Verstanden

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr erfahren

Trans-Ocean Foren

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen.
Hier finden Sie die aktuellsten Beiträge
vorherigevorherige Go to previous topic
weiterweiter Go to next topic
letzter Beitrag 03.03.13 um 23:41 von  FRIEDRICH-G
Elektrolyse am Saildrive
 16 Antworten
sortieren:
Sie sind nicht berechtigt, eine Antwort zu verfassen.
Autor Nachrichten
Questus Skipper Skipper Posts:49
--
26.11.12 um 12:18

    Moin Moin,
     
    Loch- oder Flächenfraß durch elektrische Elektrolyse ist nicht nur ein Thema für Aluminium- oder Stahlyachteigner.

    Dazu ein Beispiel aus der Praxis:

    Im Salzwasser löst sich der Saildrive eines Yanmars bei einer GFK-Yacht in 2 Monaten komplett auf.

    Schaden: Neues UW-Teil des Saildrives.

    Ursache:

    Kein Trenntrafo an Bord und ein Fehler auf dem Schutzleiter des Elektranten vor dem Schiff.

    Der Bord-Schutzleiter (PE /grün-gelb) ist im Serienbau auch Schiffserde = Saildrive = Bolzen = Borddurchführungen = Erdungsschwämme, Welle etc. pp.

    Eine benachbarte Yacht hat in einem Gerät einen PE-Fehler (speist also rückwärts ein) und der PE vom Elektranten zum Landerder ist in einer von den 28 St. 63 A CEE-Stecker-Kupplungen (7 Schwimmpontons) unterbrochen.

    Merke:

    PE-Trennung vom Landerder zur Borderde ist für Aluminium- und Stahl-Yachten unabdingbar, für alle anderen GFK Yachten nach meiner Erfahrung auch (siehe oben), einen Trenntrafo konventionell induktiv oder einen leichtgewichtigen  MASS Gi (Mastervolt) halte ich an Bord von Yachten immer für erforderlich, einer Trennung mit den "Zincsaver" oder "Galvanic Isolator" (Sterling) stehe ich begründet sehr reserviert gegenüber.

    Nur mit einer korrekten PE-Trennung an Bord ist man vor Einspeisungsfehlern des Landstroms (weltweit) auch wirklich geschützt.

    besten Gruß  Questus    SY Adena (Stahl)

    navigare necesse est mfg Questus
    Moskito Kommodore Kommodore Posts:191
    --
    26.11.12 um 14:05
    Wer noch mehr über dieses Phänomen wissen und auch selbst an Bord messen will, der findet hier etwas

    http://www.die-faehre.de/Laden_speichern.html

    und darin dann nachschlagen in

    http://www.die-faehre.de/Elektrik/K...nstest.pdf

    :):)
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    Nanumea Kommodore Kommodore Posts:101
    --
    27.11.12 um 08:29
    Danke für die, für mich sehr interessanten Infos,
    ich bin mal auf den oben genannten Link geganegen, da steht das Zink Anoden für Alu Schiffe nicht in Frage kommen, das verwirrt mich ein wenig, SVB z.B. verkauft Zinkanoden für Aluschiffe siehe hier : http://www.svb.de/index.php?sid=7d6...5&anid=674
    ich habe mich auch fleissig damit eingedeckt, über den Winter habe ich sogar ein paar von denen am Schiff herunter gehangen, sozusagen als zusätzliche Sicherheit, jetzt bin ich total verwirrt, war das denn umsonst, ich wäre Euch sehr dankbar wenn ihr mir da weiterhelfen könntet.

    Danke im Voraus für Eure Antworten.

    Lieben Gruß Edip
    www.sy-nanumea.de
    Nanumea Kommodore Kommodore Posts:101
    --
    27.11.12 um 09:04
    Noch eine Frage hinterher,
    wenn ich die Anoden am Winterliegeplatz an den Bordwänden herunterhänge, welches Kabel nehme ich oder ist das egal??
    Ich habe jetzt ein ganz normales ich denke Kupferkabel genommen...

