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letzter Beitrag 08.02.15 um 02:32 von  La Paloma
Kochen mit Gas, Petroleum oder Diesel????
 17 Antworten
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Autor Nachrichten
Klaus Beckmann
Skipper
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Posts:28


--
12.12.14 um 00:47
    Hallo Gemeinde,
    bin zwar schon einige Jahre Mitglied im TO, dennoch ist dies hier mein erster Auftritt im Forum. 

    Zur Ausgangssituation: wir haben derzeit einen Wallas 88DU Dieselkocher an Bord, Auch wenn Diesel ein schöner Brennstroff für den Herd wäre, so habe ich dennoch das Problem, dass das Teil seit nunmehr über einem Jahr nur Mucken macht. Größtes Problem ist, dass der Kocher nach ca. 30 Minuten immer (ohne Ausnahme) mit einer Überhitzungsstörung aussteigt und dann erst ca. 10 Minuten abkühlen muss, bevor er weiter kocht.

    Wir stehen also kurz vor einem "Systemwechsel". Wir bereiten uns auf eine weltweite Fahrt vor und fragen uns, ob wir einen Gaskocher oder einen Petroleumkocher kaufen sollten.

    Problematisch bei Gas scheint in eher abgelegenen Regionen die Befüllung der Flaschen zu sein, hinzu kommt die Adapterfrage und abgelaufene TÜV Zeiten bei Flaschen, andere Regler etc.. Wie die Verfügbarkeit von Petroleum weltweit ist, weiß ich nicht, da aber Petroleum wohl identisch ist mit Kerosin, sollte das überall beschaffbar sein, wo es Flughäfen gibt. Für Petroleum spricht auch der Sicherheitsaspekt.

    Es wäre schön wenn ihr mir mal Eure Sicht auf diese Frage mitteilen könntet. Was würdet ihr kaufen wenn ihr  weit weg segeln wollt?

    Ganz liebe Grüße aus (derzeit) Portugal, Lagos
    Klaus
    http://wind-sonne-segeln.de
    guk
    Skipper
    Skipper
    Posts:63


    --
    12.12.14 um 02:03
    Hi Klaus!
    Also für ich käme nur Gas in Frage. Das ist viel weniger problematisch als oft gesagt wird.
    Nimm irgendeine eine normale, europäische Flasche mit metrischem Gewinde und wenn es geht besorg dir noch noch einen Adapter auf zöllige Gewinde , oder noch mehr Adapter, wenn verfügbar.
    An den meisten Orten wirst Du damit wohl gut durchkomen.
    Bereite dich einfach mental darauf vor: Wenn auf halbem Weg deiner grossen Reise plötzlich nichts mehr geht, kaufst Du dort eine lokale Flasche und fährst damit weiter. Wir haben (erst!) in Tahiti unsere französichen Flaschen mit einem ziemlich seltenen Clip-On-Anschluss ausrangieren müssen und haben nun eine Tahiti Flasche (mit metrischem G-Gewinde). So ein Wechsel kostet nun wirklich nicht die Welt. In Tonga wurde uns die Tahiti-Flasxhe übrigens von einem Local aufgefüllt, indem er einen Gummischlauch auf den nicht passenden Anschluss drückte und (mit einigem Verlust und entsprechedem Risiko) das flüssige Gas trasferiert wurde.
    Nun sind wir in Neuseeland und mussten noch nicht wieder "tanken" - könnte aber sein, dass hier mit der Tahiti-Flasche Schluss ist.
    Wer die entsprechenden Adapter alle dabei hat, füllt übrigens oft einfach selbst auf: Lokale Flasche voll kaufen, mit Depotgebühren für die Flasche (ohne Regler, mit Gummischlauch), per Schlauchtüllen-Adapter (der in beide Richtungen geht, also kein Rückshclagventil hat) an die eigene Flasche anschliessen und abwarten. Nicht übervoll machen! (dazu gibt es noch entsprechende Tricks). Dann lokale Flasche wieder zurück geben.

