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letzter Beitrag 10.07.12 um 01:19 von  Moskito
GFK: Deck ausbessern
 6 Antworten
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Autor Nachrichten
Theesener
Skipper
Skipper
Posts:42


--
26.04.12 um 20:33
    Moin liebe Experten,

    ich habe festgestellt, dass sich das Bootsbausperrholz zwischen den beiden GFK-Schichten rund um meinen Ankerkasten in Torf verwandelt hat. Soweit ich das sehen kann, wurde der Bugkorb und die Luke des Ankerkastens seinerzeit mit handelsüblichem Silikon und dann auch noch in hauchdünner Ausführung abgedichtet, aber wie dem auch sei, ich will nicht meckern. Schließlich handelt es sich um die wohl wahrscheinlich bestzugängliche Gegend auf unserem Schiff. Also ran die Renovierung.
     
    Ich habe das GFK an der Unterseite des Sandwich-Decks entfernt und das gesamte Zwischenmaterial, sprich das morsche Holz und das nasse Kunststoffzeug (so eine Art Bauschaum, ich weiß gerade nicht, wie das heißt) entfernt. Als nächstes habe ich dann mit Hilfe von Kammlehre und Presspappe Schablonen für neue Holzeinleger zugeschnitten, welche ich dann später an die Stelle des Torfes neu einlaminieren möchte. Die "Probebretter" habe ich dann mit viel Hingabe aus OSB-Verlegeplatten zugesägt, -gefeilt, -geraspelt und geknabbert.

    Als alles fertig war, kam mir die Frage, ob wohl etwas dagegen spräche, genau diese OSB-Verlegeplattenstücke anstatt von Bootsbausperrholz dort einzulaminieren. Was meint Ihr? Kann man das riskieren?

    Die zweite Frage war, ob ich an Stelle des Holzes das ganze aus Resopal-Platten oder einer anderen Hartschaumstoffplatte zuschneiden kann. Ich denke da in erster Linie an die Resistenz gegen Wasser, eine gewisse Gewichtsersparnis und eine leichte Verarbeitung. Die Frage wäre die der Stabilität und die des Zusammenwirkens mit dem Epoxy zum einlaminieren.

    Die dritte Frage, die sich fast logisch ergibt lautet: Was ist zu beachten, damit ich zwischen Sandwicheinlage und oberer Decksschicht eine gute Verbindung bekomme? Einfach Harz drauf? Anschleifen? Chemisch behandeln? Wie ist das mit dem Laminieren auf bereits bestehendem GFK?

    Ich bin wiedermal für alle Meinungen, Drohungen und Hinweise sehr dankbar.

    Liebe Grüße.

    Handbreit

    Carsten
    Im Hafen ist ein Schiff am sichersten, aber dafür ist ein Schiff nicht gebaut.
    bee
    Skipper
    Skipper
    Posts:34


