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Hallo,
wir sind auf der Suche nach einer gebrauchten Sailrite-Nähmaschine, die wir auf unsere Langfahrt mitnehmen wollen.
Falls sich wer davon trennen kann, würden wir uns über Kontaktaufnahme freuen an: mail@blauwassersegeln.de
Herzliche Grüße :-)
Horst / SY LADY BLUE
Ich würde diese Anfrage z.B. auch bei der Facebook-Sailritegruppe stellen. So furchtbar dicht gesät sind ja die Sailrites nicht. Die Gruppe heißt "Sailrite User's Group" Ich habe übrigens keine Sailrite und bin trotzdem ganz glücklich, weil ich nur "normale" Canvassachen mache (Sonnensegel etc.) - Segelreparatur geht an die Profis... Dacron etc. ist einfach ein zu hartes "Brot". Ich gebe aber zu, dass ich damit geliebäugelt habe,
Moin Horst,
nur fuer den Fall dass ihr nicht fuendig werden solltet:
Man kann Segel auch ohne die Sailrite reparieren. Zum einen gibt es verschiedene Naehmaschinen aehnlicher oder fast identischer Bauart die mit guenstigeren Preisen daher kommen. Einfach mal "Walking-Foot Sewing-Machine" Googeln. Wichtig ist ZigZag und StraightStitch und das so gross wie moeglich (4 mm wie bei den aelteren Haushaltsmaschinen ist etwas sehr wenig).
Was (neben dem Walking Foot) einen gigantischen Unterschied macht ist das "Monster Flywheel" - das jetzt uebrigens auch fuer verschiedene der anderen Maschinen angeboten wird.
Selbst mit "normaler" Naehmaschine kann man noch so einiges an Segeln reparieren. Bevor meine Sailrite geliefert wurde hatte ich zusammen mit einer Freundin den UV-Streifen an ihrer Genua (60 m2) getauscht - mit meiner Singer CG 590 (eine Maschine ohne Walking-Foot aber staerkerem Motor). Fuer die ersten Versuche versagte sie klaeglich, bis ich mir beim Reifenhaendler aufklebbares Auswuchtblei besorgt und in gleichmaessigen Lagen um das Flywheel geklebt habe. Angekommen bei 5.5 KG um das Ding klappte es dann auch mit dem Dacron was die normalen Lagen anbelangt. Das letzte bisschen am Hals etc. wurde etwas zur Quaelerei und so ging das Segel in den Kofferraum und sie hat es sich fuer 30 Euro vom Segelmacher in Lisboa machen lassen.
Viel Spass bei der Suche!
Fair winds und sonnige Gruesse aus Nazaré Dody
PS: was ihr bei den anderen Maschinen natuerlich nicht in dem Umfang habt ist der Support von Sailrite und die Tutorials, auch wenn viele der Tutorials frei verfuegbar sind.
Zum Vergleich zwischen Sailrite und anderen Maschinen hier mein Lieblings-Blogartikel (klick). Zugegebenermaßen kann nicht jede Haushaltsmaschine viellagiges Sunbrella samt Plastikscheiben bewältigen - ich hatte 2 funktionierende Maschinen, eine Bernina 530 Record aus Fünfzigern und jetzt eine 830 Record aus den 70ern; meine Husqvarna hat die Dienste dagegen verweigert. In jedem Fall sollte man nach einem starken Motor schauen und beim Gewicht nicht zögerliche sein, damit die Maschine nicht mit dem schweren Stoff vom Tisch hoppelt. Vieles am Nähen mit Haushaltsmaschinen ist aber lernbar - die Balance zwischen Fadendicke und Nadelstärke und der Oberfadenspannung, vor allem - und dass man auch die Nadel sehr strapaziert und daher öfter mal wechseln sollte; bei dickem Canvas mache ich das nach 2 Arbeitstagen oder öfter (Anekdote: Facebookanfrage in "Sewing on Boats" - "ich habe meine Maschine seit xy Jahren und bislang war immer alles in Ordnung". Die Frage nach dem Wechsel der Nadel ergab "die Maschine kam mit dieser Nadel"... Es war die Nadel... ). Auch das Fadenmaterial spielt eine Rolle - ein V 92-Faden von einer Canvaswerkstatt in Trinidad "wollte" nicht, während der daraufhin von Sailrite eingeflogene V92-Faden sehr gut zu vernähen war. Besondere Tricks (und Geduld, Spucke, Blut, Tränen) brauchen die neuartigen Monofilamentfäden - die brauchen zum Beispiel mehr Reibung, sprich: kleinere Nadelöhre, mgölicherweise auch verkantete Nadeln, und das beeinflusst dann wieder die Haltbarkeit der Nadel, weil sie zwangsweise dünner ist als der Stoff oder die Lagenanzahl es haben möchten. ich habe sehr spät erst einen Oberstofftransport hinzugekauft (= "walking foot"), finde den aber nur für sehr große Stücke und spezielle Anwendungen besonders sinnreich, sonst mache ich mir nicht die Mühe, den Nähfuß umzubauen. Eine gute Einführung ins Canvasnähen bietet der "Vater" der Fa. Sailrite mit seinem "The Complete Canvasworker's Guide", auch heute noch. Jim Grant ist tatsächlich der Vater der heutigen Geschäftsführer (Sehr rührig, sehr guter Service, auch für Bernina-Quääler ;) )
Toller Artikel, Andrea!!!
