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Scheiben, Kleber und Schiffe, wie passt das zusammen.
Da mein gebraucht gekauftes Schiff praktisch an jeder Luke und Scheibe Wasser einließ, kann ich auf eine lange, leidvolle Geschichte mit Klebern und Scheiben zurückblicken. Vielleicht kann mir jemand DIE Lösung nennen.
Begonnen habe ich mit Sikaflex. Dieses zu verarbeiten ist etwas aufwändig, nicht nur von Preis her. Für jedes Material (Alu, GFK, Plexiglas) ist ein anderer Primer fällig. Ohne Primer war es gar nicht dicht, mit Primer zumindest eine Zeit lang. Das Problem sei eine Trennschicht, die sich auf allen Scheiben befinde, um die Scheibe von der Gussform lösen zu können. An dieser Trennschicht würden sich alle Kleber die Zähne ausbeißen.
Ich startete einen Versuch mit Pantera und Macrolon. Der Primer von Pantera stellte sich als instabil heraus, er blätterte einfach so von der Scheibe ab. Die Scheibe wird jetzt von der Klebefläche an der Schnittkante gehalten. Pantera und Plexiglas schien sich ganz gut zu vertragen (ohne Primer), so gut, dass das Plexiglas vom Kleber zerrissen wurde. Wenige Tage nach dem Einkleben traten erste Risse in der Scheibe auf.
Siehe: http://sy-habanera.blogspot.gr/2012...92012.html
Der Hersteller der Scheibe wies jede Schuld von sich, durch mein nachträgliches Zuschneiden hätte ich die Stabilität der Scheibe zerstört. Sie hätte nach dem Zuschnitt nochmals getempert gehört. Das war der Anlass für mich, auf Lexan umzusteigen. Wunderbar leicht zum Zuschneiden, nach dem Zuschneiden auch ohne Tempern stabil. Um das Problem mit der Sperrschicht zu umgehen, habe ich die Oberflächen, an denen der Kleber anhaften sollte, abgeschliffen und aufgeraut. Leider löst sich das Pantera trotzdem binnen Monaten von der Scheibe. Laut Pantera lasse sich die Trennschicht nicht durch Abschleifen entfernen, sondern nur durch, man kann es nicht glauben, ..TEMPERN.
Hier die Frage der Fragen. Hat jemand eine Material – Kleber – Kombination, bei der sich die Scheibe zuschneiden lässt und der Kleber wirklich hält, auch längerfristig?
Dazu kommt, dass och mit meinem Schiff in Griechenland liege, wo man nicht an jeder Ecke einen Baumarkt hat oder sich Material problemlos und schnell zuschicken lassen kann. Die Paket- und Palettenzustellung in Griechenland wäre eine eigene unterhaltsame Geschichte.
Gruß aus Preveza, Michi
Zunächst Entschuldigung an alle, dass ich nicht eher geantwortet habe. Wegen eines anderen Problems habe ich die Scheibensache aus den Augen verloren.
Hallo Mike
Mit Schenker habe ich seinerzeit nur kurz geliebäugelt, weil es etwas teuer war. Eine Spedition in Wolfratshausen (gleich bei mir um die Ecke) transportierte meine Palette, allerdings nach Aspropyrgos bei Athen. In diesem Gewerbegebiet zwischen Müllgruben und Auffanglagern die richtige Spedition zu finden war recht abenteuerlich.
Einmal habe ich mir Primer in die Marina nach Preveza schicken lassen, der kam und kam nicht. Laut Paketverfolgen habe er nicht zugestellt werden können. Bei der Post in Preveza war nichts zu erfragen. Zufällig habe ich das Paket beim Spazierengehen durch Preveza in einem kleinen Paketdienstladen anhand der Aufkleber erkannt. Da wäre es wohl lange Zeit gestanden. Ähnliches ist mir noch zweimal mit Bestellungen direkt bei Händlern in Deutschland passiert. Inzwischen kenne ich die meisten Paketstationen in der Stadt.
Die letzten Male habe ich Paletten über den Sohn mit Dachser schickenlassen. Das hat gut funktioniert. Aber ansonsten lässt es sich hier aushalten.
Hallo Norbert,
solche Berichte lese ich immer wieder mit Fassungslosigkeit. Was mache ich falsch, dass ich die Scheiben nicht dicht bekomme. Inzwischen bin ich so weit wie Du, auf eine Dichtungsmasse aus dem Baumarkt zurück zu greifen. Das ganze Spezialzeug für den Segler von Sika mit Primer und Reinigungsmittel hält wohl kaum besser als die Sachen aus dem Baumarkt.
Gruß Michi
Hallo Sascha,
das nenne ich eine ausführliche und fundierte Antwort. Arbeitest Du in Bootsbaubereich? So klingt es zumindest. Die Unterscheidung zwischen gegossenem und gewalztem Acryl erklärt auch einige meiner früheren Probleme. Warum war das eine Acryl problemlos zu sägen und das andere zersprang.
Ich werde mal nachfragen, wie es sich mit meinem Lexan verhält, gegossen oder gewalzt.
Da ich von vielen Seiten immer wieder deshalb gewarnt wurde, die Nachfrage. Kann man tatsächlich Acryl mit Aceton reinigen? Angeblich bleibe das Aceton im Acryl und würde über Jahre hinweg selbiges zersetzen.
Du lieferst mir jetzt auch den theoretischen Hintergrund für meine Untergrundbearbeitung. Da habe ich bislang wohl alles richtig gemacht. Da sich immer erst die Scheiben gelöst haben, konnte ich die Haftdauer am Untergrund nie beurteilen.
Vielen Dank für die umfangreiche Antwort,