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Moin,
Wie viele von euch bestimmt schon gesehen haben, ruft der Betreiber der SSB Net Seite auf Facebook gern alle zum Mitmachen auf. Die Idee einer solchen Plattform finde ich gut, denn es könnte Spaß machen und gute Tipps verbreiten.
Tja, soweit die Theorie. Vor einigen Monaten wurde ich vom Betreiber in die SSB Net Gruppe eingeladen (ich hatte nicht darum gebeten, habe die Einladung aber angenommen). Gestern wurde ich ohne Vorwarnung aus der Gruppe entfernt (terminiert, gelöscht, rausgeschmissen). Ich musste zweimal hinschauen, um es wirklich zu glauben. Eine kurze Rückfrage bei dem Betreiber hat mir dann die Bestätigung gegeben, dass ich offensichtlich zur Persona non Grata erklärt wurde.
Was war passiert?
Ich habe mich einige Male zu Themen geäußert, wie z.B. der alternative Nutzung von Kupferfolie anstatt der m.E. sehr teuren Kupferfarbe, den Preisen von Funkgeräten und mich darüber beschwert, dass Beiträge von mir gelöscht wurden.
Nun gut…für mich stellt es sich so dar, als ob Personen, die ihren Mund nicht halten können und einfach nicht bereit sind, die Meinung (Produkte?) des Betreibers dieser Facebook Seite zu unterstützen, dort nicht erwünscht sind. In meinem Fall musste ich mir Halbwissen vorwerfen lassen (im Vergleich zu den Profis von Y....K mag das auch richtig sein; es ist aber nicht nett, es so zu sagen).
Inwieweit die Tipps, die man auf dieser Plattform erhält wirklich die ganze Wahrheit sind, muss wohl jeder für sich selbst herausfinden. Für mich bliebe ein fader Beigeschmack.
Ich bin immer noch einigermaßen sprachlos über den Rauswurf und über diesen m.E. wenig professionellen Umgang mit Meinungsäußerungen zu Installations- bzw. Gerätealternativen.
Ich glaube, dass fast jeder weiß, dass die Installationen der Firma des Betreibers sehr gut sind (auch wenn sie nicht zum Geldbeutel aller Yachties passen). Das macht das Verhalten für mich umso schwieriger zu verstehen.
Gruss,
Achim (z.Zt. in Las Palmas) www.Atanga.de
Leute, was erwartet ihr denn? Einerseits hab ihr natürlich Recht. Es zeugt nicht gerade von Souveränität und Selbstbewusstsein Kritiker einfach mundtot zu machen, wenn einem die Argumente ausgehen. Andererseits wisst ihr doch, dass die „Beratung“ durch einen Verkäufer niemals(!) Selbstzweck ist, sondern immer zum Ziel hat die eigenen Produkte zu verkaufen. Warum dreht ihr euch nicht einfach um und denkt euch euren Teil, wenn ihr es besser wisst? Sich in einen Laden zu stellen und laut zu verkünden, dass ein Produkt woanders billiger sei, ist ja auch nicht die feine Art. IMHO solltet ihr zufrieden sein, wenn - wie in diesem Fall wohl auch - wenigstens technisch einigermaßen richtig beraten wird. Auch das ist keineswegs selbstverständlich.
Vor etwa zwei Jahren war z.B. mal ein plötzlicher Hype, weil ein Händler anfing seinen Kunden massiv die sogenannte Kiss-Erde zu verkaufen. Wenn man es nicht besser weiß, mag das ja durchaus eine Überlegung sein. Einem Kunden dazu zu raten, obwohl man weiß, dass der einen Alu-Rumpf hat, zeugt aber entweder von grenzenloser Unkenntnis oder ist, wenn ein Verkäufer es wider besseren Wissens macht, durchaus als kriminell zu bezeichnen. Von Werbung verstand dieser Mann zumindest mehr als von der Technik, die er verkaufte. Wohl auch, weil ich kurz zuvor im Kommunikationsseminar noch anderes erzählt hatte, bekam ich innerhalb nur weniger Wochen mindestens ein Dutzend Zuschriften, was mich dazu veranlasste auf meiner Webseite eine kurze Klarstellung zu verfassen.
Ein anderer Händler versucht seinen Kunden weiszumachen, dass man für eine Antenne unbedingt seinen „dx-wire“ verwenden müsse. Andernfalls wäre die Reichweite nur sehr eingeschränkt. Auch das ist weitgehender Unsinn. Natürlich wirkt sich auch das Material des Drahtes auf die Qualität einer Antenne aus. Bei den üblichen KW-Antennen, egal ob an Land oder auf dem Boot, allerdings nur sehr gering. Einflüsse durch die Umgebung sind wesentlich stärker, so dass man das Drahtmaterial dagegen vernachlässigen kann. Läge er mit seiner Aussage richtig, würde z.B. eine Achterstagantenne aus Stahl überhaupt nicht funktionieren.
Auch Hochspannungsisolatoren und teures GTO-Dingsbums-Kabel werden gern verkauft. Nur weil sich daran gut verdienen lässt oder weil der Händler es nicht besser weiß, ist mir bisher nicht klar. Dabei hilft etwas Rechnen die Antenne so zu dimensionieren, dass keine allzu hohen Spannungen auftreten und damit wesentlich billigeres Material völlig ausreichend ist. Wegen der unvermeidlichen Dämpfung durch das Rig, steigen die Speisewiderstände an Bord üblicher Antennen sowieso nicht ins Unendliche und damit auch die entstehenden Spannungen nicht. Ein Blick in die technischen Daten der Anpassgeräte ist auch sehr aufschlussreich. Wegen der dabei entstehenden hohen Spannungen schließen ausnahmslos alle Antennenlängen um λ/2 aus und geben konkrete Maximalwiderstände an. Im Gegensatz zu manchem Funkamateur wissen die Hersteller dieser Geräte sehr genau, was sie da machen. Von daher ist es m.E. höchst leichtfertig sich darüber hinwegzusetzten.
Wie immer im Leben ist auch beim KW-Funk Bildung der Schlüssel zu allem. Wer weder Ahnung hat noch Lust sich mit der Technik zu „belasten“, darf sich auch nicht beschweren, wenn er von einem Händler über den Tisch gezogen wird. Wer so denkt sollte zufrieden sein, wenn man ihm wenigstens Ware verkauft die funktioniert und nicht auch noch über zu hohe Preise lamentieren. Wie ich mit den Beispielen hoffentlich klarmachen konnte, ist das keineswegs selbstverständlich.
Martin