Und hier gibt's noch 'nen Praxis-Test einer Barracuda 200ZW als Vergleich zur Sailrite: Barracuda 200ZW v. Sailrite LSZ1
Fair winds Dody
Hallo Andrea und Dody,
vielen Dank für eure ausführlichen Antworten mit den beiden tollen Links….
Wir haben jetzt noch mal ausführlich gelesen und nachgedacht… wollen wir wirklich Segel nähen?.... und wenn nein brauchen wir dann tatsächlich eine schwere Sailrite?... für die Mehrkosten kann man sicher sehr oft beim Segelmacher nachnähen/reparieren lassen und das wohl auch mit noch besserer Qualität als wir das selbst können ……. hmm…
Also wenn es keine gebrauchte Sailrite gibt, dann vielleicht doch besser eine günstigere Maschine wie z.B. die genannte 830er Bernina (oder evtl. eine andere gute Alternative dazu???) für die anderen Näharbeiten an Bord …. und die Segel im Bedarfsfall dann zum Segelmacher….
….hmm… ist auf alle Fälle noch mal eine Überlegung wert… und es eilt ja auch noch nicht….. ;-)
… jedenfalls helfen uns eure Rückmeldungen weiter….. danke nochmals und schöne Adventszeit….
Liebe Grüße
Host & Gerti
Es gibt ganz viele Leute, die auf alte Pfaff schwören, die 260 ist so ein Ding. Wenn ich bei SOB schaue, gibt es auch einige mit älteren Singer, aber auch Singer 4423, die sehr zufrieden sind! "Schwer" sind sie alle (je jünger, je leichter) , aber nicht unbedingt so bulky wie die Sailrite. Aus meiner Sicht lohnt sich die nur, wenn man wirklich viel machen will (oder wenn man sehr auf Näherei als Hobby gepolt ist oder der Hang zum Perfektionismus höher?!), aber Sailrites oder Look-alikes sind in keinem Fall die einzige Lösung. Größere Projekte waren bei uns die Salonpolster, Matratzenbezüge, die Sonnensegel für's ganze Schiff. Eher kniffelig ist das Einnähen von Plastipanescheiben - für all das hätte sich aber die Anschaffung einer Sailrite nicht wirklich gelohnt. Die Bernina steht häufig auch am Anker im Vorschiff für schnelle reparaturen oder kleine Arbeiten. Ich finde mein Gesamtpaket wirklich gut. Was man benötigt, ist ein "Galgen" für die großen Fadenspulen (Jim Grant stellt in seinem Buch auch eine improvisierte Lösung aus einem gebogenen Drahtkleiderbügel dar, mit der ich auch angefangen habe). Unterwegs dann gute Vorräte an passenden Nähmaschinennadeln, vor allem Größe 16 aufwärts - ich habe sie bis 22, aber das ist überdimensioniert. Am besten geht #18, mit V92 gelegentlich auch die 19. (Gute Übersicht über Faden/Nadel/Material - klick ) Für die großen Projekte fülle ich reichlich Unterfadenspulen - nichts blöder, als mitten in einer 4m-Bahn spulen zu müssen. Ach ja, und ich persönlich brauche reichlich Nahttrenner ;) ... Viel Spaß beim Vorbereiten und Nachdenken!
Hallo Andrea,
bei uns steht auch ein Kauf an. Hatten bisher die gute alte Pfaff.
Wir wichtig ist den nun ein Walking Foot ?
Was bedeutet SOB und ich möchte auch Plastipane einnähen als Fenster, was wäre da geeignet ?
Tendiere zu einer alten Pfafff, es wird ehr nur Segeltuch max. 3 lagig denke ich.
Ich fand nur die Dicke des Fadens limitiert, da hätte ich gerne dickeres Garn verwendet.
Wenn also Walking Foot, über 5mm Stichlänge, dickes Garn, Persenningstoff und Plastipane die Anforderungen sind, was wäre Dein Tipp ?