    LG Edip
    www.sy-nanumea.de
    Ankerball Skipper Skipper Posts:31
    --
    27.11.12 um 09:42
    Moin Edip,

    die von Moskito zitierte Spannungsreihe bezieht sich auf Standardbedingungen im Labor, welche bei wikipedia näher beschrieben sind. Diese treffen aber im Seewasser nicht zu, weshalb diese Tabelle immer wieder für Verwirrung sorgt. Das Aluminium durch Zink geschützt wird beweisen unzählige nur mit Zinksilikat beschichtete Aluboote.
    Hier findest du Tabellen, welche sich auf Seewasser beziehen:
    Spannungsreihe_1
    Spannungsreihe_2

    Viele Grüße
    Dieter

    gelöscht#15 Kommodore Kommodore Posts:131
    --
    27.11.12 um 10:36
    Hallo Edip,

    ich muss zugeben keine Ahnung von dem Thema zu haben. Aber: an meinem 40´Aluboot gibt es zwei große Zink-Telleranoden, die dort seit 15 Jahren ihren Dienst verstehen und vielleicht zu 1/3 aufgebraucht sind. Am Propeller ist eine Zinkanode, die alle zwei Jahre gewechselt werden muss. Korrosionsprobleme habe ich keine, obwohl das Boot  4 Jahre  im Brackwasser lag. Das UW-Schiff ist mit einer Epoxidbeschichtung versehen. Blankes Metall gibt es außer im Bereich der Ruderwelle und des Propellers keines. 
    Ich hatte auch mal einen "Zinkfisch", den man mit einer Klemme am Boot festmachen und dann ins Wasser hängen konnte. Nach Monaten war nicht der geringste Abtrag zu erkennen. Aus diesem Grund habe ich den Zinkfisch nicht weiter benutzt.
      
         Gruß Uwe
    Moskito Kommodore Kommodore Posts:191
    --
    27.11.12 um 13:27
    Beigetragen von Ankerball am 27 Nov 2012 09:42:29

    die von Moskito zitierte Spannungsreihe bezieht sich auf Standardbedingungen im Labor, welche bei wikipedia näher beschrieben sind. Diese treffen aber im Seewasser nicht zu, weshalb diese Tabelle immer wieder für Verwirrung sorgt. Das Aluminium durch Zink geschützt wird beweisen unzählige nur mit Zinksilikat beschichtete Aluboote.


    Danke für die Kritik, da werde ich mal den Artikel über die Korrosion noch einmal überarbeiten...ehrlich gesagt war mir der Stand von Al  zu Zn in dieser Reihe nicht aufgefallen, ich habe wahrscheinlich nur auf das Eisen gesehen.

    Prinzipiell ist der Wikipedia-Artikel ja nicht falsch, aber das mit den Standard-Bedingungen ist richtig. Es wird ja da das reine Metall und nicht Legierungen, die sich elektrochemisch anders verhalten, beschrieben.

    Auch spielt eine Passivierung der Oberfläche bei der Korrosion eine grosse Rolle, das Verhalten einer Metalloberfläche in Seewasser wird dann sehr komplex und ist nur durch Versuche zu lösen.

    Wie gesagt, der Artikel wird überarbeitet und die Erfahrungen von Alu-Schiffern mit Zink-Eölektroden werden nicht in Frage gestellt, das wäre ja ziemlich schwachsinnig....

    meint IMHO Moskito

    P.S. das, was Questus in dem Eingangs-trööt schreibt, ist nun wirklich für egal welchen Bootskörper eine gefährliche Sache, dagegen helfen nun mal keine Opferanoden.
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    Nanumea Kommodore Kommodore Posts:101
    --
    27.11.12 um 13:40
    Danke für die raschen Antworten,
    sitze hier in Empuriabrava und hatte unsere Nanumea schon geistig dahin "korridieren" gesehen, werde mich einmal mit der Wikipedia Tabelle beschäftigen.

    Lieben Gruß
    Edip
    www.sy-nanumea.de
    Moskito Kommodore Kommodore Posts:191
    --
    27.11.12 um 14:39
    Hallo Edip,

    die Spannungsreihe in der Wikipedia, kann die Verwirrung nur noch steigern, ich werde diese so nicht mehr in meinem Artikel anwenden.Der Einwand,dass sie zu theoretisch ist, ist schon richtig; denn danach würde eine Zinkanode einen reinen Aluminiumrumpf nicht schützen können.

    Es handelt sich aber bei Booten eben nicht um reines Aluminium, sondern um Aluminium-Legierungen, die verhalten sich elektrochemisch anders, das siehst Du an der "National Fisherman" Tabelle, da ist der Wert für
    Zink= - 1,05 V
    Aluminium (Marine Alloys)= - 0,802 V

    je grösser der Wert (=weniger negativ) umso sicherer ist das Material vor Korrosion geschützt (siehe Grafit mit +0,25V) .