    --
    19.06.12 um 23:39
    Hallo,

    hatte ein ähnliches Problem mit meinem alten Schiff, einziger Unterschied war das die Stelle nicht gut zugänglich war.
    Wir haben damals mit West Epoxy geabeitet das lief sehr gut. Wir haben von untern aufgeschnitten, leider erstreckte sich das ganze auch in Stellen die von unten nicht mehr gut zugänglich waren. Wir haben alles entfernt auch ohne die untere Schicht vom Glas zu entfernen. Gut getrocknet und dann mit Glasfasern und Epoxy Silikat mischung aufgefüllt. An die zugängliche Stelle ein Brett einlaminiert. Dazu viel Epoxy füller Mischung in "Ketchup" (nicht Heinz) Konsistenz herstellen alles einstreichen und das Brett von unten einstemmen.
    Zum Schluss dann das Ganze mit zwei Schichten überlaminiert. Probleme gab es dann nie mehr. Die Reperatur haben wir vor ca. 10 Jahren durchgeführt.
    Von Hartschaumplatten würde ich dringend abraten, viele lösen sich durch das Epoxid auf. Epoxy bindet viel besser an als Polyester und stinkt nicht so lang.
    Anbindung sollte kein Problem sein wenn gut getrocknet und mit Epoxy-Silicat mit geringem (keinem wenns tropfen darf) Füller (z.b Silicat) Anteil eingestrichen. Falls du die Anbindung verbessern möchtes würde ich das ganze Heizen, vorher und während des Anbindens. Das vorherige Bearbeiten mit der Flex und Drahtbürste verbessert die Anbindung enorm, ist aber eine furchtbare Sauerei und auch gesundheitlich nicht unbedenklich, daher würde ich davon abraten, es sei denn du möchtest eine wirklich kräftetragende Verbindung herstellen, zum Tanzen für Euch alle langts auch ohne.
    Für die Arbeiten (wenn Sie im Sommer durgeführt werden) würde ich Dir dringend zum Slow Hardener raten, zwingend wenn du auch noch heizen willst.
    Fast Hardener nur im Winter oder für Kein- und Kleinstarbeiten.  Der Fast Hardener neigt dazu (vor allem bei grösseren Mengen die du brauchen wirst) durch die Reaktionswärme das ganze so aufzuheizen das du nach 2-5 min nur noch einen stinkenden rauchenden Klumpen hast.
    Die Pumpen vom West System sind Mist. Kauf lieber in der Apotheke oder Medizinversand ein paar grosse Spritzen (Blasenspitzen !), am besten ohne GummiKolben. Ebenfalls in der Apotheke oder medizinversand hilfreich sind Mundspatel (zum mischen und Vorbereiten) und Einmalhandschuhe.
    Von West System gibt es ein kleines Buch, dies ist sehr zu empfehlen. Dort wird zum Schluss Abreisgewebe empfohlen, ich habe bessere Erfahrungen mit PE Folie, diese mit einem Brett andrücken und vor dem entgültigen Trockenen abzeiehen ergibt eine schöne oberfläche, Noch viel hübscher (und ziemlich einfach) ist es Echtholz Funier anzupressen, aber so edel ist mein Ankerschapp nicht :-)  . In letzter Zeit habe ich Epoxy Spachtel mit ganz einfachen Abmischfarben aus dem Baumarkt eingefärbt, kostet fast nix, funktioniert super, nimmt dem ganzen die fiese Optik. Richtige langzeit Erfahrungen habe ich damit aber noch nicht.

    Gruss bee
    Moskito
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:191


    --
    04.07.12 um 19:28
    Es gibt noch eine Methode, die in einige Varianten abgeändert werden kann...dem guten Handwerker sind da keine Grenzen gesetzt.Sie eignet sich vor allem da, wo der Zugang zur Shadtstelle schwer ist.

    Problem: meist an Löchern, die entweder schon von der Werft oder nachträglich von oben ins Deck gebohrt worden sind, z.B. Püttings (Besan im Deck verankert) oder Deckel jeder Art(Staukästen,Ankerkästen,Decksluken). Da tritt mit der Zeit Wasser ein und das Zwischenholz verottet.

    Eine Lösung ist die oben beschriebene, die ist sehr gut, aber auch an manchen Stellen sehr aufwändig und schlecht durchzuführen. Zusätzlich hat man noch das verhältnismässig flüssige 2-Komponentenmaterial.

    Die hier vorgeschlagene Lösung benutzt die im Baufachhandel üblichen 2K-Kartuschen zur Verankerung von Schwerlastankern. Entweder...je nach Zugangsmöglichkeit..schneidet man von unten das Laminat in einem ca. handbreiten Streifen auf, pult den verotteten Holzkern aus der Zwischenlage und füllt den Kartuscheninhalt in den Zwischenraum ein---oder ...wenn es schwer zugänglich ist, bohrt man eine Reihe Löcher ins Laminat, bevorzugt grösser als die Einfülldüse, pult mit einem Werkzeug oder Draht im Zwischenraum soviel wie möglich vom Holz weg und füllt dann pilzartig das 2K-Material ein.
    Das handelsübliche 2K-material hat übrigens ganz unterschiedliche Härtezeiten, das muss man ausprobieren und im Zweifelsfalle die Kartusche in den Kühlschrank (nicht unter 7 GRD) legen.
    Wir bevorzugen die Kartuschen mit zwei Mischdüsen, da ist man einfach flexibler.

