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letzter Beitrag 27.01.14 um 21:10 von  Ingo Paulus
Spade-Anker
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Autor Nachrichten
Ingo Paulus
Segler
Segler
Posts:16


--
18.01.14 um 00:58

    Hallo zusammen,

    ich habe mal wieder lange in Internet nach guten Ankern gesucht, da ich mit meiner Frau für 15 Monate eine Auszeit mit unserem Boot Richtung Karibik unternehmen werde und dabei ruhig schlafen möchte.

    Nach dem Stand der Dinge werden wir unseren 22 kg Pflugschar Hauptanker durch einen 20 kg Spade Anker austauschen. Als Zweit- und Ersatzanker habe ich mir letztes Jahr schon für unseren Urlaub in Norwegen einen 15 kg Rocna Anker zugelegt, da er in internationalen Tests auch immer sehr gut abgeschnitten hat.

    Zu beziehen sind die Spade Anker in Deutschland anscheinend nur über den Händler Proyacht, wohin ich eben eine Preisanfrage geschickt habe. Gibt es noch Alternativen?

    Für den Spade Anker habe ich mich entschieden, da er sich lt. internationalen Forumsberichten beim ersten Setzen sofort problemlos eingraben soll. Der Rocna soll durch den schlechteren Schwerpunkt manchmal etwas länger brauchen. Dafür hat der Spade durch die kleinere Fläche weniger Haltekraft als der Rocna bei dem gleichem Ankergewicht. Deshalb der 20 kg Anker für mein Boot mit 10,50 m Länge und 6 t Gewicht.

    Gibt es alternative Vorschläge?

    LG

    Ingo

    Unsere Website: www.unsereauszeit.de

    PS: Den 22 kg Edelstahl Pflugscharanker Anker biete ich hiermit zum Verkauf für € 500,-- zur Abholung in Bremen an. Ansonsten während des Flohmarktes auf der Boatfit in Bremen.

     

    Helmut-vS
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:108


    --
    18.01.14 um 10:09
    Hallo lieber Ingo,
    nutze mal unsere Suchfunktion.
    Dr. Hans Lampalzer hat eine grosse Recherche und Bericht über die Funbktion des Spade Ankers hier bei TO geschrieben.
    Gruss
    Helmut - Admin
    "Umwege fördern die Ortskenntniss"
    bee
    Skipper
    Skipper
    Posts:34


    --
    18.01.14 um 21:52
    Hallo,

    so ehrlich glaube ich die Jubelmeldungen da nicht, Ankertypen gehen und kommen, sagt schon alles.
    Ob der 20kg Spade wirklich besser ist als die 22kg Pflugschar mag ich bezweifeln. Wenn Du dir was gutes tun möchtest dann giess die SPitze deiner Pflugschr mit Blei aus, wenn das irgend geht.
    Sieht zwar nicht so glitzernd und funkeld aus wie ein hübscher Edelstahl Anker, aber wenn der wind aufkommt bin ich froh über jedes kg was im Boden steckt.
    Ich bin eben ein Jahr mit einer Pflugschar mit einer Bleispitze gefahren. Diese war sehr schwer ! und hat dafür auch bei startkwind immer bombenfest gehalten.

    Grüsse Bee (Benjamin)
    jamesmcdust
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:149


    --
    19.01.14 um 04:01
    Hallo Ingo
    Da hat Bee schon recht, regelmässig wird über neue Ankert diskutiert, die scheinbar das Nonplusultra sein sollen oder das für sich in Anspruch nehmen.
    Vom Spade Anker habe ich gehört aber keine Erfarhrung damit. Andererseits war ich mit meinen Ankern zufrieden bis sehr zufrieden. Was nichts anderes heisst, als dass Sie mich selten im Stich gelassen (mit anderen Wort geschliert) haben. Dass ein Anker immer hält ist wohl ein Wunschtraum.
    Wenn Du dich aber auf den Ankerplätzen dieser Welt wo sich die (Lang)Fahrtensegler treffen umsiehst, wirst Du schon an verwendeten Ankern ausmachen welcher Nationalität der Segler ist. Deutsche, auch Oesterreicher und Schweizer, letztere sofern deutschsprachig und nicht auf einem Boot französischer Konstruktion, verwenden meist den Bügelanker. Franzosen z.B. sehr gerne den Brittany, der auch mit hohem Ankergewicht, preiswert zu haben ist. Auf teureren französischen Booten sieht man eher einen CQR oder evtl. Delta. Amerikaner ankern meist mit einem Bruce, den ich gar nicht mag, möglicherweise ein Vorurteil, aber der staut sich eben so fein im Bugbeschlag.
    Wenn ich nun etwas näher auf meine Anker eingehe, es sind immer verzinkte Anker, auf Edelstahl habe ich 1. wegen der Preise und 2. da mir davon abgeraten wurde, verzichtet.