    Regler gibt es immer für Butan und Propan. Allerdings ist das etwas theoretisch weil oft selbst die lokalen Befüller keine Ahnung haben, was sie da eigenltich abfüllen. Scheinbar sind es oft auch einfach irgendwelche Mischungen. Wenn man also beide Regler hat ist das nett weil man so evtl. die Heizleistung verbessern kann, muss aber nicht unbedingt.

    Schön leicht sind übrigens die an vielen Orten inzwischen verbreiteten Composite-Flaschen. Gibts z.B. in den Kanaran (Las Palmas) aber teilweise auch in der Karibik (wahrsch. mit anderem Anschluss) aber auch bei vielen Bootsausrüstern. Aber eben (siehe oben) lieber nciht zuviel Geld dafür ausgeben wenn man nicht wirklich alle erdenklichen Adapter hat.

    Ulf
    AKKA
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    12.12.14 um 03:28
    Beigetragen von Klaus Beckmann am 12 Dez 2014 00:47:51
     
    ...  Problematisch bei Gas scheint in eher abgelegenen Regionen die Befüllung der Flaschen zu sein, hinzu kommt die Adapterfrage ....

    Klaus


    Hallo Klaus,

    das Thema Gas wurde mehrfach behandelt. Klicke GASFLASCHEN WELTWEIT in Leben an Bord und hier in Ausrüstung gucke Jan. - Feb. 2014: "Gasflaschen auf Langfahrt". - Wir sind im achten Jahr mit Gas unterwegs und zufrieden.

    Gruß aus Malaysia
    Andreas
    Frau Gans
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    --
    12.12.14 um 05:31
    Nachtrag zum Beitrag von meinem Eigner...

    Die Bilder sind aus den alten Beiträgen verschwunden, darum hier ein Blogbeitrag zum Thema, mit der Darstellung unserer Befüllanordnung.  Und keine Sorge - wir sind nicht leichtfertig mit offenen Luken, und der in einem der älteren Postings moniert Lüfter ist die passive Belüftung einer Backskiste (die noch dazu Ablauflöcher hat...)

    Zu den Flaschen: das Thema TÜV interessiert kaum jemanden, vielleicht die Spanier, die zickig waren, wenn sie eine offensichtlich "alte" Flasche sahen, aber wenn keine Jahreszahl drauf war, war es damals auch egal. Oder es interessiert sie in einer Weise, dass man mit der europäischen Flasche ohnehin nichts erreichen kann (Neuseeland, Australien).
    Wir haben versucht, die deutsche Alugasflasche in Neuseeland zertifizieren zu lassen, nachdem alle Versuche (auch bei Stellen, die angeblich befüllen sollten) gescheitert waren, aber das funktionierte nicht.
    Selbst befüllen ist deutlich einfacher.

    Ich glaube, in dem zitierten Alt-Thread ist es erwähnt, aber der Einfachheit halber auch noch einmal hier:
    wir haben den europäischen und sehr seltne benutzten Adaptersatz, den es in Campingläden gibt und haben uns auf Trinidad einen Adapter (bzw. 2, deutsche Flasche/amerikanische Befüllflasche sowie amerikanische Vorratsflasche auf deutsches Entnahmesystem ) drehen lassen, der stets im Einsatz ist. Das hat bislang immer gereicht, und den eigens gedrehten Adapter gibt es auch im Handel, zum Beispiel  hier .
    Ich würde auch zum Gas ermutigen.

    Gruß
    Andrea Fuchs
    SV AKKA




    PS: Petroleum

    Ich zitiere hier mal den Blog meiner Freundin Kerstin von der Lopto...

    Auf Lop To wird noch immer mit Petroleum gekocht. Der Skipper liebt seinen Bertschi-Herd. Die Crew? Och...na ja.... geht so....

