Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr erfahren
Moin zusammen.
Meine Frau Andrea und ich sind sehr aufgeregt. ;)
Obwohl ich bereits seit Jahren Mitglief im TO bin, kommt erst jetzt unser erstes eignes Boot. Wir haben eine Nautitech 40 Open in Frankreich gefunden und sind uns mit dem Eigentümer einig geworden. Ein renomiertet Makler hängt dazwischen. Der Eigner ist über 70 und kann das Boot gesundheitlich nicht mehr so nutzen, wie er wollte. Wir haben es besichtig und man kann festhalten, dass der Eigner seine 40 Jahre Erfahrung in die Ausstattung hat einfließen lassen. Das Boot ist aus 2020 und quasi neuwertig. Der Eigner ist an der Grenze zu spießig, was die Pflege des Bootes angeht.
Obwohl wir gut organisiert sind und ich auch ein wenig Erfahrung mitbringe, sind wir jetzt ein wenig überfordert mit ein paar Punkten und wären sehr froh über ein paar Tips oder Erfahrungen.
- Sollten wir die deutsche Flagge dran hängen? Die EU-MwSt ist in Frankreich bezahlt. Wir können uns perspektivisch aber vorstellen, das Boot auch zeitweise kommerziell zu betreiben. Z.b. indem wir zahlende Gäste willkommen heissen. Skippercharter wäre auch eine Option, aber nicht die bevorzugte. Hat jemand Erfahrungen mit anderen Flaggen? Gibts Vor- oder Nachteile, wenn es nicht die deutsche ist?
- Wir sind beruflich noch eine zeitlang gebunden und suchen ab September eine sichere Bleibe. Am Besten in der Nähe einer Stadt mit internationalem Flughafen, damit wir auch über den Winter gut hin- und wegkommen. Eine Lagerung auf dem Trockenen käme auch im Frage. Aktuell steht das Boot zu sehr hohen Kosten in Nizza. Da wir spanisch sprechen, wäre das die bevorzugte Lösung. Valencia ist uns in den Sinn gekommen. Hat jemand eine schöne Marina im Angebot oder gibt es Kooperationen mit dem TO?
- Ende Juni kommt das Boot aus dem Wasser und bekommt ein neues Antifouling. Das wäre ein guter Zeitpunkt, direkt das Gutachten zu erstellen. Wir könnten einen Gutachter über den Makler beziehen oder einen eigenen besorgen. Wir erwarten zwar keine Probleme, aber habt ihr dazu eine Meinung?
- Der Vertragsentwurf liegt vor und ist relativ simpel gehalten. Auf der einen Seite ist alles wichtige drin - soweit wir das beurteilen können auf der anderen Seite fragen wir uns, ob wir juristische Hilfe in Anspruch nehmen sollten oder ob das eine typische deutsche Eigenart ist und wir dem Makler trauen sollten. Das ist keine Einzelperson, sondern arbeitet für eine Firma, die seit 25 Jahren international tätig ist.
Ihr seht, wir sind ein wenig im "Überforderungsmodus". Das legt sich hoffentlich, wenn das gröbste geklärt ist. Vielleicht kann uns der Eine oder Andere von euch ein wenig über den Berg helfen. Zumindest mit ein paar Tips, worauf wir uns fokussieren sollten und wo wir uns entspannen können. ;)
VG, Arne
Moin, Martin.
Echt vielen Dank für deine Einschätzung und ich glaube, wir sind da auf einer Linie. Der Eigner ist - wie gesagt - extrem gut organisiert und an der Grenze zu spießig. Das kommt uns aber zu Gute. Die Papierlage z.B. bezüglich MwSt. ist einwandfrei und der Original Kaufvertrag mit entsprechendem Nachweis liegt auch vor.