    Übrigens ist aus dieser Tabelle auch auszulesen, dass Edelstahl...also eine Legierung.. nur dann verhältnismässig hohe, d.h nahe an 0V...quasi der Nullpunkt der Spannungsreihe... Werte erreicht, wenn er

    1. passiviert ist..d.h eine schützende Oxyd-Schicht entwickelt hat...er ist also "unsichtbar" angerostet
    2. in einer sauerstoffreichen Umgebung sich befindet, wenn im Wasser eines Tages kein Sauerstoff mehr ist, dann korodiert auch da Edelstahl.

    .) :)
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    SY-DELLE Senator Senator Posts:461
    --
    27.11.12 um 18:31
    das Material ist (seit 1986/87 ?) auf Al-MN-4,5MG (Aluminium-Mangan-4,5Magnesium) geändert
    und als SEEWASSERfestes Material im Yachtbau wohl bis heute der Standard ?
    - Für Profile wird F-28 (?) geliefert, wohl härter als das für die Platten -

    die DELLE hat im Wasserbereich und Bodenwrangen 6mm, darüber und Deck nur 5mm.
    Sie wurde beim Stapellauf 1997 mit Trennanstrich, dann mehrmals mit Bleimennige, darauf Trennanstrich und dann kupferfreies Antifouling behandelt, nicht nur gegen Bewuchs, sondern besonders gegen Unterbindung von EL im Seewasser.
    Danach jedes Jahr im Frühjahr und Herbst im Watt nur die Muscheln entfernt.
    2009 kamen dann langsam blanke Stellen durch und es wurde alles Gesandstrahlt
    und mit META-Inversalu (franz.AluWerft META) an 4 Tagen mit je einem Anstrich versehen.
    Wir mussten die Anoden (für ALU) am Skeg bisher 3x auswechseln und haben ein ca 1qm-Lochfeld
    mit ca 1-2mm Abbau in Fingernagelgröße vor Logge- u. Lotgebern, die Ursache aber
    bisher nicht einkreisen können - event. ist dort ein Alumaterialfehler, meine ich
    Zu messen ist dort, auf dem Trockenen in verschiedenen Stromstufen nichts
    Bedingt aber Kontrolle, meist durch kurzes Kranen und Spachteln (4x bisher)

    ALSO
    Ohne Vorrichtung wie unter Ursache bei Questus beschrieben, geht gar nichts !
    DENN
    Der Trenntrafo ist ganz wichtig für den Motorstart,
    für die Zündung braucht der Motor ja den Minus, danach unterbricht er den Kreis.
    Dieser Trafo trennt somit die Möglichkeit der Elektrolyse
    dazu steht der Motor ja auch auf Vollgummipuffer getrennt vom Rumpf.
    Ferner wird mit dem Bord-Schutzleiter der Landstrom, wie auch die benachbarte Yacht,
    besonders Stahl, wie auch Spuntwände Minus unterbunden
    Das kann man über Wasser messen, ganz gering kriecht dort aber immer was.
    Alles besonders im fliessenden Salzwasser (Ebbe + Flut - Flüsse)

    Soweit richtig von mir verstanden, lieber Questus und Moskito ? >gerne ändere ich o.g. - bitte dann eine PN an mich
    fragt
    jr-DELLE
    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - auf ein Strafverfahren wird seit dem 96.9.22 bisher gewartet
    Nanumea Kommodore Kommodore Posts:101
    --
    27.11.12 um 18:40
    Danke Euch,
    bin jetzt wieder beruhigt, die Opferanoden der Nanumea sind auch wie am ersten Tag.

    Lg aus Spanien
    Edip
    www.sy-nanumea.de
    Moskito Kommodore Kommodore Posts:191
    --
    28.11.12 um 15:31
    Frage an Ankerball?

    sind die Unterlagen "public license" kann man sie kopieren und auf einer Homepage verwenden?