    Bertschi ist ein kleines Sensibelchen. Und sobald ihm nicht genug Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird, wird er zickig. Was natuerlich zu der Erkenntnis fuehren koennte, das"er"eigentlich "die Bertschi" heissen muesste oder? Aber egal...
    Im besten Fall aeussert Bertschi ihr Unbehagen durch schwarzen Qualm. Aergerlich, aber wenigstens kostenfrei.
    Im Ernstfall aeussert Bertschi Unmut in Form von festgefressenen Brenner-Nadeln, undichten Brenner-Schweissnaehten, kaputten Duesen. Und das ist leider nicht kostenfrei.

    Unnoetig zu erwaehnen, das Bertschi gern kaputt geht, wenn es am unguenstigsten ist.
    Vor dem ersten Kaffee am Morgen...

    Und so kommt es, dass unser Herd mit Gepaeck ueber die Weltmeere reist. Als da waeren: diverse Ersatzbrenner, Nadeln, Duesen, Brennkappen, etc. pp.
    Dazu kommen 200 Liter gereinigtes Petroleum oder, falls dies nicht zu beschaffen ist, Flugzeug Kerosin. Ein Jahresvorrat.

    Damit uns keins der oben genannten Ersatzteile irgendwo mitten auf dem Ozean ausgeht, beisse ich heute in den sauren Apfel und kaufe nach. Der Apfel ist sehr sauer.
    10 x Duese, 10 X nadeln, 10 x Brennkappen = 155,- Euro.
    Das Tuetchen, das ich fuer diese stolze Summe aus dem Laden trage, ist in meiner Tasche kaum wiederzufinden..... 155'- Euro. Mann o mann o mann....


    (Quelle)
    Klaus Beckmann
    Skipper
    Skipper
    Posts:28


    --
    12.12.14 um 09:55
    Vielen Dank an alle für die ausführlichen Antworten. Ich habe gestern abend eine ziemlich lange "Was nutze ich als Brenntstoof für meinen Herd Evolution" hinter mich gebracht und nachdem eine Flasche Wein leer war,  bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es Gas wird. Die Preisdifferenz in der Anschaffung des Herdes liegt bei über 600 Euro (Petroleum vs Gas) und für die Einsparung bei der Investition kann ich unterwegs ja wohl jede Menge Gasflaschen und Adapter kaufen....

    Eure Antworten haben mich in meiner "Einschätzung" bestärkt. Besonders interessant sind auch die Umfülleinrichtungen. Super.

    Beste Grüße
    Klaus
    Frau Gans
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    --
    12.12.14 um 10:47
    Prima, Klaus!

    Übrigens ist es der Erwerb von Flaschen gar nicht so zwangsläufig:
    Wenn man sich vom Vertrieb keine leihen kann, findet man allermeistens einen anderen Segler oder einen ansässigen Verbraucher, der die dem Land entsprechende Flasche zur Verfügung stellen kann.
    In Franz. Polynesien, wo das Thema zuerst akut wurde, konnten wir an der Tankstelle in Bora Bora eine Flasche leihen, ebenso habe ich es in Brisbane beim Befüller gemacht. In Darwin hat uns der Hausmeister des Yachtclubs, vor dem wir ankerten, freundlicherweise eine seiner Flaschen geliehen.
    Dass wir in Neuseeland eine Flasche gekauft hatten, lag daran, dass wir so lange dort waren. Hätten wir bei Abreise gewusst, was wir zwei Tage später auf See entschieden haben, nämlich von Vanuatu aus nach Australien zu segeln statt nach Indonesien, hätten wir die Flasche noch eine Saison behalten und sie einem Aborigine statt einem Maori geschenkt.