    Ich habe längere Erfahrung mit einem 45lbs CQR den ich auf meinem letzten 12m Einrümpfer als Hauptanker verwendet habe. Zusätzlich hatte ich noch einen 24 kg FOB, ein Plattenanker französischer Produktion, weiter einen 30 lbs CQR als sog. Kaffeeanker. Diese Anker haben mir gute Dienste geleistet, der härteste Einsatz war in der sonst gut geschützten Ankerbucht von Cedeira (in Nordwestspanien ausgangs der Biskaya wenn man Osten kommt) wo im Juni 1989 eines nachts härteste Fallböen von den Hügeln herunterkamen. Ich hatte damals noch keine Windmessanlage, ein französischer Segelkamerad der ebenfalls dort vor Anker lag berichtee von Böen von mehr als 50 Kn. Ich hatte nur mit dem FOB auf 6 m Wasser über Sand mit gut 60 m Kette geankert, da es nur eine 8 mm Kette war, den Kettenstopper mit einem Festmacher auf gut 15 m verlängert um das Geschirr elastischer zu machen. Der Anker hat nie ausgerissen, man konnte aber an Hand der Spuren im Sand sehen, dass er sich bewegt  sich dabei immer tiefer eingegraben hat. Es war schon was los, auf den dort an Mooring liegenden Fischtrawlern war die ganze Nacht das Licht an.

    Mit dem Kat habe ich erst einen 35 kg Brittany Anker gefahren der sich ebenfalls bestens bewährt hat. Mit diesem Anker habe ich bei dem für starke Gewitter berürichtigten Norfolk/VA, eingangs der Chesapeake Bay, bei ca. 40 Kn Wind gut, wenn auch etwas nervös, auf ca. 4 m Wasser über Sand mit viel 10 mm Kette gelegen. Lediglich bei stark verkrautetem Grund (Cala Fredda, Isola Levanzo, Egadische Inseln) wollte er absolut nicht halten. Ein paar Jahre später mit dem Bügelanker war das Ankern am gleichen Ort problemlos.

    Mit meinem heutigen Kat habe ich einen 32 kg Bügelanker erhalten. mit diesem Anker bin sehr zufrieden und werde ihn gern auch weiterhin verwenden. Auf den recht vielen Ankerplätzen die ich während meinen beiden Weltumsegelungen besucht habe, hat er mich nie im Stich gelassen. Die Plätze an denen er er nicht lange gehalten halt, lassen sich an einer Hand aufzählen: Indonesien: eine Bucht bei Lombok. Die im Führer gelobte Ankerbucht wäre ich wohl besser nicht angelaufen, Kiesgrund, Fallböen aus wechselnden Richtungen nichts zu machen. Mitten in der Nacht wieder auf See war draussen nicht viel los, unter Segeln gings einigermassen vorwärts. Also nur eine örtliche Erscheinung. Symi (Aegäis), da war wohl die 8mm Kette zu leicht, wurde inzwischen durch 10mm Kette ersetzt. Auf den Falklands haben wir offenbar mal Kelp erwischt, da hält kein Anker. Auf reinem Grund haben wir dann den Starkwind überstanden (Gust’s of more than 100 Kn are not uncommon, schreibt der Admiralty Guide) aber soviel hatten wir Gott sei Dank nicht. Aber leider diesen Passus im Kopf. Später in Australien nahe Brisbane bei Gewitter mit devasting winds bei dem Boote von ihrer Mooring gerissen wurden hat er bestens gehalten, nur der Pin des Schäkels mit 2,5t Bruchlast an der Hahnepot wurde verbogen.

