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letzter Beitrag 16.07.13 um 13:17 von  FRIEDRICH-G
Scheiben und Kleber
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Autor Nachrichten
MichaelK
Segler
Segler
Posts:11


--
31.05.13 um 08:14

    Scheiben, Kleber und Schiffe, wie passt das zusammen.

    Da mein gebraucht gekauftes Schiff praktisch an jeder Luke und Scheibe Wasser einließ, kann ich auf eine lange, leidvolle Geschichte mit Klebern und Scheiben zurückblicken. Vielleicht kann mir jemand DIE Lösung nennen.

    Begonnen habe ich mit Sikaflex. Dieses zu verarbeiten ist etwas aufwändig, nicht nur von Preis her. Für jedes Material (Alu, GFK, Plexiglas) ist ein anderer Primer fällig. Ohne Primer war es gar nicht dicht, mit Primer zumindest eine Zeit lang. Das Problem sei eine Trennschicht, die sich auf allen Scheiben befinde, um die Scheibe von der Gussform lösen zu können. An dieser Trennschicht würden sich alle Kleber die Zähne ausbeißen.

    Ich startete einen Versuch mit Pantera und Macrolon. Der Primer von Pantera stellte sich als instabil heraus, er blätterte einfach so von der Scheibe ab. Die Scheibe wird jetzt von der Klebefläche an der Schnittkante gehalten. Pantera und Plexiglas schien sich ganz gut zu vertragen (ohne Primer), so gut, dass das Plexiglas vom Kleber zerrissen wurde. Wenige Tage nach dem Einkleben traten erste Risse in der Scheibe auf.

    Siehe: http://sy-habanera.blogspot.gr/2012...92012.html

    Der Hersteller der Scheibe wies jede Schuld von sich, durch mein nachträgliches Zuschneiden hätte ich die Stabilität der Scheibe zerstört. Sie hätte nach dem Zuschnitt nochmals getempert gehört. Das war der Anlass für mich, auf Lexan umzusteigen. Wunderbar leicht zum Zuschneiden, nach dem Zuschneiden auch ohne Tempern stabil. Um das Problem mit der Sperrschicht zu umgehen, habe ich die Oberflächen, an denen der Kleber anhaften sollte, abgeschliffen und aufgeraut. Leider löst sich das Pantera trotzdem binnen Monaten von der Scheibe. Laut Pantera lasse sich die Trennschicht nicht durch Abschleifen entfernen, sondern nur durch, man kann es nicht glauben, ..TEMPERN.

    Hier die Frage der Fragen. Hat jemand eine Material – Kleber – Kombination, bei der sich die Scheibe zuschneiden lässt und der Kleber wirklich hält, auch längerfristig?

    Dazu kommt, dass och mit meinem Schiff in Griechenland liege, wo man nicht an jeder Ecke einen Baumarkt hat oder sich Material problemlos und schnell zuschicken lassen kann. Die Paket- und Palettenzustellung in Griechenland wäre eine eigene unterhaltsame Geschichte.

    Gruß aus Preveza, Michi

    Meerbaer
    Segler
    Segler
    Posts:12


    --
    31.05.13 um 17:51
    Hallo Michael!
    Ich habe vor 2 Wochen meine neuen Sicherheitsglascheiben in Edelstahlrahmen an meinem Boot erneuert!
    Zuvor waren Plexiglasscheiben verklebt und nach einiger Zeit in der tropischen Sonne immer undicht! Weder mit Sikka noch mit Pantera hat die Sache wirklich funktioniert.
    In Argentinien habe ich einen Segler getroffen, der wie ich nun auch Mineralglasscheiben vor 1o Jahren geklebt hat und die Dinger waren immer noch dicht! Kleber : Henkel Terostat 930, verwenden hier in Südamerika auch die Autoglaser.
    Ich habe diesen Kleber hier in Argentinien kaufen können und vor 2 Wochen verwendet. Ergebnis nach mehreren Starkregen: Alles dicht und absolut fest. Des weiteren ist der Kleber primerlos und kann für viele Materialien verwendet werden. Altenativ geht auch Terostat 939, so wurde mir versichert.

    Vielleicht konnte ich Dir ja damit helfen.

    Grüsse aus Argentinien, Buenos Aires!