    Von der Preisdifferenz wirst Du Dir also die eine oder andere Flasche Wein kaufen können

    Viel Glück
    Andrea Fuchs
    SV AKKA, Malaysia
    SY-DELLE
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    Posts:461


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    12.12.14 um 12:17
    Moin Klaus, schau mal hier:
    27.11.14 GAS-Druckregler und Rostflaschen
    http://gipsy4.blogspot.de/search?up...-results=7
    Dort sind am 27.11. Bilder von den Anschlüssen zu sehen und als Text:
    unsere derzeitige Gasflaschenverbindung von Druckregler auf Gasfernschalter. In der Mitte die beiden Druckregler, oben der deutsche, unten der aus Fiji. Das rechte Bild zeigt, welche Lösung gefragt ist: Eine Verbindung vom Fiji Druckregler auf den elektrischen  Truma-Gasfernabschalter. Dazu kam dort ein Rostproblem durch salzhaltige Luft und das schon nach 5 Jahren.

    Wir, auf der DELLE, fahren mit dem ORION von SVB per 220V aus Land oder Jockel, bzw. mit Spiritus seit 20 Jahren. Zu Gas haben wir kein Vertrauen, seit sich eine Bekannte damit total entstellt hat. Sie wollte gerade die Flasche zudrehen, als diese explodierte. Es passiert wohl wenig, aber wenn Schiffe verloren gehen und keinen Notruf absenden konnten, dort Gas an Bord war, macht man sich wohl berechtigte Gedanken.
    bis denne
    jr-DELLE
    die Tatsachen, als Wahrnung zu ähnlichen Aktionen, einer CREW kostenlos eine Yacht zur Verfügung zu stellen, findet Ihr unter www.DEIN-Globus.com + INSTA: sy_delle39 - auf ein Strafverfahren wird seit dem 96.9.22 bisher gewartet
    Frau Gans
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    Posts:376


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    12.12.14 um 15:42
    Das klingt nicht gut Jürgen, ich will das nicht abwerten.
    Wir auf der AKKA haben Zutrauen zu unseren Alu-Gasflaschen, die wir seit 2004 durch die Gegend kutschen, seit 2007 sind es die immer gleichen.
    Entstellungen hat es noch nicht gegeben (dafür kenne ich mehrere Fälle von "oh, keine Augenbrauen mehr" aus der Petroleumherdfraktion...) und auch keinen Rost - allerdings haben wir durchaus ein Auge auf unsere Gasanlage, haben auch schon Regler ausgetauscht (die wir als Ersatzteil dabei haben). Im Zweifelsfall kann man die ganze Anlage inklusive Fernschalter auch auf ein fremdes Flaschensystem umstellen - übrigens werden hier Verbindungen hinter dem Regler mit Schlauchschellen hergestellt.
    Wie sagt man im anglophonen Bereich: "... it's no rocket science..."
    Klaus Beckmann
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    12.12.14 um 17:28
    Beeindruckend..... Aber Stahlflaschen rosten halt nun mal und man sollte ja auch ein wenig auf sein System achten. Vor allem wenn es sich um Gas handelt. Ich denke ich werde wohl in Aluflaschen investieren. Gewicht, Wärmeleitfähigkeit und Widerstand gegen Korrosion sprechen für sich.

    Gruß
    Klaus
    Willi
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    14.12.14 um 10:51

    Wir kochen seit 25 Jahren mit Petroleum an Bord. Täglich Kaffee, Mahlzeiten und alle zwei Tage wird Brot gebacken. Die beiden Brenner haben, ohne Reparaturen, eine Weltumsegelung und anschließend viele Ostseereisen gehalten. Irgendwann war einer der beiden Brenner mit Ölkohle „dicht“ und musste ausgetauscht werden. Unsere Decke im Schiff ist rußfrei und Elke will, obwohl sie auf dem Schiff ihrer Eltern viele Jahre mit Gas gekocht hat, keinen anderen Kocher haben.