    Ich würde an Deiner Stelle keine Experimente machen und zum bewährten Bügelanker in schwerer Ausführung greifen, wie dies vor Dir schon viele Fahrtensegler mit Erfolg getan haben. Der Bügelanker ist aus deutscher Fertigung in verzinkter Ausführung relativ preiswert zu kaufen. Ich weiss nicht ob man ihn noch beim Erfinder, Rolf Kacirek, direkt kaufen kann oder ob man von anderen Quellen beziehen muss. Was ich aber immer mache: den GPS auf Ankerwache stellen, mittlerweile mit externem Alarm, da er nur sehr bescheiden piepsen würde. Die Alarmzone (Radius) wähle ich je nach Situation weiter oder enger.
    Fair winds
    James

    DIEVAGO
    Segler
    Segler
    Posts:9


    --
    23.01.14 um 10:08
    Hallo Bee.
    Von Theorien welcher Anker hält und welcher hält halte ich nichts.
    Aber aus meiner Erfahrung ist der Pflugschar unbrauchbar. Ich hatte für unsere 11 m Kat einen 24 kg Pflugschar bekommen  weil wir für unsere geplante Weltumsegelung etwas schwereres brauchten als den 15 kg Bruce und den 13 kg Bügel. Den ersten Einsatz des Ankers haben wir abgebrochen wir bekamen ihn nicht zum Halten. Den zweiten Versuch auf 6 m und Sand schien er zu halten. Kontrolle war wegen einbrechender Dunkelheit nicht möglich. Nachts ging der Ankeralarm los also alle raus Anker hoch den Bruce wieder dran aber wegen Starterausfall hatten wir nur eine Maschine. Ein Bucht voller Ankerlieger die meisten unbeleuchtet Endeffekt aufgelaufen. Resultat nur ein Ruder und eine Schraube beschädigt.
    Unser Bruce hat sich dann später bei deutlich mehr Wind besser geschlagen.. er hat sich einfach immer nur tiefer eingegraben. Ich habe dann festgestellt das neben unserem Kat eine Ankerkette lag die zum Schiff 50 m hinter uns gehörte und an dem ein Plugschar hing. Dieser wanderte in den 2 Wochen in der wir in der Bucht auf einen neuen Starter gewartet haben durch die Bucht.
    Nach den später eingeholten Erfahrungsberichten von anderen Eignern eignet sich ein Form zwischen Bügel und Delta am besten. Welcher ist Geschmacksache. Wir haben dann einen 22 kg Kobra  bekommen der sich immer eingegraben hat.
    Ach ja den Pflugschar haben wir dann auf Mallorca einem Schlauchbootfahrer als Mooringgewicht überlassen.
    fair Winds
    Georg
    www.einmal-rund.de
    Ingo Paulus
    Segler
    Segler
    Posts:16


    --
    27.01.14 um 21:10

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für die ausführlichen Rückmeldungen. Einen Bericht über den Spade Anker habe ich im Forum leider nicht gefunden.

    Den Pflugschar-Anker werde ich auf jeden Fall aufgrund meiner eigenen Erfahrungen ( Fest nach durchschnittlich 2 Versuchen) und vieler internationaler Berichte über vertriebene Ankerlieger als Hauptanker austauschen.

    Der Bügelanker ist da nach den allgemeinen Aussagen beim Eingraben schon viel besser, aber der Rocna soll im Verhältnis noch eine bessere Haltekraft haben. Deshalb habe ich ihn mir als Ersatz und Zweitanker mit 15 kg letztes Jahr geholt.

    Der Spade wurde mir dringend von einem deutschen Langfahrtsegler angeraten, der ihn schon viele Jahre nutzt. Er soll sich überall mit seiner serienmäßig bleibeschwerten Spitze problemlos beim ersten Setzen eingegraben haben und hat auch bei Wind- und Strömungsdrehungen immer sicher gehalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Ankerliegern mit unterschiedlichen Ankertypen in seiner Nähe.

    Ich dachte es gibt hier eventuell mehr Erfahrungen mit diesem französischen Anker, den ich mir heute in der verzinkten 20 kg Version bestellt habe.

    Ich werde dann mal später über meine Erfahrungen berichten.

    LG Ingo
    Unsere Website: www.unsereauszeit.de

    PS: Den 22 kg Edelstahl Pflugscharanker Anker biete ich hiermit zum Verkauf von jetzt € 400,-- zur Abholung in Bremen an, da der Neupreis von €780,-- auf € 600,-- gefallen ist. Ansonsten während des Flohmarktes auf der Boatfit in Bremen.

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