Gutachter sehe ich genauso. Da werden wir auf einen eigenen zurückgreifen und das darf natürlich auch was kosten. Was ich so gesehen habe, sind da 1000€ inzwischen eher die untere Grenze, aber das ist bei der Summe natürlich trotzdem gut investiert. Super aber der Einwand mit der Mitgliedschaft. Da achten wir drauf. Wenn unser präferierter zeitlich nicht in Frage kommt, gibts hier im Forum ja auch ein paar Nummer vor Ort. Jemanden einfliegen ist eine Option, würde ich aber eher bei einem Boot sehen, bei dem größere Themen zu erwarten sind. Ich glaub da passt auch ein seriöser Mensch vor Ort.
Der Makler ist seit vielen Jahren im Geschäft und nicht eigenständig, sondern über eine große Company angeschlossen. Auch das ist ein gutes Gefühl und er hat auch das letzte Boot für den Eigner verkauft. Ebenfalls ein gutes Zeichen.
Danke auch für die Tips zu den Marinas. Wir schauen mal und vielleicht wechseln wir dann auch mal im Laufe des Winters.
Jetzt kümmern wir uns erstmal um den Vertrag und die ersten Schritte. Ich bin durchaus bei einer deutschen Flagge. Meine Frau als gebürtige Rumänin fühlt sich eher als Europäerin und fremdelt ein wenig damit. Da gehts also gar nicht um irgendwelche Tricks sondern eher um ein "Gefühl". Das werden wir mal diskutieren.
Ich komm nochmal rum, wenn ich weitere Themen habe und sag nochmal: Vielen Dank für die Einschätzung.
Ich habe meine Yacht in 2022/23 in Almerimar und 2023/24 in Torredembarra/Roda de Bara überwintert. Hier zu beiden Standorten meine persönlichen Erfahrungen:
In Almerimar gibt es auch über den Winter eine lebendige Community. Die TO-Stützpunkt-Leiterin Andrea Schwartz und ihr Ehemann Udo Wagemann bieten eine super freundliche Rundumbetreuung, auch was Wartungsarbeiten am Schiff betrifft. Das Klima ist sehr mild. Die Preise für den Liegeplatz sind sehr moderat. Man sollte allerdings versuchen, einen Liegeplatz in dem Hafenbereich mit Zugangsbeschränkungen zu bekommen, ansonsten liegt man mit dem Schiff direkt an einer der vielen öffentlichen Straßen. Der Varadero in Almerimar ist nur teilweise asphaltiert, bei trockenem Wetter staubig und bei nassem matschig. Eigenes Arbeiten am Boot ist auf dem Varadero erlaubt. Die Nähe zur Sahara tut den Schiffen aber nicht gut: Man kann alle Nase lang den braunen Sand von dem Boot entfernen. Sprayhood-Fenster altern schnell. Die Verkehrsanbindung zu den Flughäfen Valancia oder Malaga erfolgt über Busse. Beide Flughäfen sind etwa gleich weit entfernt.
In Roda de Bara ist Knut Richter TO-Stützpunktleiter. Er und seine rechte Hand Chris(toph) Gluck bieten ebenfalls eine gute Rundumbetreuung und erledigen über die eigene Firma zuverlässig auch sämtliche Wartungsarbeiten am Schiff zu moderaten Preisen. Moderat sind auch die Liegeplatzgebühren im Hafen. Ebenso wie in Almerimar gibt es sehr günstige Tarife, wenn man für einen längeren Zeitraum bucht. Roda de Bara ist relativ nah am Flughafen Barcelona. Eine Comunity wie in Almerimar gibt es aber nicht: Außerhalb der Saison ist absolut tote Hose. Roda ist eben ein reiner (Sommer-)Ferienort.
Knut Richter managed aber auch die Betreuung im ca. 5 sm entfernten Hafen von Torredembarra mit ebenso günstigen Preisen. Torredembarra hat einen eigenen Bahnhof, von dem aus man in kurzer Zeit in Barcelona ist. Obwohl der Hafen selbst im Winter ebenfalls recht ausgestorben wirkt, hat Torredembarra einen fußläufig erreichbaren Ortskern mit Geschäften, Restaurants und allem, was man an Infrastruktur so braucht. Man kann im Hafen Lagerräume mieten, wenn man nicht alle Sachen auf dem Schiff haben will.
Herzliche Grüße
Stefan von der Alegría