Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr erfahren
Hallo liebe Seglergemeinschaft.
Wir haben schon wieder Probleme mit dem Parasail, welches nun aus rechtlichen Gründen Wingacker heißt.
Wir hatten es 2006 von einem österreichischen Händler gekauft, welches nach 2 1/2 Jahren kurz und klein riss. Wir waren in Kroatien gerade zu unserer Weltreise gestartet und fanden erst in Bari eine ausreichende Menge an Reparaturmaterial, um das Segel an beiden Lieken und querdurch wieder instand zu setzen. Unsere Reparaturnaht war ein voller Erfolg. Sie war sehr unauffällig und das Segel hat uns gut vorangebracht. Wir hatten ungefähr 1/3 der Atlantikroute hinter uns, als es wieder in gleicher Form riss. Allerdings ca. 5 cm neben unserer Reparaturnaht. In seinem ganzen Segelleben (2 Segelsaisons + 1 Woche Atlantik). Wir machten auch mal einen Reisversuch, der zeigte, dass sich das Tuch ähnlich wie Papier reißen ließ. Der Hersteller bestätigte den Materialfehler und wir erhielten Mitte 2010 in Trinidad ein Neues, heißt jetzt aber Wingacker. Aber dann. Wir hatten achterlichen wahren Wind von ca. 18 kn und ruhige Fahrt, als es knallte und das Segel riss oberhalb am Steuerbord-Schothorn bis zum Backbord Schothorn und an beiden Lieks bis fast zum Kopf. Wir informierten wieder den Händler in Österreich und schickten ein Stück Tuch per Briefpost, zur weiteren Untersuchung an ihn. Unser Risstest zeigt diesmal wieder, dass das Tuch eine sehr geringe Festigkeit hatte. Wir brachten das Segel auch zu einem Segelmacher in Charleston, um zu erfahren, ob es wieder zu reparieren sei. Der Segelmacher lehnte freundlich ab, da das Tuch seine Festigkeit verloren hat und sich ohne Mühe einreisen ließ. Er war der Meinung, dass das Tuch die UV-Belastung nicht ausgehalten hat. Wir rechneten an Hand unseres detaillierten Logbuchs die genaue Einsatz aus. Dabei ergab sich, dass das neue Segel 219 Stunden (vom 12. Okt. 2010 bis 19. Nov. 2011) gesetzt war. In dieser Zeit hatte es knapp 80 Sonnenstunden erlebt. Die restliche Zeit fuhren wir es bei Nacht oder stark bewölktem Himmel. Wenn man bedenkt dass ein Segel üblicherweise 10 Jahre halten sollte, dann sind diese 10 Tage doch nichts. Ende Dezember 2011 kam dann das Untersuchungsergebnis vom Hersteller. Verkürzter Originaltext: Das Tuch zeigt deutliche Vergilbung und lässt damit auf eine erhebliche Anzahl von Sonnenstunden schließen. Die Reisskraftwerte für die Kett- sowie Schussrichtung (also in Längs und Querrichtung) liegen bei ca. 90% vom Neuwert des Tuchs und sind somit für einen aufgetretenen Schaden keinesfalls verantwortlich. Wir nehmen an, dass diesmal punktuelle Überbelastung durch mechanische Faktoren (z.B. Saling) oder aber schlagartige Wiederöffnung nach Sonnenschuss bei starkem Wind die Ursache für den Schaden sind. Einen Materialfehler schließen wir nach der vorgenommenen Untersuchung definitiv aus.
Das Segel hatte zu keiner Zeit Kontakt zu Saling, noch hatten wir mit unserem Katamaran jemals einen Sonnenschuss. Das kaputte Segel befindet sich nun in Deutschland, bei Freunden. Der Händler machte uns den Vorschlag, dass Segel zum Hersteller zu schicken um es dort fachgerecht auf unsere Kosten zu reparieren. Wir Haben jedoch Zweifel, da die Tuchfestigkeit bestimmt weitaus geringer ist als 90%. Zudem brauchen wir für unsere Reise ein verlässliches Vorwindsegel, eines das der UV-Belastung in der Karibik oder Südsee standhält.
Gibt es hier in der Seglergemeinschaft auch jemanden, der vielleicht ähnliches erlebt hat? Kann uns vielleicht jemand beraten, wie z.B. die Rechtslage (Beweisverfahren, Klage, etc.) ist? Was können wir verlangen? (Garantiereparatur, Austausch, Geld retour und auch Schadenersatz)
Herzliche Grüße aus den Bahamas, Joachim und Silvia SY TARTARUGA