    Rainer
    www.meerbaer.info
    MichaelK
    Segler
    Segler
    Posts:11


    --
    06.06.13 um 09:31
    Hallo Rainer,
    auf Deinen Tip hin habe ich mit Henkel Kontakt aufgenommen. Hier die Antwort:
    „Bzgl. ihrer Polycarbonatverklebung würde ich ihnen vorschlagen reinigen mit FL+, Vorbehandeln mit Primer Terostat 8519P, mindestens 1 Stunde ablüften lassen und dann verkleben mit Terostat MS 939. (ausgehend von Verklebungen über Wasser!!!)“
    Trotz konkreter Nachfrage ging er auf das Problem der Trennschicht nicht ein.
    Mein Scheibenhändler hat beim Hersteller nachgefragt, dieser hat als einziges Silikon SEA 210 GE Bayer Silicones empfohlen. Letzteres ist wohl nicht im freien Handel erhältlich.
    Ich werde es mal mit Terostat versuchen.
    Gruß Michi
    Norbert
    Leichtmatrose
    Leichtmatrose
    Posts:2


    --
    14.06.13 um 10:59
    Auch ich habe vor ca. 6 Jahren Lexan-Scheiben auf meiner Yacht eingebaut. Diese sind absolut dicht. Ich hatte die Scheiben mit dem im Baumarkt erhältlichen Dichtiungsmittel für Polycarbonat-Scheiben abgedichtet. Die 300 ml Kartusche kostet ca. 6 Euro.
    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    20.06.13 um 10:35
    Werden Scheiben aus Plexiglas - Polymethylmethacrylat erneuert, dann ist darauf zu achten dass nur ein gegossenes Acryl verwendet wird und nicht ein gewalztes Acryl. Das gewalzte Acryl hat eine sehr harte verdichtete Oberfläche, die nach einiger Zeit besonders in warmen Gebieten feine Haarrisse auf der Oberfläche bildet, die je nach Lichteinfall sichtbar werden. Gewalztes Acryl neigt auch zum reissen aufgrund der Eigenspannungen im Acryl, daher wird es auch z.B. von den Modellbauern nicht verwendet. Da jeder beim Kauf im guten glauben das preiswertere Acryl kauft, weil jeder meint Acryl ist gleich Acryl kommt es natürlich zu solchen Problemen. Der Preisunterschied zwischen gewalzt und gegossen beträgt ca. 1:3 was nicht unerheblich ist. Die gegossenen Acrylscheiben werden auch für Deckslucken verwendet, sind trittfest und vertragen auch wenn da mal eine Rohrzange oder ein Hammer aus ein paar Meter Höhe aufschlägt.

    Mit Ausnahme von Acrylklebern die vernetztes (Acryl anlösen) ist eine dauerhafte elastische Verklebung bei gewalzten Acryl kaum möglich, bzw. nicht dauerhaft. Mit dauerhaft meinen wir eine Standzeit von 15 Jahren.

    Gegossenes Acryl lässt sich ohne Probleme Bohren, sägen schleifen auch aufrauhen. Danach erfolgt eine Reinigung der Klebefläche mit Aceton. Darauf haftet dann jede UV-beständige PU-Dichtmasse von Sikka oder Pantera

    Kleben wir auf einen Gelcoat, dann haben wir in der obersten Gelcoatschicht Paraffine eingebettet. Die meisten schleifen den Gelcoat im Klebebereich an, verteilen dabei das Paraffin und dann hält auch da keine PU-verklebeung auf Dauer. Beim Gelcoat wird der Klebebereich zuerst mit Aceton oder Trychloräthlen gründlich gereinigt. Dann Klebebereich anschleifen und nochmals mit Aceton gründlich reinigen. Jetzt wird der Klebebereich mit einen Marine 470 PVC-Sealer Farbe grau dünn eingestrichen. Darauf dann einen UV-beständigen PU-Kleber von Pandera, Sika oder auch Baumarkt, der mit dem Sealer vernetzen kann.

    Bei den Stahl-Yachten wenn wir eine 2 K.PU - PUR - PU Acryl Beschichtung haben, oder eine EP-Lackierung, Grundierung, dann wird wie bei einem Gelcoat verfahren
    Grüße Sascha.


    Michael Reiprich
    Segler
    Segler
    Posts:14


    --
    20.06.13 um 11:54
    Lieber Michi,
    Deine Bemerkung über den Palettendienst und Paketdienst kann ich nicht verstehen. Mein Schiff lag 2 Jahre lang in Preveza. 2 mal wurde eine schwere Palette (Rep.Motor und Erstatzteile)von Deutschland nach Preveza und von Preveza zurück nach Deutschland, von der Spedition Schenker problemlos und pünktlich geliefert. Das gleiche gilt für Postpakete. Alle meine per Post versendeten Pakete sind fristgerecht und  unbeschädigt angekommen. Egal ob in Preveza, Aegina, Samos, Athen.
    Grüße aus Karlovasi/Samos
    Skipper Mike, SY-Arion
    MichaelK
    Segler
    Segler
    Posts:11


    --
    29.06.13 um 08:55

    Zunächst Entschuldigung an alle, dass ich nicht eher geantwortet habe. Wegen eines anderen Problems habe ich die Scheibensache aus den Augen verloren.

