Iridium arbeitet mit Frequenzen bei 1600 MHz. Da ist die Dämpfung des Koaxkabels sehr kritisch. Ich würde Aircell oder noch besser Ecoflex verwenden und außerdem das Kabel so kurz wie möglich halten. Wenn die freie Sicht zum Satelliten gegeben ist, bringt anders als beim terrestrischen Funk, die Antennenhöhe nichts mehr. Die Verarbeitung der beiden Kabeltypen ist nicht unkritisch, da, um die guten Dämpfungswerte zu bekommen, Luft als Dielektrikum verwendet wird. Diese Luftzellen saugen sich gern mit Wasser voll, wenn die Stecker nicht absolut dicht angeschlossen werden. Wenn das passiert, war es das dann mit den guten Werten.

Besonders Funkamateure meinen auch ihren UKW-Seefunkanlagen unnötigerweise etwas gutes tun zu müssen und verwenden auch dort gern diese Kabeltypen. Als Folge davon habe ich schon eine Reihe "abgesoffener" Leitungen gesehen. Bei UKW-Seefunk empfehle ich deshalb auf bewährte Kabel mit PE-Dielektrikum (RG58 bzw RG213) zurückzugreifen. Die reichen dort von der Leistung her völlig und haben das Wasserproblem nicht.

Ich wollte noch eine Seite mit Koaxkabeldaten anhängen, die ich im Seminar zeige. Aber PDF lehnt das Programm hier ab. Ich kann sie aber gern per Mail schicken.

Martin

Beigetragen von MERGER am 10 Mai 2013 09:14:33
Iridium arbeitet mit Frequenzen bei 1600 MHz. Da ist die Dämpfung des Koaxkabels sehr kritisch. Ich würde Aircell oder noch besser Ecoflex verwenden und außerdem das Kabel so kurz wie möglich halten.

Hallo Martin,

vielen Dank für die via e-mail erhaltene Kabelübersicht. - Ein besonders dünnes und flexibles Standardkabel wäre RG-58/U mit einem Verlust von 6,45dB, während Aircell 6 mit ebenfalls verlegegünstigen Eigenschaften auf  3,78 käme und Ecoflex 10 schafft sogar 1,65dB, ist aber vergleichsweise dick. Die genannten Verluste ergeben sich für meine 10m (kurze) Leitung bei Iridium Betrieb. - Wäre denn ein Gesamtverlust von z.B. -6dB  eine deutliche Einbuße? - Aircell 6 scheint mir ein vertretbarer Kompromiss.

Beste Grüße
Andreas

Beigetragen von AKKA am 10 Mai 2013 11:12:32
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 - Wäre denn ein Gesamtverlust von z.B. -6dB  eine deutliche Einbuße?

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Beste Grüße
Andreas

Ja klar, -3 dB ist eine Leistungshalbierung. Bei -6 dB kommt demnach nur noch ein Viertel an der Antenne an. Andererseits ist das wieder relativ. Ihr wollt eure Antenne ja schließlich nicht aus Jux und Dollerei nach außen verlegen. Vielleicht ist die Dämpfung wenn ihr mit dem Handgerät unter Deck arbeitet noch größer. Das kann ich aber von hier aus kaum beurteilen.

Auf der sicheren Seite für eine wirkliche Verbesserung seid ihr, wenn es gelingt die ganze Leistung an die Außenantenne zu bringen. Das würde 0 dB Kabeldämpfung bedeuten. Geht natürlich nicht, aber möglichst nahe sollte man dem Wert schon kommen. Also Kabel so gut  und so kurz wie möglich wählen.

Sorry aber im GHZ-Bereich darf man das nicht mehr so locker wie bei VHF oder gar KW sehen.

Martin

Beigetragen von MERGER am 10 Mai 2013 11:47:31

Beigetragen von AKKA am 10 Mai 2013 11:12:32
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 - Wäre denn ein Gesamtverlust von z.B. -6dB  eine deutliche Einbuße?

Ja klar, -3 dB ist eine Leistungshalbierung. Bei -6 dB kommt demnach nur noch ein Viertel an der Antenne an. ....  Also Kabel so gut  und so kurz wie möglich wählen.

Das vorhandene und von mir eingangs als zu steif und dick beklagte Koax-Kabel ist ein LMR400 und entspricht weitgehend Ecoflex 10, also richtig gut und verlustarm! Nigel Calder, neben MERGER immer eine gute Quelle  ;-))  , nennt in seinem "Boatowners Mechanical and Electrical Manual" für Satellitentelefonie als noch akzeptablen Kabelverlust 3dB. Also habe ich doch die dicken Löcher gebohrt und LMR400 bis zur Aussenantenne am achteren Solarträger verlegt ... ging viel einfacher als erwartet. Bei 10m Länge liegt der Verlust mit ca. 2 dB gut im grünen Bereich.

Kabel und Thema ist durch!
Andreas