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Hallo,
ich plane im Januar über die Kapverden in die Karibik zu segeln.
Bezüglich der Kapverden besteht Visumpflicht . Nach einem Beitrag auf NOONSITE wird jedoch von einem Visum abgeraten und ein entsprechendes Verfahren beim Einklarieren vorgeschlagen. Hat jemand hierzu Erfahrungen oder einen Rat.
Allzeit sicheres Segeln Wolfgang SY ELISE
veröffentlicht von Frau Gans am 22.10.18 um 13:12 Ganz frisch aus Mindelo: ... Ablauf easy: Raus aus der Marina, links am Ufer entlang, am Fährhafen vorbei, vorbei an einem blassgelben Gebäude, entlang einer gelben Mauer mit Stacheldraht oben drauf. Danach links in die Straße zum Hafen "Porto Grande". Linke Seite, letzes Gebäude/Büro ist Immigration. Ein Blatt Papier am Fenster mit Aufschrift "Immigration Office" weist darauf hin. Davor ist ein größeres Leuchtschild "Policia maritim". Wichtig, abgesehen vom Reisepass, ist eine unterschriebene Crew-Liste. Sonst nichts. Dauert keine 10 Minuten, Officer stempelt Crew-Liste, die er behält und die Reisepässe. 500 Escudos Gebühr (knapp € 5). Erledigt. Um die Ecke dann Policia Maritim. Bootsausweis (wir haben das BSH Dokument) und Reisepass. Formular ausfüllen, fertig. Bootsausweis wird dabehalten bis zur Abfahrt. Bei Abreise am Wochenende am Freitag auschecken. Wichtig: bei beiden auschecken, Immigration (kostet dann soweit ich weiß nochmal 700 Escudos) und PM. Bei PM ein- und auschecken muss man meines Wissens bei jeder Insel.
(Quelle: Paul Bauer)
Hi EveandI,
einen Teil der Antwort kannst Du im Schengen-Agreement finden. Dabei wirst Du feststellen dass sich die "Freizuegigkeit" ausschliesslich auf die Binnengrenzen der Teilnehmenden Staaten bezieht. Die Seeseite ist die Aussengrenze, und dort gelten die Kontrollen nach wie vor egal woher man kommt oder welche Staatsbuergerschaft man hat. Schlimmer noch, die teilnehmenden Staaten haben die Verpflichtung sicherzustellen, dass ueber ihre persoenliche Aussengrenze niemand hereinschlupft der nicht erwuenscht ist und sich dann ohne jegliche Kontrollen zwischen den beteiligten Staaten bewegen koennte um dort sein Unheil anzurichten. Unter dem Deckmaentelchen der Bekaempfung von "Terrorismus", "Drogenhandel" und "Menschenschmuggel" schalten und walten die Behoerden wie sie es fuer noetig halten. Natuerlich "nur" um den Erfordernissen des Schengen-Agreements gerecht zu werden und sich und ihre Bevoelkerung zu schuetzen..
Einbehaltung von Paessen und/oder Schiffspapieren als Sicherheit fuer konformes, gesetzestreues Verhalten ist leider, ungluecklicherweise, weit verbreitet und laesst sich nicht umgehen. Um so aergerlicher ist das ganz besonders vor Anker wenn sich die Wetterverhaeltnisse veraendern und der Ankerplatz nicht mehr sicher sein wird.
Fair winds Dody
EDIT: Und da ist noch etwas: weil wir Segler im Vergleich zur Weltbevoelkerung nur eine winzig kleine Gruppe sind, werden wir in vielem aus Vereinfachungsgruenden behandelt wie die Grossschiffahrt. Man macht sich nicht extra die Muehe nur wegen uns paar Hansels andere Gesetze zu erfinden. Letztendlich kommt alles zurueck zu dem Punkt dass wir Gaeste in einem anderen Land sind und es zu akzeptieren und zu respektieren haben, oder eben ansonsten draussen auf See bleiben und das Land nicht anlaufen.
Eve-and-I, vielleicht hilft es Eurem Seelenfrieden zu wissen, dass bei saemtlichen Massentransporten - ob zu See oder in der Luft - beispielsweise Passnummern noch vor Start des jeweiligen Transportmittels am Zielort fuer die dortigen Behoerden zur Verfuegung stehen muessen (oder mussten, denn ich bin jetzt auch schon 'ne Weile 'raus), damit diese Zeit genug haben nachzudenken, ob sie denjenigen in ihrem Land wollen oder nicht. Ob das immer noch so ist weiss ich nicht, aber es gab eine Zeit in der Flugpassagieren z.B. auf Fluegen nach USA am Gate trotz gueltiger Buchung und Ticket das Boarding verweigert werden musste wenn sie einen nagelneuen Pass in der Hand hielten dessen Passnummer logischerweise nicht mit der ein paar Stunden vorher an die Behoerden uebermittelten (und bei der Buchung angegebenen) uebereinstimmte.
