Moin SY-Phoenix,

hier ist die Segelyacht Tramp. Genauer gesagt der Günner (Günter). Ich fahre die gleiche Strecke und bin am 1. Juli in Leer gestartet.
Befinde mich seit gestern in Calais/Frankreich bei Böen von 8Bft. Bin Einhand unterwegs. Möglicherweise trifft man sich mal irgendwo.
Bis dahin könnten wir über Mail in Verbindung bleiben, ...........wenn erwünscht??

fair winds,
Günner

Moin SY Phoenix,

von Juni bis November bleibt Euch nicht viel Zeit, von daher Info's zur direkten Route. Klar hat jeder seine eigenen Vorlieben und Vorstellungen, hier meine eigene und ganz persoenliche Liebeserklaerung an folgende Orte in der Reihenfolge von Nord nach Sued:

1. Unglaublich viel Spass hatten wir in L'Abber-Wrach. Mit dem Dinghi den kleinen Fluss hoch und entdecken. Im ersten Seitenarm auf der Steuerbordseite ist das Chantier von der Associacion Pere Joen, ein ehemaliger Gefaengnispriester der in Schwierigkeiten geratene Jugendliche unter seine Fittiche genommen hat um sie wieder auf die Fuesse zu stellen. Super nette Leute, absolut Eindrucksvoll was sie da zu Wege bringen und Pere Joen, mittlerweile im zarten Alter von 95 Jahren ein Fels in der Brandung und begeistert wie eh und jeh. Mit seinen beiden Schiffen Raraavis und Bel Espoir hat er persoenlich noch vor 4 Jahren den Atlantik ueberquert! Das war es aber noch nicht ... wundervolle Natur, viele kleine Seitenarme zum entdecken und herumstapfen und viele Tiere.

2. Douarnenez/Triboul: (nicht zwischen Ile Tristan und dem Fischerhafen ankern, Sand ist zu weich und die Wellen reflektieren sich in der kleinen Bucht, wir sind eines Nachts auf den Rochers de Filimou gelandet!)
Super nette Leute, in den Workshops der Chantier d'Enfer gibt's unglaubliches zu bestaunen was traditionellen Schiffbau anbelangt, der Ort und die Umgebung hat vieles zu bieten und zu entdecken. Und, es gibt da einen Delfin der ganz besonders gerne Neuankoemmlinge mit Kindern begruesst und zu den Mooringbojen geleitet die im suedoestlichen Bereich der Bucht (hinter dem Fischereihafen) liegen.

3. Ribadeo
Von der Bay of Biscay kommend wohl eine der eindrucksvollsten und atemberaubendsten Landschaften. Die riesigen Pico's de Europa im Hintergrund, saftige gruene Haenge und eine wunderbar geschuetzte Wasserflaeche zum ausgiebigen Erkunden mit dem Dinghi oder zu Fuss. Auf der einen Seite des Wassers Asturias, auf der anderen Galicia, Welcome in Paradise!

4. Corme
Ein kleiner Lebensfroher Ort mit einer Unmenge an kleinen Bars. Nicht so gut geschuetzt wie eine andere Bucht zu der ich spaeter komme, trotzdem schoene kleine Straende mit kristallklarem Wasser und ueber kleine Trampelpfade sooooooo vieles zu entdecken!

5. Camarinas
ist wohl mehr als bekannt, trotzdem: mit dem Dinghi flussaufwaerts nach Ponte do Porto mit seiner Unzahl an Wassermuehlen und Oreios, oder zu Fuss zur westlichen Landspitze und, wenn ihr gerne lauft, die Nordseite! Absolut eindrucksvoll und so viel zu sehen!

(6. Finisterre, aber um dem echten Zauber zu erliegen braucht es ein wenig extra Zeit ....)

7. Ria de Muros
Klar, Muros mit seinen eindrucksvollen Steinmauern und Boegen, der seichten Lagune nach Norden zu, die Wassermuehle, macht Spass, ist interessant und ganz sicher einen Besuch wert aber ....
Ensenada de San Francisco am Eingang der Ria: der Anker faellt in tuerkisfarbenem Wasser das zum schwimmen einlaedt, man kann um den grossen kleinen Berg mit seinen voellig bizarren Steinformationen zum Raetsel raten, entdecken und klettern herumwandern bis man ploetzlich zu dem grossen Sandstrand au der westlichen Seite kommt, ueber die Lagune kommt man dann wieder zurueck auf die andere Seite.
Und dann, weiter innen in der Ria: Esteiro!!!
Ein kleines Fluesschen muendet in die Buch das bei Hochwasser, hinter der Ecke, eine Lagune bildet um die der Ort herumgebaut ist. Sand und tuerkisfarbenes Wasser. Wir sind im Flussbett Flussaufwaerts spaziert und dann irgendwann abgebogen - da gibt es alte Wassermuehlen zu erforschen und irgendwo mitten im Wald haben wir ein total ueberwuchertes Gutshaus entdeckt! Dann, entlang vom Ufer Richtung Osten Richtung Freixo - da gibt es die kleine Insel mit der Burg drauf, Sandbaenke die das Wasser schillern lassen und und und.

8. Porto
Ein wildes und atemberaubendes Gemisch aus Lebensfreude und voelligem Zerfall. Es hat fuer mich was ganz einzigartiges. Ausserhalb der Saison kann man vor der Bruecke direkt im Ort festmachen, waehrend der Saison ist das nicht moeglich.

