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Hallo zusammen,
mein Bruder und ich sind momentan auf der Suche nach einer hochseetauglichen Yacht, welche uns über den Atlantik in die Karibik und später möglicherweise bis Indonesien bringen soll. Wir wollen ca. 2-3 Jahre unterwegs sein.
Wir suchen eine sehr einfache Yacht - ganz nach dem Motto, weniger ist mehr, oder auch keep it simple. Mit einfach meinen wir also ohne jeglichen unnötigen Schnick-Schnack, aber natürlich mit höchstmöglicher Sicherheit und das ganze für maximal 30.000 EUR (inklusive Ausrüstung und evtl Reperaturen). Kleine Reperaturen, Ergänzugen können wir selbst erledigen, suchen im Prinzip aber eine Langfahrt bereite Yacht. Wir sind beide noch relativ jung, klassische Rucksack Touristen die mit einfachsten Mitteln sehr zufrieden sind. Handwerklich geschickt, aber ohne eine entsprechende Ausbildung.
Wir haben jetzt schon sehr viel in diversen Foren gelesen, Bücher gelesen und youtube Videos gesehen. Folgende Boote scheinen auf den ersten online Eindruck interessant und es würde uns sehr helfen und freuen, wenn hier jemand seine Meinung und Erfahrung zu folgenden Angeboten teilt.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...-211-16909
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...-211-16738 https://www.yachtall.com/de/boote/k...30-classic https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...7-211-3121 https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...1-211-6443
Was meint ihr dazu?
Welche minimal Ausstattung / Ausrüstung sollte die Yacht haben? Wie gesagt, wir sind sehr einfache Menschen... Falls hier jemand seine Yacht aktuell verkaufen möchte, freue wir uns sehr über eine Kontaktaufnahme - Wir sind prinzipiell bereit die Yacht sofort zu kaufen. a.haaf87@gmail.com
Vielen Dank schonmal
Andre u. Marc
Moin Andre und Marc,
die Rückmeldung auf solch eine Anfrage ist, wenn sie tatsächlich eine konstruktive Hilfe sein soll, immer aufwendig wir umfangreich.
Dies gilt umso mehr, da ohne persönliches Gespräch die nötigen Informationen fehlen.
Zunehmend lässt sich feststellen, dass Menschen Ihren Traum einer Segelreise umsetzen. Das ist gut. Dennoch finden sich mehr und mehr Akteure, die ein solches Unterfangen blauäugig angehen, getreu dem Motto „jippijaja, ich mache mein Projekt“
Immer, egal mit welcher seglerischen Erfahrung und mit welchem Etat, wird es zu unerwarteten Erlebnissen kommen. Ich will das jetzt gar nicht mal als „Rückschläge“ bezeichnen. Dies lässt sich etwas eingrenzen, indem man sich selbst, seine Ansprüche und Erfahrungen richtig einschätzt. Erfahrung kommt von „fahren“ und daher solltet Ihr Euch nicht nach fremden Empfehlungen richten. Es gibt Menschen die machen auf 22 ft eine Atlantiküberquerung und kommen klar, andere kotzen sich auf einer 57er Oyster die Seele aus dem Leib. Ich will damit sagen, dass Euch den geeigneten Schiffstyp keiner nennen kann. Auch zur Ausstattung sollte man eine eigene Meinung haben. Benötigt man einen Kühlschrank sicher nicht, so sollte man sich der Bedeutung bewusst sein, einmal 48 Stunden in einer 2er Crew Wache zu gehen! Da müsst Ihr entscheiden, ob Ihr Euch auf die Elektiktrik verlassen wollt. Aber wie kann man das....
Wie sich die Dinge entwickeln können kann man bei der Blue Horizont sehen. Mich erinnerte das immer an die Fluggesellschaft Donnerflug in „Zwei himmlischen Töchter“.
Positiver erscheinen da schon die Erlebnisse von annaundmalin. Vermutlich mit ähnlichen Voraussetzungen gestartet wie Ihr, offensichtlich aber seglerisch nicht unbeleckt, insbesondere aber nicht beratungsresistent, ist deren Vorhaben auf einem guten Weg.
Aktuelle YT-Stars bewerten dagegen mitunter eine Sirius ( von der jeder weiss dass es sich um eine der perfektesten Yachten der Welt handelt ), während sie zum Sklaven Ihres eigenen Schiffes geworden sind. Ein kluger Entschluss, das Schiff dann professionell nach Europa überführen zu lassen und sich dort von dem Ballast zu befreien. Wenn man zuvor von Profis beraten wurde so fragt man sich, was die denn da beraten haben...? Corona hat die Spielregeln verändert. Ob dies für die vorhandene Situation den Ausschlag gab, ich zweifle das an. Sicher aber für den Zeitpunkt.
Nun aber zurück zu Eurer Frage. Ich persönlich würde einen Kauf in Griechenland überdenken. Was momentan erstmal abwegig erscheint, ist im weiteren Verlauf ggf. Euer Vorteil. Auf Grund der akt. Situation liegt der Markt danieder, wogegen in Deutschland jede einigermaßen schwimmende Planke einen neuen Besitzer findet. Die Klimabedingungen sind so, dass man nahezu ganzjährig dort leben kann, die Kosten für Lebenshaltung und „festmachen“ sind gering und das MM ist erstmal ein relativ sicherer „Testplatz“.
Mit einem Etat von bis zu € 30‘ sind andere Interessenten ärmer unterwegs, da findet sich sicher etwas. Ich persönlich hätte auch eine Idee und würde immer eine etablierte Werft bevorzugen. Ich bin auch sicher, dass das für mich ein guter Kauf wäre, ohne wesentliche Überraschungen. Doch muss man dafür über jahrelange Erfahrung verfügen: Erfahrungen in der Deutung von Inseraten, mit Schiffen und nicht zuletzt mit sich selbst.
Wie aber oben beschrieben will ich nicht einfach so ein Inserat posten.
Fazit: Ich würde die weitere Entwicklung bzgl. der Reiseeinschränkungen abwarten, dann nach GR und dort ein Schiff suchen. Ggf. kann man von hier bereits einen Gutachter beauftragen, was dort eigentlich üblich ist. Gut investiertes Geld und der holt seinen Lohn leicht wieder raus. Die richtig guten haben eine entsprechende Reputation, allerdings kaum Termine frei, sind bekannt und verwenden keine Zeit darauf, sich online zu vermarkten.
Dies mal als eine Meinung. Viel geschrieben. Es verbleibt der sicher subjektive Rat, im Süden zu kaufen. Ohne jedoch weitere Kenntnisse über Eure Kenntnisse zu haben, würde ich das Reiseziel und die Ausstattung der Yacht nicht gleich auf Langfahrt ausrichten.
PS: Ich empfehle nachstehendes e-book. Die € 5,99 sind eine sehr gute Investition, schnell gelesen, super hilfreich. Ich habe da keine Aktien dran, finde die Rückschlüsse aber ergreifend.
https://tredition.de/autoren/peter-...ok-139025/
Gruß
Martin