Und was das ganze Sicherheitszeug anbelangt, glaub' nicht dass es im commercial shipping Bereich schoen locker zugeht. Die SOLAS Convention (Safety Of Life At Sea) ist um einen Anhang erweitert worden. In der kommerziellen Schiffahrt darf keine Person mehr an Bord beschaeftig werden die kein ISPS (International Ship and Port Facility Security Code) - Certificate hat. Geht dabei um Piratenabwehr, Einschleicher, Terroristen etc.
Nun, Hand aufs Herz, wer von uns Liveaboards laeuft mit einem dicken Stempel auf der Stirn "Sicherheitsueberpruefung erfolgreich bestanden" oder so herum, und wie viele von uns haben ein gueltiges ISPS-Certificate?
Genaugenommen sind wir Segler eine wilde Truppe ausser Rand und Band, die - unter Sicherheitsaspekten - voellig unvorhersehbar, nicht einschaetzbar und nicht unter Kontrolle zu halten ist. Wir tauchen eines schoenen Tages einfach auf ohne vorher zu fragen - ob sie uns wollen oder nicht - und in vielen Faellen ohne uns vorher anzumelden. Das einzige was sie machen koennen um die Ordnung halbwegs unter Kontrolle zu halten so lange wir da sind ist etwas einzubehalten was uns wichtig ist. Pass oder Schiffspapiere.
Feels better? I hope so!
Danke Andy!
Bakshish ist mir mit dem Schiff noch nicht passiert und ich habe von niemandem etwas gehoert dass es ihm/ihr passiert waere. Ahem, ja, doch, das war aber mit dem Flugzeug und mein eigener Fehler denn ich hatte vergessen zu checken ob mein Pass noch 6 Monate gueltig ist. Der Immigration-Beamte am Flughafen von Jakarta haette mich eigentlich postwendend mit dem naechsten Flugzeug zurueck schicken muessen. Auf meine Bitte hin redete er mit seinem Vorgesetzten und fragte mich dann ob ich 50 US$ haette. Die hatte ich nicht, sondern nur 20 DM. Auf Rueckfrage wurde das dann fuer in Ordnung befunden und ich bekam meinen Stempel und durfte einreisen. Das war aber Ende der 80er, Anfang der 90er, also Ewigkeiten her.
Mit dem Schiff fand ich die Vertreter bei Immigration etc. bisher freundlich, korrekt und professionell, und das selbst in Ecken in denen sich selten jemand hinverirrt.
Frage: hat denn schon wer schlechte Erfahrungen gemacht? Und wenn ja, welche?
Fair winds & sonnige Gruesse Dody
... noch eine Anmerkung zum Einwand, dass Einbehalten der Papiere (Pass, Bootspapiere) weit verbreitet sei - ich glaube, uns ist das seit 2007 (und +/- ununterbrochen unterwegs) nur einmal passiert, und das muss schon lange her sein, ich glaube, das waren die Bootspapiere in Suriname 2008/09. Wobei wir die - aus ganz anderen Gründen, nämlich gegen Verlust aus eigener oder der Behörden Schusseligkeit o.ä. - noch nie im Original vorgewiesen haben, bisher hat immer die eingeschweißte Farbkopie ausgereicht. Ich bin nicht ganz sicher, ob nicht auch die Marina in Scarborough/Queensland die Bootspapiere behalten hat, die Pässe jedoch nie. Und in den "gängigen" Einreiseländern ist das Einklarieren von Yachten Routine - in China, das schwieriger sein soll, waren wir nur mit dem Rucksack, aber selbst das kann man ja vorhersehen: es ist einfach wenig üblich, dass Yachten mit dem eigenen Schiff anreisen. Das "Lächeln" sollte man tatsächlich nicht erzwingen, aber sich vielleicht eine positive Grundstimmung antrainieren - wir sind die Besucher im jeweiligen Land, und tatsächlich müssen wir uns als solche an die Eigenheiten des Landes anpassen. Lasst es einfach geschehen - wir haben nie erlebt, dass uns jemand absichtlich Knüppel zwischen die Beine geworfen hat. Wir kennen viele Segler, die dauernd wettern, wie schrecklich alles ist. Es mag vielleicht ein bisschen naiv klingen, aber für uns, die wir so viel Zeit haben, ist Einklarieren Teil des Spiels. Das mag vielleicht anders sein für Segler, die nur 14 Tage für die kleinen Antillen haben und dann einen halben Tag irgendwo als "verloren" abschreiben müssen. Klar, dass man manchmal warten oder rennen muss, aber das ist wirklich vernachlässigbar und "Willkür" gab es bislang nicht.. Ich glaube, wir haben in den xy Ländern, die wir besucht haben, nicht ein einziges Mal "Zoff" erlebt, aber dafür auch sehr Schönes. Inklusive tonganischer Zöllner, den man suchen muss und an seinem Hähnchenbratstand auf dem Markt findet (Abfertigung gegen Kaufversprechen für einen der Folgetage). Für uns sieht das so aus: es gibt viele, schreckliche Geschichten über die Formalitäten, aber in den meisten Fällen sind die Offiziellen so gut gestimmt wie man sie anspricht. Freut Euch auf Euer Abenteuer! Gruß aus Kuba (und ja - wir sind sehr gespannt auf die anstehende Einreise in die USA...) Andrea SV AKKA