    Danke für Info :):)
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    Questus Skipper Skipper Posts:49
    --
    01.12.12 um 15:35
    Moin an alle,

    ich nochmal, der Lostreter, ich freue mich einfach, dass
    hier richtig informativ für alle diskutiert wird, klar ein schweres und
    bedrohliches Thema, aber wir haben es mit Leben gefüllt.

    bis denne Questus
    navigare necesse est mfg Questus
    FRIEDRICH-G Skipper Skipper Posts:63
    --
    11.01.13 um 12:47
    Die Geschichte über den Verlust eines Saildrive bei einer Hanse vor ein paar Jahren war natürlich eine Ente. Es handelte sich bei dem Bild das wir auch in unseren Forum veröffentlicht haben um eine Fotomontage. Die Reste des korodierten Saildrive wurden mit einer Aluminiumfolie modelliert, der Bewuchs mit einer Fettpresse dargestellt. Nach ein paar Tagen waren es bereits 18 Yachten nur in Kroatien die den Saildrive verloren hatten. Die Veröffentlichung erfolgte im Yacht-Forum, was damals über 30 Seiten lang eine heftige Diskussion zwischen den dortigen Supermoderatoren und Fachleuten auslöste. Das Bild wurde dann nach einigen Wochen im Yacht-Forum zensiert und entfernt.

    Ansonsten ist uns kein einziger Fall bekannt, dass die Siluminlegierung beim Saildrife ob Schwermetallantifouling oder nicht durch Korrosion beschädigt wurde.
    Sascha
    FRIEDRICH-G Skipper Skipper Posts:63
    --
    12.01.13 um 12:11
    Beigetragen von Nanumea am 27 Nov 2012 09:04:21
    Noch eine Frage hinterher,
    wenn ich die Anoden am Winterliegeplatz an den Bordwänden herunterhänge, welches Kabel nehme ich oder ist das egal??
    Ich habe jetzt ein ganz normales ich denke Kupferkabel genommen...

    LG Edip
    Die meisten Aluminium-Yachten verwenden mit Ausnahme einer Wellenanode keine Anoden mehr. In der Praxis schaden solch Anoden meist mehr als diese nützen. Bei den SPC-Antifoulings verwenden wir auf 1000 qcm Volumen ca. 1,3-1,4 kg Kupfer(I)oxide und Zinkoxide. Z.B. bei einer 12 m Yacht reden wir über ca. 20 kg Dikupferoxiden, davon ca. 8 kg Zinkoxide. Auch bei den Stahl-Yachten erübrigt sich in der Praxis mit Ausnahme wenn der Antrieb das erfordert der Anodenschutz, egal welche Gewässer. Der Anodenschutz erfolgt seit ca. 2001 über das Antifouling.

    Ausnahmen sind die reinen Silikonbechichtungen wie z.B. die Haifischhaut der Vosschemie die mit einen Haifisch so wenig gemeinsam hat wie ein U-Boot mit einem Fahrrad. Die Silkonbeschichtungen von International wie Intersmooth, oder auch die Olympic von Hempel enthalten diese Oxide, so dass auch da auf einen Anodenschutz meist verzichtet werden kann. Da ist aber immer vorher Rücksprache erforderlich, wegen den unterschiedlichen Spezifikationen.

    Sascha

    Questus Skipper Skipper Posts:49
    --
    04.02.13 um 09:02
    @ SASCHA

    Moin Sascha

    schade, dass Du das als "Geschnacke" abtust und damit die Brisanz der Sache an sich schwächst!

    Ich schrieb im Eingangströt von einer Comfortina 35 auf dem Priwall (Travemünde) an Schwimmstegen.

    Und alles nicht "vom Hören sagen" sondern selbst erlebt.

    Grüße Questus

    navigare necesse est mfg Questus
    FRIEDRICH-G Skipper Skipper Posts:63
    --
    03.03.13 um 23:41
    Hallo Questus,
    tut mir leid, denn an der Inzinierung mit den abgefallenen Saildrive das sich zu einen mehr als 40-seitigen Forum-Thema entwickelte waren wir ein wenig beteiligt, was natürlich ein Scherz war. Ich nahm an, dass es sich dabei um den gleichen Saildrive handeln würde. Inzwischen ist es aber so, dass solche Scherze immer mehr ausgeschlachtet werden und dann oft als die Wirklichkeit hingestellt werden. Ein Saildrive ist in der Regel Silumin und dieser Legierung kann weder Kupfer noch irgend welche Oxide etwas anhaben. Unsere Erfahrungen mit Kriechströmen haben gezeigt, dass bei einer Elektolyse bei Aluminium mit Gleichstrom das Silumin nicht abgetragen wird, sondern es kommt im Seewasser zu einer mehrerer Millimeter dicken Kalkanreicherung auf der Siluminoberfläche - ähnlich wie Kesselkalk.

    mfg Sascha
    Sie sind nicht berechtigt, eine Antwort zu verfassen.


    Go to top