     

    Das zu Info für diejenigen, die sich bei der Brennstoffwahl unsicher sind. Für Betreiber älterer Kocher gibt es jetzt wieder hochwertige Brenner: Regulierbrenner

     

    Wir würden/werden jedenfalls wieder mit dem altmodischen Kocher auf große Reise gehen.

     

    VG Willi

    Don't panik !
    Klaus Beckmann
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    Posts:28


    --
    15.12.14 um 10:00
    ich hätte da nochmal zwei weitere Fragen @FrauGans:

    - was für ein "Umschaltsystem" habt ihr da gebaut? Gäbe es vielleicht ein Foto?
    - habt iht eine 30mbar Anlage oder 50mbar?

    Gruß
    Klaus
    AKKA
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    --
    15.12.14 um 12:58
    Beigetragen von Klaus Beckmann am 15 Dez 2014 10:00:59
    ich hätte da nochmal zwei weitere Fragen @FrauGans:

    - was für ein "Umschaltsystem" habt ihr da gebaut? Gäbe es vielleicht ein Foto?
    - habt iht eine 30mbar Anlage oder 50mbar?
    Klaus

    Hallo Klaus,

    als der Mechaniker von Frau Gans und kann ich vielleicht zur Erläuterung beitragen:

    Mit umstellen war nicht umschalten gemeint, sondern umbauen oder anpassen, aber keinesfalls basteln. Will ich eine Flasche anderer Norm an mein Gassystem anschließen, so kaufe ich diese Flasche samt Regler und dem ersten daran anschließenden Gasschlauch. Vielfach haben wir gesehen, dass die serienmäßigen Regler am Ausgang einen simplen Stutzen zum Aufstecken des Schlauches haben. Die Verbindung wird mit einer ebenso simplen Schlauchschelle gesichert. - Was für uns aus Respekt vor der Gefährlichkeit von Gas lange unvorstellbar war, ist in manchen Ländern Standard und korrekt. Schläuche und Schellen wie im Bordwassersystem "funktionieren", halten sie dort doch 10x höheren Drücken stand. - Mit einem Schlauchverbinder aus Messing und zwei weiteren Schellen kann man dann an ein Stück DIN-Gasschlauch mit Schraubverbindung zum Gasfernschalter anschließen. ....  Anlage umgestellt.

    WICHTIG: Schellenverbindungen keinesfalls im Boot installieren sondern, wenn überhaupt, dann im Gaskasten mit Abfluss und vor Inbetriebnahme selbstverständlich einen Sachverständigen zwecks Freigabe hinzuziehen.

    Auf AKKA haben wir von dieser Möglichkeit der Verbindung unterschiedlicher Normen nur beim Selbstumfüllen per Schwerkraft Gebrauch gemacht, dann natürlich ohne Regler. - Unser Regler hat 30mbar und das ist wohl die neuere Norm. 50mbar war mal.

