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Hallo zusammen,
wir haben uns einen neuen Katamaran bestellt.
Die Werft bevorzugt für die Erstausstattung Komponenten der Firma B&G.
Da wir am Kartentisch einen Industrie PC mit Navigationssoftware montieren möchten, stellt sich die Frage, ob es nicht eventuell besser wäre, ein Radar das auch von Open CPN genutzt werden kann, zu installieren.
In diesem Fall wäre es ja dann auch sinnvoll, den Plotter am Steuerstand vom gleichen Hersteller zu wählen. Wer kann mir da den eventuell ein paar Anregungen geben, damit dann am Ende auch alles zusammen passt?
Viele Grüße
Franz
Hallo Franz,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Katamaran. Die Auswahl der Elektronik hängt natürlich auch von dem Seegebiet ab, das Du planst zu bereisen. Hier meine Ideen nach 25000sm Katamaransegeln (Catana 431) in Mittelmeer, Atlantik und Pazifik:
- Es lohnt sich meistens nicht, an dem Standard-Elektronik-Paket der Werft etwas zu ändern, die entsprechenden Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Bestelle das Standardpaket und rüste später nach.
- Einen guter, eingebauter Kartenplotter am Steuerstand hilft beim Aufsuchen von Ankerplätzen, bei engen Riffdurchfahrten im Pazifik etc. Auf einem Katamaran ist der Weg zum Kartentisch einfach zu weit. Auf diesem Kartenplotter sollten auch die Radarinformationen ankommen. Ein IPad o.ä. kann diese Funktion m.E. nicht leisten, da meistens mitten um Manöver ein Regenschauer durchzieht oder das Teil runterfällt oder ...
- Moderne Kartenplotter erlauben einen Remote-Zugang von einem Tablet via WiFi. Das ist sehr praktisch, wenn die Nachtwachen vom Kartentisch aus gefahren werden (Squalls auf dem Radar erkennen, AIS-Signale,..) oder als Ankerwache bei stärkeren Winden (bei kleinem Massstab siehst Du das Schwojen Deines Bootes um den Anker herum).
- Ein Navigationscomputer am Kartentisch dient auch als Kommunikationszentrale, empfangene GRIB-Files können direkt auf der OpenCPN-Seekarte dargestellt werden und unterstützen somit das Weather-Routing. OpenCPN erlaubt auch die Nutzung von Karten, die aus Google Earth heraus generiert wurden. Bordtagebuch, Inventarlisten und Blog, Vlog etc. können dort aktualisiert werden. Als Hardware halten lüfterlose Computer mit SSD-Laufwerken den anspruchsvollen Umweltbedingungen an Bord (salzige Luft, Seegang) besser Stand. Monitor mit Maus und Keyboard sind m.E. besser geeignet als Touchscreen.
- Ein billiger Drucker (nimm einen zweiten mit als Reserve) dient zum Ausdrucken von Besatzungslisten, Ausweiskopien, Wanderkarten, Kochrezepten etc.
- Ein aktives AIS (Transponder) ist m.E. ein Muss! Wenn Du dessen Antenne am Heck installierst, kann Du diese, falls der Mast runterkommt, einfach von Deinen AIS-Gerät auf Dein UKW-Gerät umstecken. Achte bei der Anschaffung darauf, dass Du den Transponder auf SILENT schalten kannst, dann empfängt er AIS-Daten aber er sendet nicht. Es gibt Gegenden in der Welt, wo Du Deine Anwesenheit nicht unbedingt verkünden möchtest.
- Eine abgesetzte UKW-Station am Steuerstand ist nett, aber nicht wirklich notwendig. Ein mobiles Funkgerät, das Du ggfs. auch mit in die Rettungsinsel nehmen kannst, reicht volkommen aus.
Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinem neuen Boot und immer genug achterlichen Wind!
Rainer
veröffentlicht von Yara am 23.12.21 um 17:57 Neueste Anschaffung bei in RUT995 Router, ist einfach Weltklasse für Internet ! Gruß Robert
Hallo Robert,
Den RUT995 haben wir auch an Bord. Es gibt Marinas, wo man sich nicht direkt über Passwort ei loggen kann, sondern auf einer Homepage User und Passwort eingeben muss. Gibt es hierzu auch eine Lösung mit dem RUT955, habe bisher nichts gefunden.
Gruß
Bernd
PS: Ich würde auch bei der Standardausrüstung der Werft bleiben. Wir nutzen parallel einen NUC als lüfterlosen Bord-PC
Hallo Rainer, Robert und Bend,
vielen Dank für Eure Einschätzung. Ich denke, wir werden es auch so tun und bei der Grundausstattung die von der Werft empfohlene Elektronik nehmen. Ich habe jetzt auch noch eine "Emulationssoftware" entdeckt, mit der es angeblich funktionieren soll, die B&G APP, auf dem Bord PC zu installieren. Wenn das geht, sind wir bestens gerüstet und können das Radar auch vom Kartentisch vernünftig nutzen. Falls das nicht geht, muss eben ein IPAD als "Innenstation" ausreichen. Den Lüfterlosen PC wollen wir in erster Linie für die Routenplanung / Wetterrouting und E-Mails nutzen.
Handbreit, Franz