    Hallo Mike

    Mit Schenker habe ich seinerzeit nur kurz geliebäugelt, weil es etwas teuer war. Eine Spedition in Wolfratshausen (gleich bei mir um die Ecke) transportierte meine Palette, allerdings nach Aspropyrgos bei Athen. In diesem Gewerbegebiet zwischen Müllgruben und Auffanglagern die richtige Spedition zu finden war recht abenteuerlich.

    Einmal habe ich mir Primer in die Marina nach Preveza schicken lassen, der kam und kam nicht. Laut Paketverfolgen habe er nicht zugestellt werden können. Bei der Post in Preveza war nichts zu erfragen. Zufällig habe ich das Paket beim Spazierengehen durch Preveza in einem kleinen Paketdienstladen anhand der Aufkleber erkannt. Da wäre es wohl lange Zeit gestanden. Ähnliches ist mir noch zweimal mit Bestellungen direkt bei Händlern in Deutschland passiert. Inzwischen kenne ich die meisten Paketstationen in der Stadt.

    Die letzten Male habe ich Paletten über den Sohn mit Dachser schickenlassen. Das hat gut funktioniert. Aber ansonsten lässt es sich hier aushalten.

    Gruß aus Preveza, Michi

    Hallo Norbert,

    solche Berichte lese ich immer wieder mit Fassungslosigkeit. Was mache ich falsch, dass ich die Scheiben nicht dicht bekomme. Inzwischen bin ich so weit wie Du, auf eine Dichtungsmasse aus dem Baumarkt zurück zu greifen. Das ganze Spezialzeug für den Segler von Sika mit Primer und Reinigungsmittel hält wohl kaum besser als die Sachen aus dem Baumarkt.

    Gruß Michi

    Hallo Sascha,

    das nenne ich eine ausführliche und fundierte Antwort. Arbeitest Du in Bootsbaubereich? So klingt es zumindest. Die Unterscheidung zwischen gegossenem und gewalztem Acryl erklärt auch einige meiner früheren Probleme. Warum war das eine Acryl problemlos zu sägen und das andere zersprang.

    Ich werde mal nachfragen, wie es sich mit meinem Lexan verhält, gegossen oder gewalzt.

    Da ich von vielen Seiten immer wieder deshalb gewarnt wurde, die Nachfrage. Kann man tatsächlich Acryl mit Aceton reinigen? Angeblich bleibe das Aceton im Acryl und würde über Jahre hinweg selbiges zersetzen.

    Du lieferst mir jetzt auch den theoretischen Hintergrund für meine Untergrundbearbeitung. Da habe ich bislang wohl alles richtig gemacht. Da sich immer erst die Scheiben gelöst haben, konnte ich die Haftdauer am Untergrund nie beurteilen.

    Vielen Dank für die umfangreiche Antwort,

    Gruß Michi

    FRIEDRICH-G
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    16.07.13 um 13:17
    Hallo Michi,
    ich bin einer von den Gewerblichen was hier auch bekannt ist und arbeite seit ca. 40 Jahren im Beschichtungsbereich der Industrie mit BASF. Da gehört der Bootsbereich Über- Unterwasser einschl. Bewuchsschutz, EP-Erneuerung, Korrosionsschutz oder auch der Aluminiumschutz bei SPC-AF dazu.

    Ein gegossenes Acryl wie es auch im Modellbau verwendet wird lässt sich mit Aceton reinigen. Aber Vorsicht, es gibt verschiedene Acrylarten und nicht jedes ist dafür geeignet. Wenn einer Acrylglas benötigt, dnn bietet sich an, im Architekturmodellbaubereich nachzufragen, denn diese Modelle werden in der Regel immer mit gegossenen Acryl gefertigt. Die Modellbauer haben die Scheiben meist bis 10 mm Schichtstärke Größe bis 1000 x 2000 mm auf Lager und schneiden oder Fräsen die gewünschte Form. Auch komplizierte Formen können genau passend gefräst werden.
    Grüße Sascha
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