer Drehzahl schwingungsfrei betrieben werden.
Liebe Grüße Josef

Hallo Josef, danke für deine Antwort.

Ich versuche mich zu bessern & nur die deutschen Begriffe zu verwenden (waren mit einem Briten segeln - das hat sich so eingebrannt).

Tatsächlich haben wir keinen Verstellpropeller - das kann es also leider nicht sein.
Was meinst du mit invernalischer Lärm bzgl. Des Getriebes? Wir hören tatsächlich nur das "tanzen" des Motors- keine zusätzlichen Geräusche.

Hallo Josef, danke für deine Antwort.

Ich versuche mich zu bessern & nur die deutschen Begriffe zu verwenden (waren mit einem Briten segeln - das hat sich so eingebrannt).

Tatsächlich haben wir keinen Verstellpropeller - das kann es also leider nicht sein.
Was meinst du mit invernalischer Lärm bzgl. Des Getriebes? Wir hören tatsächlich nur das "tanzen" des Motors- keine zusätzlichen Geräusche.

Servus Hannah,
Ich hatte so ein Problem schon einmal.
Damals war es die Verstellung des Einspritzzeitpunkts bei Drehzahlerhöhung in der Einspritzpumpe.
Das hat der Boschdienst auf seinem Prüfstand ermittelt.
Aber das passt nicht zu Deiner Beschreibung, dass voraus Schwingungen entstehen, rückwärts aber nicht.
Auch eine defekte Einspritzdüse, die das selbe Verhalten auslöst, repariert sich nach einer Drehzahlerhöhung nicht selber.
Ebenso Ausgleichsgewichte an der Kurbelwelle oder einer ev. vorhandenen Ausgleichswelle, die sich gelöst haben, ziehen sich nicht selbst wieder fest.
Da ich selbst jetzt ratlos bin, würde ich Einspritzpumpe und gleich auch die Düsen vom Boschdienst überprüfen lassen.
Liebe Grüße Josef
Ps. Habt Ihr schon die Dieselvorförderpumpe auf Luftblasen überprüft?
Macht man mit einem durchsichtigen Schlauchstück zwischen Vorförderpumpe und Einspritzpumpe.
Passt aber irgendwie auch nicht zum beschriebenen Verhalten des Diesels.

Moin Hannah,

wir hatten in unserem Boot bis vor einigen Wochen einen 4JH2E, der hatte schon deutliche Lebensäußerungen im Betrieb aber die beschriebenen Vibrationen sind auch nach fast 30 Jahren und auch mit alten gammeligen Motorfüßen nicht aufgetreten. Unser Propeller ist ein recht neuer Autoprop. Ich gehe dvon aus, dass Ihr einen Festpropeller habt.

Eine Ferndiagnose ist ja immer schwierig, weil immer Fragen offen bleiben.

Ich persönlich habe aber einen ähnlichen Effekt bei einem eingekoppelten Motor in Fahrt in Erinnerung, als ich beim Einwassern eines Bootes geholfen habe. Bei einem Freund war der Motor nach dem Wiedereinbau nicht sehr ordentlich ausgerichtet worden. In bestimmten Drehzahlbereichen waren dann sehr deutliche Vibrationen zu vernehmen. Fahren konnt er damit eigentlich nicht. Er hat das dann nachgeholt und zusätzlich eine Bullflex-Kupplung eingebaut. Das alles hat dann am Ende das Problem behoben.

Die neuen "Engine-Mounts" sind für meine Einschätzung ein zusätzlicher Hinweis darauf, denn sie setzen sich gerne nach einiger Zeit und einigen Motorstunden etwas, so dass der Motor ggfls. nachgerichtet werden muss. Das ist kein Hexenwerk aber ich würde wieder einen (sorgfältigen) Fachmann damit betrauen, der dann ggfls. auch beurteilen kann, ob der Motor ordentlich ausgerichtet ist oder war. Das ist ja im Bereich der Flansche eine Frage von zehntel Milimetern und wenn das nicht genau ist, kommt dann eines zum anderen und das vibriert dann ordentlich (das kann aus meiner Sicht nur mit einer Fühlerlehre geprüft werden, Augenmaß wäre nicht angemessen).

Vielleicht habt Ihr das aber schon alles gemacht, dann kann ich Euch nur Erfolg bei der Fehlersuche wünschen.

Gruß von der Weser
EgoN