    Dabei ist klar...je mehr man von dem alten Material wegbekommt, desto besser, aber bei einem nachgebenden Deck, was scher zugänglich ist, genügen schon mehrere pilzartige "Berge" dieses Materials, um dem Deck wieder Trittfestigkeit zu geben.


    meint Moskito :):)

    und hängt noch die Frage dran....wann kommen die Smileys??????
    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    FRIEDRICH-G
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    08.07.12 um 11:55
    Hallo Carsten,
    wichtig ist dass Du den Kettenkasten danach ausreichend vor Nässe schützen kannst.  Für Anker- Kettenkästen wird in der Industrie - bei GFK - HOLZ - ALU - STAHL -  ein 2 K. Stetecol verwendet. Das ist eine EP-Beschichtung da kannst Du mit dem Hammer darauf schlagen. Da aber bei der Elastizität Grenzen gesetzt sind, lege ein 0,1mm dickes Aramidgewebe darunter. und mache nur 2 Anstriche.
    Sascha
    Moskito
    Kommodore
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    Posts:191


    --
    08.07.12 um 17:45
    Hallo Sascha,

    das Material kannte ich noch nicht, aber helfe uns mal weiter...in den tecspec steht " Das Material ist beständig bei trockener Hitze bis max. +80°C, bei feuchter Hitze bis max. +40°C." was heißt da "feuchte Hitze" ich nehme mal an 90-100% rel Feuchte und 40 °, das kriegt man ja in geschlossenen Räumen in den Tropen schnell zusammen.

    oder sehe ich das falsch???
    Und was passiert dann??
    verliert das Material seine Festigkeit, das wäre ja noch nicht so schlimm, oder löst es sich auf??

    Et hätt noch emmer joot jejange ...meint Selmi :):) Moskito .... meine Ideen zum Bord-Alltag findet Ihr in Die Faehre
    FRIEDRICH-G
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    10.07.12 um 00:21
    Du siehst das nur ein wenig falsch. Die Industrie macht genaue Vorgaben in Sachen Beständigkeit wo sich die Eigenschaften nicht verändern dürfen. Also Schlag - Kerbschlagfestigkeite, Elastizität, Feuchtedurchdringungswerte. So wie bei jedem Polymer verändern sich nun mal mit zunehmender Temperatur die Eigenschaften. Da Stetecol vorwiegend auch als Gelcoatersatz verwendet wird - ist eine Weiterentwicklung der benzo(a)pyrenfreien 2 K. Teerepoxid, wird es vorwiegend im Wasser oder Wasserbelsteten Bereichen verwendet und da sind mehr als 40°C kaum zu erwarten. Ansonsten muss keiner befürchten dass sich Stetecol bis 160°C trockene Hitze auflöst. Bei hohen Wassertemperaturen im Bereich von 80°C reduziert sich dann der Feuchtedurchdringungswert auf ca. 50%. Mit Ausnahme von Multicoat bietet kein EP-System nur annähernd solche Werte an.

    Wenn Du aber eine Hochtemperaturbeschichtung in den Tropen bis 600°C brauchst (Grins) da müssen wir dann Fasersilikone verwenden, sind aber schweine teuer!!!

    Grüße Sascha
    Moskito
    Kommodore
    Kommodore
    Posts:191


    --
    10.07.12 um 01:19
    Alles klar Sascha...



    und noch son smiley

    bis wir kleinere haben.....oder der Webmaster endlich mal aus der deckung kommt...der hat sich nämlich verkrochen...
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