VG aus dem kühlen Kiel
JOhannes
Hallo Johannes! SOB ist die Facebookgruppe "Sewing on Boats". Vielleicht hast Du in Culebra oder PR sogar die Initiatorin getroffen, eine Deutschamerikanerin namens Sue Klumb (ORION). Sue (Singer 4423) zum Beispiel hat keinen Walking Foot und ist froh damit, ich selbst fand ihn beim Anfertigen der letzten großen Sonnensegel ganz hilfreich, vor allem an den 2-3-lagigen Nähten. Wenn es dicker wird, verliert sich die Wirkung zunehmend (zumindest bei den zugekauften Walking Feet). Ein "Muss" ist es nicht, ich habe von 2005 bis 2017 ohne verbracht und mir das Ding erst dann nach Trinidad schicken lassen. Ich habe an der Bernina nicht mehr als 5 mm, mir reicht das. Plastipane - da weiß ich nicht die Stärke, die ich zuletzt benutzt habe, es war nicht die dünnste, aber auch nicht die allerdickste - aber die Folien sind ja doch recht weich, so dass sie sowieso leichter durchstochen werden als zum Beispiel ein dickes, hartes Dacron. Die Weichheit ist "key" - Du kannst mit jeder normalen Maschine zum Beispiel sehr leicht Jeans nähen; das wird immer als "heavy duty" gepriesen, weil der Stoff zwar dick ist, aber doch weich. Die Produktbeschreibung "für Jeans" ist nicht zwingend Garant dafür, dass die Maschine durch Persenningtuch geht - dafür sorgen Power aus dem Handrad und dem Motor. Fadendicke: wie oben erwähnt, benutze ich bis zu V92, am leichtesten geht es mit V 69 (was auch schon recht gute Standzeiten unter UV-Einfluss ergibt, aber frau muss dann alle paar Jahre mal nachnähen). Diese Lifetime-Fäden sind für mich PITA , aber es funtkioniert, ich habe die "Glasscheiben" der Anschlusspersenning damit eingenäht. Sonst nur ungern *. Tipps für Maschinen habe ich nicht - aber ich hätte Lust, mal bei "SOB" rumzufragen, wer welche Haushaltsmaschine benutzt. (Die SOB-Gemeinde ist übrigens so sailritelastig, dass ich anfangs mal gefragt habe, ob man Provision kriegt, wenn man das Wort erwähnt; aber der Sailriteservice ist ja wirklich gut). Gruß aus dem kühl-grauen Hannover. Erster Winter seit 2006. Ei, ei, ei... ------ * Du kennst vielleicht das schöne T-Shirt, auf dem eine Nähmaschine skiziert ist und drunter steht: "I sew, therefore I swear" Muss ich unbedingt mal anschaffen :D
deine ausführlichen Hinweise und Erfahrungswerte haben geholfen, die Praxisanwendung noch mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und wir sind daher von der Sailrite wieder abgekommen..., wir wollen ja auch nicht wirklich Segel nähen oder das Nähen zum Hobby machen.
Jetzt haben wir auch eine Bernina 830 Record (im roten Koffer und mech. Fußregler) gebraucht bei ebay gekauft… :-) …sehr gut erhalten, jedoch wenig Zubehör… wobei man das ja im benötigten Umfang noch gut nachkaufen kann. Es ist z.B. nur ein Füßchen (000) mit dabei. Welche Füßchen zum Nachkaufen würdest du empfehlen? Auch der Kniehebel fehlt, doch braucht man den?
Parallel haben wir auch noch eine „Husqvarna Prisma 950 S“. Auch eine sehr gute Allrounder-Maschine, doch die Bernina 830 macht uns einen noch robusteren Eindruck.
Jetzt wird zuhause noch ein bisschen getestet und dann nehmen wir voraussichtlich nur eine mit.
Danke nochmal und noch eine schöne Adventszeit
Gerti & Horst
Hi! Na, denn man tau mit der Bernina. Eigentlich wechsele ich nur zwischen 2 bzw. 3 Füßen - ich benutze meist den Universal-Zickzackfuß und manchmal den mit der durchsichtigen Sohle, die häufigsten Wechsel sind aber zwischen dem Universalfuß und dem Reißverschlussfuß, der für mich unabdingbar ist.. All die anderen Füße sind solche für die Nutz- oder Dekostiche oder Spezialnähte (Säumer, Biesen, Stopfen). Kniehebel hatte ich bei der 530, habe ihn aber nie benutzt, bei der 830 fehlte er. Je nachdem wie alt die Maschine ist und wie gut gewartet, sollte man mal das Fußpedal anschauen. Ich hatte einen gebrochenen Kondensator, das soll öfter vorkommen. Der Nähmaschinenmechaniker in Whangarei/Neuseeland empfahl mir übrigens, die Maschine konsequent abzuschalten, die alten Fußpedale sollen manchmal zum Überwärmen neigen. Ich benutze solch eine schaltbare Mehrfachsteckdose, in der dann auch manchmal der Heißschneider und ein Reisebügeleisen stecken (mehr Bügeleisen hat es bei uns nicht ;) ). Ich würde auch sicherheitshalber einen Ersatzzahnriemen mitnehmen. Viel GLück Andrea
... ich schicke Dir per Mail ein Dropboxlink zu einem Facebookprotokoll aus der Gruppe "Vintage Bernina Sewing Machines", das sich mit dem Fußpedal beschäftigt.