    Gruß Andreas



    Cloud-Sailor
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    16.12.14 um 10:03
    Moin in die Runde,
    zum Gas kann ich Folgendes beitragen. Grundsätzlich ergeben sich die Lösungen vor Ort, wenn man die Langfahrtsegler befragt. Alle haben dies Problem. Die Frage ist: was kauft man schon in Deutschland. Teure Alu oder Kunststoffflaschen ? Ich muss zugeben, dass unser "Gaskasten" sehr groß ist und jeder Größe von Flasche montiert werden kann (Katamaran).
    Unser Ziel war es lokale Flaschen zu verwenden. Losgefahren sind wir mit den blauen Campingflaschen die wir bis ins MM, Sizilien immer teuer tauschen konnten. In Portugal gab es für 25 € Pfand Kunststoffflaschen in 6 und 11 Kg. In Spanien konnten wir nach langem Suchen eine Eisenflasche für 30€ Pfand bekommen. Alle, auch Italien haben auf Bajonettanschluß umgestellt, damit waren unsere in Deutschland teuer gekauften Schraubadapter überflüssig. In Portugal gab es einen Adapter (10&euro der einen Schraubanschluß hatte auf den unser Ventil passte. Nun sind zweimal Reduktion auf 30 mBar hintereinander geschaltet was keinen Einfluß hat (siehe Bild im Blog). Üblich sind Bajonettadapter mit eingebauten Regler und Schlauchanschluss, die bekommt man an den Tankstellen in Portugal geschenkt. Somit muss man dann nur den Schlauch zum eigenen System akzeptieren.
    In Sizilien konnten wir unsere spanische Flasche durch Mitsegler füllen lassen. Jemand hatte ein Wohnmobil und wußte welche Auto-Tankstelle das befüllen "erlaubt". Es war eine an der nur Gas getankt werden kann. Die "Experten" wissen dann wann 80% in der Flasche sind (Literzahl x Gewicht). Die Adapter von Bajonett auf Tankstelle gibt es auch bereits in Deutschland zu kaufen, sind ja viele Wohnmobilisten unterwegs mit einer Gasheizung. Alternativ wird umgefüllt, dazu sah ich einen Regler mit Bajonettanschluss, dem das Reglerinnenleben entfernt wurde und mit Epoxi vergossen wurde. Damit wurden dann die "ins Schiff passenden" Flaschen gefüllt.
    Das wichtigste ist also eine gute Waage damit man das Lufpolster in der Flache nicht durch Überfüllung reduziert und dann bei Erhitzung ein Bersten der Flasche provoziert. Dies gilt auch der Kontrolle, da man ja die Flaschen weggibt und dem "Füller" vertraut diese nicht zu voll zu machen.
    Aber wie gesagt, das Problem haben ALLE die mit Gas kochen und es ist immer eines der ersten Themen, wo kann ich meine Flaschen füllen. Wenn wir das Mittelmeer verlassen, werden wir mit den Kunststoffflaschen aus Portugal unser Glück versuchen. Zwei blaue bleiben auch an Bord und zur Not kommt die lokale Flasche mit Schlauch an Bord.
    eine paar Bilder auf unserem Blog unter: http://lagoon410magiccloud.blogspot.de/p/blog-page.html
    Fair Winds Johannes



    Fair Winds wünscht SY MAGIC CLOUD
    Frau Gans
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    17.12.14 um 12:33
    Zum "Bersten der Flasche" eine Bemerkung: ehe die Flasche birst, sollte eigentlich das Überdruckventil ansprechen. Hat es bei uns schon einmal getan, als eine in Dakar gefüllte Flasche bei der Reinigung des Gaskastens in Gambia zu lange in der Sonne stand.

    Im Bereich Karibik/US/Pazifik mit NZ und OZ . auch hier in Indonesien und Malaysia sind die Schraubflaschen (nach US-Standard oder ähnlich) üblich.

    Und noch etwas zu dem "Problem" des Gastankens - ich habe es bislang nicht wirklich als Probllem erlebt; manchmal ist es eine Herausforderung, aber dazu wäre es schön, wenn wir hier aktuelle Angaben sammeln könnten. Gas Runs werden häufig unter Seglern veranstaltet, ich erinnere mich an drei größere in Trinidad, Panamá und Fiji , weil man sich dann zu mehreren ein Taxi oder Leihauto teilen kann.

    Vielleicht haben wir auch nur einfach Glück, denn wir fahren 2 x 11 kg, das reicht so lang, dass wir das "Problem" vielleicht 3- oder wenn es hoch kommt 4-mal im Jahr haben. Mit 3 oder 5-kg-Flaschen ist man natürlich öfter auf der Suche.