9. Nazare
Fuer mich und meine Beduerfnisse der genialste Ort den ich bisher gefunden habe um an meinem Schiff zu arbeiten. Nicht nur das alles geht und ich alles was ich brauche bekommen kann, es hat sich auch ein aussergewoehnliches Miteinander entwickelt in dem jeder jedem hilft und viel echtes Fachwissen verfuegbar ist. Wir haben in dem kleinen Hafen ein Super Verhaeltnis mit unseren lieben Fischern, die Duenen und Kilometerlangen Straende sind 1-2 Gehminuten entfernt, es gibt den kleinen Fluss den man bei Niedrigwasser ueberqueren kann und in eine neue, aufregende Welt eintaucht, es gibt Waelder hinter dem Hafen, trotz Hochsommertrubel haben wir hier unsere kleine ruhige Oase, und wer dann doch mal den Trubel braucht, kein Problem, 15 Gehminuten in den Ort und man ist mittendrin!

Und jetzt bin ich gespannt wohin Euer aller Liebeserklaerungen auf dieser Route gehen!

Fair winds
Dody

Ein ganz liebes HALLO zurück. Vielen Dank für die Nachrichten und Tipps. Sind schon gespeichert ;-)
Wir segeln aber erst in 2016. Dennoch: Dankbar für alle Tipps und Vorschläge. Meldungen und Anfragen. Denn: Zusammen machts doch einfach mehr Spaß.

..und @ Günni: Natürlich gern. Hast Du eine Email Adresse?

Handbreit!

Moin SY Phoenix,

es hat mich nicht losgelassen, ich musste weiter darueber nachdenken.

Wenn der Weg und das Erlebnis der Reise im Mittelpunkt stehen soll, Ihr es hauptsaechlich in Tagestoerns machen wollt, gleichzeitig im Juni in Norddeutschland lossegeln und im November auf den Canaren ankommen wollt (und eventuell unterwegs noch Schule mit den Kids machen wollt) wird es darauf hinauslaufen dass Ihr letztendlich eine Hafennacht nach der anderen auf der Liste abhakt ohne - ausser dem Segeln natuerlich - unterwegs etwas gesehen oder erlebt zu haben und das waere Jammerschade.

Koennt Ihr das Zeitfenster vergroessern?

Wenn nicht, MUSS das Ziel diesmal unbedingt schon die Canaren sein?

Falls Ihr aus irgendeinem Grund keines dieser beiden Faktoren veraendern koennt empfehle und rate ich Euch dringend und mit waermstem Herzen den Schwerpunkt "hauptsaechlich Tagesetappen" zu ueberdenken. In der kurzen, Euch zur Verfuegung stehenden Zeit artet das in absoluten Stress aus den keiner mehr geniessen kann und die Kids schon gar nicht.

Mein Vorschlag waere:
- die ersten paar Tage in kleinen Schritten bis sich alle wieder an das Bordleben gewoehnt haben
- dann ein paar laengere Schlaege um Distanzen zu ueberbruecken (das was ihr auf dem Teil verpassen solltet kann Notfalls Jahre spaeter in kurzen Trips mit dem Auto oder wie auch immer nachgeholt werden).
- ab der Bretagne (mein Vorschlag) groessere und kleinere Schlaege mit ausreichend Zeit dazwischen einplanen.

Auf die Weise koennte Eure Reise trotz engem Zeitplan zum echten Genuss werden an der jeder einzelne Spass findet und davon geniessen kann. Ihr habt 25 Jahre Segelerfahrung, damit wisst Ihr sehr gut dass immer das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen kann, Ihr Nachprovisionieren muesst, und ab und an auch mal was kaputt geht was vor der Weiterfahrt repariert werden moechte.

Lasst Euch diese Gedanken mal voellig unbelastet durch den Kopf gehen!

Fair winds
Dody

Hallo Dody und Moin an alle anderen Segler,

perfekter Vorschlag. So hatten wir es eigentlich auch vor:

- die ersten paar Tage in kleinen Schritten bis sich alle wieder an das Bordleben gewoehnt haben
- dann ein paar laengere Schlaege um Distanzen zu ueberbruecken (das was ihr auf dem Teil verpassen solltet kann Notfalls Jahre spaeter in kurzen Trips mit dem Auto oder wie auch immer nachgeholt werden).
- ab der Bretagne (mein Vorschlag) groessere und kleinere Schlaege mit ausreichend Zeit dazwischen einplanen.

Bis etwa zu den Kanalinseln solls recht zügig gehen, danach eher ruhig, so wie vorgeschlagen. Die Biscaya werden wir ab Les Sable d´Olonne bis Gijon oder La Coruna auf einmal queren, sobald sich das Wetterfenster öffnet.

Wir freuen uns über Vorschläge und Ideen für freundliche Häfen, schöne Ankerbuchten und klasse Sights. Vielleicht hat der ein oder andere nette Erfahrungen gemacht, kennt den ein oder anderen Hafenmeister, schöne Restaurants, etc. Danke.

Bzgl. Unterricht: Ja, auch das ist geplant. Etwa 3-5 Stunden 4-5x die Woche eteas Schule, jedoch nur wenn wir unterwegs sind. An Land und vor Anke rgibt es zu große Ablenkung. Wir freuen uns auch hier hier über Erfahrungen.