    Gruß
    Andrea Fuchs
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    Cloud-Sailor
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    17.12.14 um 12:43
    und bei der Frage Gas, Petroleum, Diesel finden sich bei Gas und Diesel sicher mehr Segler zusammen als bei der Suche nach gereinigtem Petroleum. Ich kenne nur Segler die auf Gas umgestellt haben. Alternative wäre der Wallas Kocher mit Diesel. Gaskochplatten gibt es überall für wenig Geld, die günstigste Möglichkeit.
    Fair Winds wünscht SY MAGIC CLOUD
    Willi
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    19.12.14 um 19:51
    Beigetragen von Cloud-Sailor am 17 Dez 2014 12:43:32
    ...als bei der Suche nach gereinigtem Petroleum. ...

    Tipps: Malerfachmärkte haben oft gereinigtes Petroleum, Halpasol (fast geruchsfrei) oder Dielektrikum (Senkerosion im Werkzeugbau) eignen sich gut, Shellsol D60 (wird auch als Grillanzünder verkauft).
    Wer in diese Richtung sucht kann noch viele Jahre seinen Kocher nutzen. Wenn er/ sie  mag. 

    Wer sich unsicher über die Qualität (vom Geruch mal abgesehen) ist, sollte eine Probe in einer normalen Dochtlampe verbrennen. Wenn der schwarze Bereich des Dochtes schnell hart verkrustet ist die Qualität eher schlecht. Solches Petroleum habe ich (1:20) dem Diesel beigemischt. Es war da auch einmal Kerosin mit einem zu hohen Flammpunkt dabei.

    Doch möchte ich hier eigentlich nicht das Erbe von Friedel Klee zu diesem Thema antreten.

    Willi
    Don't panik !
    Sascha (SY Gepetho)
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    Posts:10


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    06.02.15 um 11:25
    Moin,

    etwas verspätet, aber als überzeugter Petroleum Herd Nutzer möchte ich doch noch mitteleilen, dass wenn man sich einmal mit der Funktionsweise des Petroleum-Kochers vertraut gemacht hat (etwas Übung), die Nutzung ideal und einfach ist!

    Kein Gas, keine Adapter, keine Abnahmepflicht der Gasinstallation - bei Verwendung eines kleinen Tanks selten Versorgungsprobleme, saubere Verbrennung und ein System, an dem man auch mal selbst Hand anlegen kann und darf, sollte es Probleme geben.

    Ich würde nicht gegen eine Gasinstallation (hatte ich auf meinem vorherigen Boot) tauschen wollen.

    LG

    Sascha



    La Paloma
    Kommodore
    Kommodore
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    08.02.15 um 02:32
    Auf der La Paloma fahren wir seit 10 Jahren eine Gasanlage. Als Flaschen haben wir die Spanischen K6-Kunststoffflaschen. Der Regler hat einen normalen Campinggasanschluss. Am Regler ist ein Druckmanometer eingebaut, wodurch der Leitungsdruck kontrolliert werden kann. Am Kocher in der Pantry ist ebenfalls ein Absperrventil verbaut, das immer bei Nichtgebrauch geschlossen ist. Nach Nutzung wird immer die Flasche manuell geschlossen. Morgens kontrolliere ich beim Öffnen der Flasche immer den Restdruck in der Leitung. Durch diese Maßnahme haben ich zweimal ein Leck in der Leitung festgestellt und das Kupferrohr ausgetauscht. Vom Gaskasten zur Flasche habe ich 8 mm Kupferrohr mit Schneidringen und Stützhülsen verbaut. Die Flaschen konnten in der Karibik bisher immer befüllt werden. es ist aber klug einen Adapter von Campinggas auf die USA Norm dabeizuhaben. Hier auf den San Blas Inseln werden Flaschen umgefüllt. Das mache ich mit den erforderlichen Adaptern. Unter die Flasche wird eine Personenwaaage gestellt, damit die Flasche nicht überfüllt werden kann. Wie alles im Leben muss auch das mit der nötigen Sorgfalt getan werden, dann ist auch hier die Betriebssicherheit gegeben.

    Ferdinand
    de Ferdinand / In der Karibik Inselhopping. Takatsch on Tour
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